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Geschrieben von platschi am 01.11.2012, 20:39 Uhr

Ist es nicht so, dass....

Ohne jetzt alles gelesen zu haben, muss ich dir sagen, dass du in meinen Augen wirklich hinter dem Mond lebst. Deine Aussage:
"wenn wir unsere Kinder (bis zum Einfluss von der Kita) anschauen, schauen wir doch ehrlich gesagt in ein Spiegel! Denn alles was Sie können, haben Sie doch von uns Eltern gelernt!"
entspricht der in der psychologischen These der "Tabula Rasa" (ein Kind kommt als unbeschriebenes Blatt auf die Welt und wird nur durch äussere Einflüsse geprägt) die jedoch genauso falsch ist wie die Theorie das alles im Menschen anlagebestimmt (also genetisch bedingt) ist. Wir Menschen sind ein Mix aus beidem - den Anlagen die wir schon mitbringen, die uns unsere Eltern quasi in die Wiege gelegt haben UND dem was wir vom Zeitpunkt unserer Geburt an erleben.

Daher gebe ich SiJoJoFrAl uneingeschränkt recht, dass es eben bei manchen Kindern nicht ausreicht wenn man immer nur redet! Toll dass es bei deinem Kind klappt, schätze dich glücklich, aber urteile gefälligst nicht über andere. Und bete zu Gott (oder zu wem auch immer), dass du niemals in deinem Leben ein Kind bekommst dass nicht so pflegeleicht ist! Oder sollte man es dir vielleicht sogar wünschen, nach all der gequirlten Scheiße die du von dir gibst? Vielleicht denkst du dann ja weniger arrogant und intolerant. Sorry aber ich bin gerade echt sauer!!!!! Ich arbeite seit etwa 20 Jahren mit Kindern und lange Zeit dachte ich auch, man kommt mit immer Reden weiter. Aber die Zahl der Kinder bei denen das nicht funktioniert, hat in den letzten Jahren sehr zugenommen. Sei nun ADS/ADHS Modekrankheit oder nicht. Hatte ich zu Beginn meiner Tätigkeit noch einen oder maximal zwei Klassenclowns, dann hat man heutzutage weitaus mehr davon. Ganz aktuell - Klasse mit 22 Kindern, davon einmal ADHS unter Medikamenten, einmal vermutetes ADS, zweimal komplett unerzogen (wenn man nur redet lachen die sich eigentlich nur kaputt und machen eine halbe Minute später ganz bewusst genau das, was man ihnen eben untersagt hat) und noch drei Mitläufer die alles lustig finden was das tolle Gespann so macht. Letztes Jahr wars noch besser, da hatte ich ausserdem noch ein Kind mit leichtem Asperger Syndrom drin. Da würde ich dich sehr gern mal erleben wie du nur mit liebevoller Zuwendung alles im Griff hast!

Oder noch besser, ich bring dir mal meinen Sohn vorbei. Mit seinen fast acht Jahren ist er eigentlich ein ganz toller Junge - clever, phantasievoll, kann unheimlich liebevoll und anhänglich sein. Aber leider kann er (gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit wieder sehr verstärkt) auch ein absoluter Kotzbrocken sein. Ja, zieh dich an dem Wort ruhig hoch - ich liebe mein Kind so wie es ist und darf dass daher sagen (er sieht das in seinen guten Phasen mittlerweile selbst so). Da gibt es Situationen, in denen man ihn nicht wieder erkennt, da rastet er aus nichtigem Anlass komplett aus, mit ihm reden bringt garnichts denn er blendet das wirklich aus. Und das liegt ganz sicher nicht an der Erziehung, denn dann wäre die Kleine ja auch so. Klar sie ahmt ihn manchmal nach, aber der Unterschied zwischen den beiden könnte nicht größer sein - auch wenn sie sich in vielen Dingen trotzdem sehr ähnlich sind. (Klares Beispiel für den Fakt dass weder die Tabula Rasa-Theorie noch die genau entgegengesetzte Theorie richtig sein können.) Geduld, Verständnis und Feingefühl als Lösung? Ja klar - wenn das Kind mit sich reden lässt wunderbar. Ich bringe meinen Kindern mit Sicherheit sehr viel Geduld und Verständnis entgegen, aber irgendwann reisst auch der stärkste Geduldsfaden. Wenn ich meinem Kind jeden morgen das Gleiche mehrmals sagen muss (maximal dreimal hintereinander, da liegt die Grenze) und immer noch keine Reaktion kommt, dann erfordert das eine Handlung sonst verliere ich meine Glaubwürdigkeit. Und wenn diese Handlung bedeutet, dass ich dem Kind meinen Willen aufzwingen muss, dann ist das eben so. Sonst stände beispeislweise in unserem Fall wahrscheinlich bald die Polizei vor der Tür, weil mein Kind nie in der Schule ankäme. Wir haben eine Schulpflicht, also muss ich mein Kind notfalls dazu zwingen sein Buch wegzulegen, sich anzuziehen und ins Auto zu steigen. Aber vielleicht hast du ja die absolute Patentlösung für mich Frau Klugscheisserin. Dann wärst du allerdings besser als der Kinderpsychiater der letztens zugab, in der da gerade anstehenden Situation komplett ratlos zu sein.

 
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