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Geschrieben von Maari am 29.06.2017, 10:16 Uhr

Wieviel Wahrheit darf sein?

Ich denke, es ist wichtig, bei der Wahrheit zu bleiben. Es muss deshalb nicht alles schonungslos erzählt werden. Wichtig ist Vertrauen, wenn ein Kind die Eltern beim Lügen oder Schwindeln erwischt, geht Vertrauen langsam kaputt.
Beim letzten mal hat Mama/Papa auch nicht die Wahrheit gesagt, kann ich jetzt diese Antwort glauben? Es kommt Unsicherheit auf.
Es ist allerdings kein Problem zuzugeben, etwas nicht zu wissen.
Man kann ja zusammen auf Antwort suche gehen.

Thema Tod:
Wir waren fast gezwungen, offen über das Thema zu sprechen.
Denn die Eltern unserer drei Kinder sind bei einem Autounfall gestorben. Da war der Große 4 Jahre alt.
Er war es auch, der fragte, ob seine Mutter jetzt von den Würmern gefressen wird.
Da kindgerecht zu antworten ist nicht leicht.
Wir haben auch geantwortet, dass seine Eltern im Sarg liegen, er hätte die Särge doch gesehen. Zum Glück reichte ihm die Antwort.
Auch unterschiedliche Glaubensansichten waren bei uns Gesprächsthema, aber immer nur so viel, wie die Kinder wissen wollten.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass keines der Kinder lange Antworten wollte.
Und wenn doch, so haben sie weiter gefragt.
Auch bei uns kam die Frage: "Müsst ihr auch sterben?" "Lasst ihr uns allein?"
Da war eine gewaltige Angst zu spüren. Wir haben geantwortet, dass die meisten Menschen erst sterben, wenn sie alt sind.

Es ist schlimm, wenn kleine Kinder gleich beide Eltern verlieren und da ist es nicht möglich nicht darüber zu sprechen, dass auch jüngere Menschen sterben können.
Selbst nach vier Jahren kommt diese Frage manchmal noch beim kuscheln. Ein wenig versuchen wir eine genaue Antwort zu umgehen, antworten mit, wir sind jetzt bei euch, ihr seit schon lange bei uns, wir versuchen alles um ganz lange bei euch zu sein.
Wir haben euch ganz doll lieb.
Das Thema ist nicht leicht, jetzt sind die Kinder 4; 6 und 8 Jahre, sind also schon vier Jahre bei uns.

Und ja, wir haben die Beiden Großen (damals 4 und 2 Jahre) mit zur Beerdigung genommen.
Uns war es wichtig, dass die Kinder sehen konnten, wo ihre Eltern sind.
Manchmal heißt sehen, langsam begreifen.
Nein, die Kinder haben ihre Eltern nach dem Unfall nicht noch einmal gesehen.
Denn ihre Erinnerung sollten nicht diese Bilder sein. Die Verletzungen waren sehr deutlich zu sehen.

Auch heute gehören ihre Eltern irgendwie noch zum Alltag dazu. Manchmal werden Bilder gemalt oder Blumen gepflügt, die ans Foto der Eltern gestellt werden oder zum Grab gebracht.
Es wird regelmäßig über die Vergangenheit geredet.
Immer alles auf Wunsch der Kinder.
Wir gehen relativ locker damit um.
Und es tut den Kindern gut, wenn sie darüber reden können aber nicht müssen.

Wir hatten Anfangs Psychologische Unterstützung und haben auch heute weiterhin die Möglichkeit (telefonisch) Fragen zu stellen.

Keines der Kinder ist in Kindergarten oder Schule auffällig.

 
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