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Geschrieben von Tine1 am 01.11.2012, 8:12 Uhr

Ist es nicht so, dass....

Es gibt einfach Handlungsweisen, die als erzieherische Mittel (für mich) nicht in Frage kommen. Und dazu gehört, alles was mit Gewalt zu tun hat. Auch anschreien ist in meinen Augen Gewalt.

Es gab auch bei uns schon Situationen, in denen ich lauter als gewöhnlich gesprochen habe. Eine davon z. B. als ich ins Badezimmer kam, als meine Tochter mit ca. 1,5 Jahren gerade im Begriff war, die beutzte Klobürste in ihren Mund stecken zu wollen. Oder, das gab es bei uns noch nicht, aber es ist so das klassische Beispiel, wenn ein Kind gerade dabei ist, auf eine Staße zu rennen. Das verstehe ich nicht als anschreien, sondern als "Warnsignal" wenn ganz akut Gefahr droht. Genau dasselbe würde ich bei einem Erwachsenen in derselben Situation (also wenn eine akute Gefahr besteht, die Situation wird natürlich eine andere sein, denn ein Erwachsener wird sich keine Klobürste in den Mund stecken) auch tun.

Wie ich unten schon geschrieben habe: Entweder es geht "im Guten" oder es geht eben nicht. Es gibt Situationen, in den hören "schwierige" Kinder nicht. Nachhaltige (positive) Verhaltensänderungen kann man nicht durch anschreien, am Arm packen, schlagen oder sonstwie auf die "harte Tour" erreichen. Wenn du ein Kind anschreist, lernt es, dass Schreien ein adäquates Mittel der Konfliktlösung ist, wenn du es am Arm packst, schlägst, es von der sozialen Gemeinschaft istolierst oder was auch immer, dann lernt es eben genau das.

Was in der Arbeit mit Menschen und insbesondere mit Kindern meiner Meinung nach allzu oft vernachlässigt wird, ist, dass wir nicht dazu in der Lage sind (zum Glück) einen Menschen vollständig zu verändern und alle uns unlieben Eigenheiten abzugewöhnen. Wenn du einem "Zappelphilipp" (weil Wilhelm Busch angesprochen wurde) nicht mit Liebe, Geduld und Nachsicht zu etwas mehr Ruhe Ruhe verhelfen kannst, dann hilft dir auch der "Stille Stuhl", anschreien oder Mund zuhalten nicht weiter.

Das heißt nicht, das alle perfekt sein müssen und niemals "aus der Haut fahren" dürfen. Aber es ist ein sehr großer Unterschied, falsch zu handeln, dies zu reflektieren und sich um eine eigene Verhaltensänderung zu bemühen ODER falsch zu handeln und dies vor sich selbst und Anderen zu rechtfertigen und als alternativlos hinzustellen.

 
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