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Geschrieben von Moneypenny77* am 14.11.2009, 14:50 Uhr

Was soll ich, für mich, denn nun aus Euren Argumenten lernen?

Also ich verstehe die Message so, daß ich, wenn mein Mann heute nachmittag beschließt sich das Leben zu nehmen, nicht viel Glück brauche, um von meinem Umfeld bedauert zu werden, da dann unser Haus nicht abbezahlt ist und die LVs nicht zahlen werden.

Gewinnt er aber heute Abend im Lotto und wir sind Millionäre und er bringt sich erst DANACH um, dann habe ich "weniger" Mitleid verdient, denn nun habe ich ja Geld und "nur" meinen Mann verloren. Sehe ich doch richtig, oder?

Frage: Habe ich ihn in Fall 2 nicht genauso geliebt wie in Fall 1? Oder geht Ihr ernsthaft davon aus, daß ich in 8 Wochen, statt mich in Fall 1 mit Versicherungen rumzuschlagen, mit einem 98er Bordeaux auf dem Sofa sitze und mir denke: "Halb so schlimm, wenigstens habe ich Geld?"

Ist Euch mal der Gedanke gekommen, daß GENAU DESHALB so viele Menschen betroffen sind? Eben WEIL ihnen bewußt geworden ist, daß es sie jeder Zeit selbst treffen kann und sie dann eben NICHT allein sein wollen? Nochmal: es ist meines Erachtens vielen ein Bedürfnis, ihm einen Sinn zu geben.

In den vergangenen zwei Jahren sind mir noch einige dieser seltsamen Vergleiche begegnet, die ich nicht eingeordnet kriege, aber vielleicht kann mir ja jemand das erklären, der diese Relationstheorien versteht:

1. Eine 32jährige sollte nach einer Fehlgeburt nicht jammern, wenn sie "problemlos" Kinder bekommen kann.

2. Wenn eine 41jährige ihr Kind an Leukämie verliert, dann ist das SCHLIMMER, wenn sie sich nach dessen Geburt hat sterilisieren lassen.

3. Wenn eine Mutter erfährt, daß ihr Sohn Leukämie hat und wenige Tage danach, daß sie wieder schwanger ist, dann ist das gut, weil sie dann ein neues Kind hat, wenn der Sohn stirbt. Dann muß sie nicht so traurig sein.

4. Wenn Eltern sechs Wochen oder der Geburt ihres zweiten Kindes erfahren, daß der Vater nur noch 5 Jahre zu leben haben wird, dann ist das schlimm, aber glücklicherweise hat sie noch einen Job und ist nicht auf ihn angewiesen.

5. Wenn man mit seinen beiden Kindern im Auto gefahren ist, einem ein Mann auf einer Bergstraße entgegenkommt der just da einen Herzinfarkt erleidet und einem ins Auto rauscht und danach ein Kind über ein Jahr um sein Leben kämpft, um danach gelähmt zu sein, dann hat man a) wenigstens Glück, wenn man Geld hat, um das Haus umbauen zu lassen und b) ist es unverständlich, wenn man als Mutter 2 Jahre später wegen Depressionen ein Vierteljahr lang stationär behandelt wird, schließlich ist das Kind nicht tot und es ist EGOISTISCH, die Familie so lang allein zu lassen.

ICH verstehe die Menschen nicht, aber vielleicht erklärt sie mir einer.

 
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