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von Leena  am 13.06.2017, 13:05 Uhr

Ich arbeite Teilzeit, weil...

Angestoßen im Grunde von den Postings unten, wonach Frauen ja viel unangenehmer seien in der Arbeitswelt und nicht arbeitswillig, weil bei ihnen immer die Kinder wichtiger wären als die Arbeit:

Ja, ich arbeite nur Teilzeit. Weil ich Kinder habe und haben wollte und ich nicht um jeden Preis Vollzeit arbeiten möchte, wenn ich finanziell derzeit nicht darauf angewiesen bin und ich für mich Vollzeit mit Kindern und sonstigem "Familienbetrieb" in zu viel Stress ausarten würde. Klar, wenn ich müsste, müsste ich, andere müssen auch und schaffen es. Aber wenn ich nicht muss, möchte ich nicht. Das "mehr Geld" wäre mir aktuell den "mehr Stress" und "viel weniger Zeit" (allein auch durch die Fahrzeit zur Arbeit von mind. 2,5 Std. täglich) nicht wert.

Das ist meine Entscheidung - deshalb arbeite ich Teilzeit. Und werde auch nur für Teilzeit bezahlt. Selbstverständlich!

Andererseits erwarten immer wieder Kollegen/-innen von mir, auch zu den Zeiten erreichbar und verfügbar zu sein, zu denen ich eben NICHT arbeite. Wenn dann der Kollege montags morgens um 9 Uhr anruft und neckisch fragt, ob er mich geweckt habe - nein, hat er nicht, ich rödele schon seit 3 Stunden hier rum und habe eigentlich gerade gar keine Zeit für sein Anliegen, weil irgendwas ansteht... dann bin ich genervt, ja.

Natürlich KANN ich meinen Hausputz etc. auch später erledigen - aber das ist ja eigentlich gerade der Sinn von Teilzeit, dass ich weniger arbeite und weniger verdiene, um Haushalt und co. zu den Zeiten zu machen, die so "frei geworden" sind.

Ich versuche, schon viel möglich zu machen, auch Termine zu Zeiten außerhalb meiner Arbeitszeiten wahrzunehmen - aber nur, wenn es geht. Und wenn regelmäßig "Sondereinsätze" erwartet werden, bin ich irgendwann schon genervt (und am Jammern, um im Kontext unten zu bleiben). Und wenn der Kollege denkt, ich muss JETZT springen, obwohl nichts anders wäre, wenn die Sache noch einen Tag (bis zu meiner regulären Arbeitszeit) liegen bliebe, bin ich auch genervt. Natürlich gibt es Fristsachen, die nicht lieben bleiben können, und bei einem Anruf während einer Gerichtsverhandlung kann ich auch nicht sagen, rufen Sie mich mal morgen zurück... aber das sind doch absolute Ausnahmefälle, das aller-, allermeiste KANN kurz (!) liegen bleiben. Ach Mensch, Teilzeitkräfte sind aber auch lästig und blöd..!

Wenn man erwarten wollte, dass ich regelmäßig außerhalb meiner Arbeitszeiten noch zur Verfügung stünde, müsste man das schließlich auch entsprechend formulieren, vertraglich vereinbaren - und eben auch entlohnen.

Vielleicht sollte man sich mal vorstellen, wie die Arbeitswelt aussähe, wenn es nur noch Vollzeitkräfte gäbe (am besten mit mind. 45 Stundenwoche o.ä.). Können wir es uns wirklich leisten, so viele Humanressourcen NICHT zu nutzen, wenn nur die arbeiten "dürften", die auch Maximalleistung im Berufung bringen wollten und könnten? So einen Fachkräfteüberschuss haben wir doch schon länger nicht mehr, mittlerweile erlebe ich immer mehr, dass wir auf dem Weg zum Arbeitnehmer-Arbeitsmarkt sind, wo die Arbeitgeber sich um mögliche gute Arbeitskräfte bemühen müssen!

 
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