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von groschi  am 01.11.2012, 19:01 Uhr

ich schäme mich nicht...

ich böse rabenmutter


vor zwei jahren war mein kind in einer widerlichen phase: er hat gebrüllt, dinge geworfen, getreten, geschlagen und gebissen. und NEIN..diese dinge habe ich ihm nicht vorgelebt. mein kind wuchs gewaltfrei und mit sehr, sehr viel liebe und konsequenz auf.
und welche tipps gab es?
- mehr grenzen setzen (harhar...mein kind hörte auf kein nein; setzte sich auf den bürgersteig, weil er einen bestimmten weg gehen wollte)
- ignorieren ( jo..ignorier mal eine blutende brust, weil das kind so fest zugebissen hat oder ignoriere mal ein den kopf auf fliesen schlagendes kind)
- in die hände klatschen (mein kind hat begeistert mitgeklatscht und dann weitergetobt)
- ihn festhalten ( huch...habe ich jetzt seine integrität und freiheit verletzt)
- mit ihm sprechen ( hat ihn minimal beeindruckt)
. in augenhöhe gehen und streng NEIN sagen ( hat ihn noch weniger beeindruckt)

nichts von alledem hat geholfen. mein kind wurde sogar auf autismus und adhs getestet. was ein bullshit...er merkte einfach, dass er eine eigene person mit eigenem willen ist, welcher nicht zwingend mama´s wille ist und ihm fehlten die worte, das zu artikulieren. wie frustrierend muss das sein?
er musste seine grenzen testen.
und irgendwann habe ich alle ratschläge ratschläge sein lassen. mein kind braucht keine weichgespülte, immer ruhige, stets pädagogisch wertvolle, selig-grinsende supermutter. er braucht eine mutter, die authentisch und menschlich ist. er weiß, mama hat nerven, die reißen können. er weiß, mama kann laut werden, wenn sie so richtig wütend ist; die weint, wenn sie traurig ist; die lacht, wenn sie fröhlich ist; die fehler macht und sich entschuldigen kann.
ja, ich brülle manchmal. weil ich so bin. mag sein, dass mein kind sich kurz erschrickt, aber wer meinen sohn kennt, der weiß, dass er alles andere als ein eingeschüchterter armer junge ist.
ja,ich halte sogar mein kind an den händen feste, um seine aufmerksamkeit zu erzwingen, aber manchmal muss man ihm dinge erklären, die im moment sehr wichtig sind

ich würde mir mehr empathie unter müttern wünschen. auch wenn ich mich unbeliebt mache, ICH kann nachvollziehen, warum manche mütter ihre babies schütteln. ein dauerbrüllendes kind; schlafmangel; ein soziales netz mit riesigen löchern; soziale isolation und grenzenlose überforderung führen zu solchen taten. wie gesagt: nachvollziehen, nicht entschuldigen.
überforderung oder pure genervtheit vom eigenen kind sind tabus, die dazu führen, dass betroffene frauen sich keine hilfe suchen aus angst, als unfähige, schlechte mutter dargestellt zu werden.

und zur erzieherin:
natürlich haben sie den beruf erlernt und wissen, wie man gewissen situationen löst. aber nur, weil sie diesen beruf erlernt haben, sind sie immer noch menschen, die fehler machen und nerven haben.
und wenn ich erfahre, dass mein kind von einem anderen kind verprügelt worden ist und ein lehrer ist nicht dazwischen gegangen, indem es den angreifer von meinem kind weggezogen hat, würde ich zur rasenden wildsau.

 
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