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Geschrieben von Moneypenny77* am 14.11.2009, 11:23 Uhr

Leolu, ich kenne keine Frau Müller aus der Suppenküche...

...und gehe davon aus, daß Du kein richtiger Fußball-Fan bist. Sonst würdest Du das Feeling kennen, das entsteht, wenn tausende von Menschen, die sonst unglaublich verschieden sind, in jeglicher Hinsicht, die gleiche Emotion empfinden. Mal ganz abgesehen davon, daß Robert Enke nicht zu kennen und sich "für Fußball zu interessieren" ein Widerspruch in sich sind. Formel-1 bestand auch nie nur aus Michael Schumacher und Mika Häkkinen.

Diese "mehr oder weniger trauern"-Vergleiche, die Du anstellst, hinken total. Ein Prominenter ist und wird deshalb prominent, weil er bekannt ist. Frau Müller aus der Suppenküche ist das nicht. Auch wenn Frau Müller den Suppenlöffel abgibt trauern Menschen, aber eben nicht so viele, weil Frau Müller nicht so, und in der Regel nicht über Stadt- und Landesgrenzen hinaus, bekannt war. Mal ganz abgesehen davon: würde ich nun auch noch den Tod von mir Unbekannten an mich heranlassen müssen, dann würde ich, haha, DEPRESSIV.

Wenn es danach geht, dann können wir ja gleich alle Emotionen abestellen. Dann bitte auch keine Geburtsglückwünsche mehr. Jeden Tag werden millionen Kinder geboren, für die interessiert sich auch keiner... Bla, bla, bla.

Dein Pathos von den armen, nicht beachteten Menschen ist an dieser Stelle unangebracht. Es geht nicht um Besser- oder Schlechter-Mensch, sondern einfach nur um MENSCH. Ein Mensch wie Du und ich und keinen kinderschändenen Pop-Star. Wessen Tod einem nun mehr oder weniger nahe geht, muß jeder für sich selbst entscheiden und jeder hat auch seine ganz eigenen Gründe, warum einen jeder Krebstod ein Stück mehr berührt oder ein depressionbedinger Selbstmord eben auch.

Und in diesem Fall wird auch in jedem Zirkus-Fan ein Stück des schlechten Gewissens stehen, den Zirkus mitgetragen und damit auch ein Teil der Welt zu sein, die diesen Mann in den Selbstmord getrieben hat. Vielleicht daher auch eine Frage des Anstandes, Abschied zu nehmen. Auch Abschied zu nehmen von dem schönen, bunten Sein dieser Welt.

 
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