Über 18 ...

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Geschrieben von Lepri89 am 26.05.2018, 3:58 Uhr

Probleme mit dem Sohn, 18..

Hallo
Ich habe zwar kein Kind im dem Alter, aber ich habe mit 18 so ziemlich den gleichen Weg wie dein Sohn eingeschlagen, nur ohne dicke Ketten und mit Whisky statt Vodka. Es gab bei mir nur feiern, saufen, kiffen und alles tun was ich will ohne Rücksicht auf Verluste und ich habe das alles damit begründet dass ich ja nur einmal jung bin und mein Leben genießen will.
Meine Mutter wusste nicht was sie tun sollte, weil ich immer der Meinung war alles besser zu wissen.
Sie hat dann 2 (im ersten Moment ziemlich radikal wirkende) Schritte eingeleitet
1. Ging es bzgl des Kiffens (und auch ums trinken) sie stellte mich vor die Wahl es einzustellen (das ich am Wochenende mal feiern gehe und da was trinke war kein Problem nur das exzessive jeden Tag) oder zu einer Suchtberatung wenn nicht sogar zum Entzug zu gehe und sie hat mir klipp und klar gesagt dass sollte ich weiter kiffen sie mich anzeigt (und ich wenn ich so weiter mache nicht mehr bei ihr wohnen kann)

Und 2. Entweder mache ich mein Abitur vernünftig und suche mir danach einen Job und muss halt damit leben dass es angerechnet wird oder ich ziehe aus

Wie gesagt im ersten Moment hört es sich hart an, sie hat mir aber gleichzeitig sämtliche Hilfe angeboten und war einfach an dem Punkt wo es für sie und auch für mich nicht mehr weiter ging, auch wenn ich es damals nicht so gesehen habe.
Ich bin dann tatsächlich mit 19 ausgezogen und mit voller Wucht ungebremst auf dem Boden der Tatsachen angekommen.
Da hab ich erst erkannt wie sehr sie sich den Popo aufgerissen hat. Wir haben zu der Zeit auch vom Amt Geld bekommen, weil sie aus gesundheitlichen nur 4 Stunden arbeiten konnte. In meiner eigenen Wohnung hab ich dann erstmal gemerkt was es heißt Miete Strom Heizung Einkauf Telefon und und und zu bezahlen und wie viel Arbeit es ist die Wohnung sauber zuhalten Wäsche zu waschen kochen und was so anfällt. Es keinen Monat gedauert und ich stand bei meiner Mutter und habe mich dafür entschuldigt dass ich es nicht zu schätzen wusste was sie alles für mich getan hat und dass ich sie nicht unterstützt habe.
Heute bin ich 29 habe meine Ausbildung mit sehr gut abgeschlossen bin seit über 4 Jahren mit meinem Partner zusammen habe eine schöne Wohnung in einem super Viertel und das beste von allem einen kleinen wunderbaren Sohn. Heute unterstütze ich meine Mutter soviel ich kann, denn ohne sie und ihrer Entscheidung mir die Pistole auf die Brust zu setzten wäre das alles nicht möglich gewesen

Manchmal hilft es tatsächlich nur hart durchzugreifen und ein Ultimatum zu stellen.


P.S. Dieser Schritt fiel meiner Mutter nicht leicht, sie sagt immer dass es die schwerste Entscheidung überhaupt war. Mein Zimmer bei Mutter blieb über ein Jahr unberührt für den Fall dass ich wieder nach Hause möchte obwohl sie kein eigenes Schlafzimmer hatte.

 
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