@kunstflair: Einfache Wahrheiten funktionieren nicht...

Huhu,

im Leben ist nichts schwarz-weiß, auch nicht in der Liebe. Es gibt hier keine einfachen, platten Wahrheiten, dafür sind Menschen und Beziehungen zu bunt und zu komplex. Mit simplen Ansichten ("Es gibt keine dauerhafte Liebe oder glückliche Beziehung") wird man der Wirklichkeit einfach nicht gerecht, auch wenn sie vielleicht irgendwo bequem sind.

Ich bin mit meinem Mann seit 26 Jahren glücklich. Und zwar ohne, dass immer einer von uns mehr leidet oder öfter nachgibt als der Andere. Klar mussten wir anfangs auch einige Punkte ausfechten. Aber so harte Arbeit, wie angeblich in der Beziehung nötig ist, ist es auch nicht. Wir lieben uns immer noch, und wir haben vor allem auch total viel voneinander gelernt. Wir entwickeln uns weiter, jeder für sich und auch zusammen. Ich kann meinen Mann immer noch mit Neugier ansehen und umgekehrt. Wir sind beide nicht mehr die, die wir vor 26 Jahren waren, aber wir haben uns nicht auseinander entwickelt.

Klar fetzen wir uns auch mal, aber nie wirklich gemein oder so, und wir vertragen uns in 99 Prozent der Fälle noch vorm Schlafengehen wieder. Und natürlich hat jeder von uns seine Macken oder auch nervigen Gewohnheiten, aber man lernt auch, damit entspannter umzugehen, als vielleicht am Anfang der Beziehung.

Noch eine ganz persönliche Beobachtung: Die Lebenserfahrung zeigt, dass oft die zickigsten, anspruchsvollsten Frauen die liebsten und fürsorglichsten Männer haben. Frauen, die sich zuviel gefallen lassen, zu nachgiebig und bemüht sind, aus Angst vor Konflikten zuviel schlucken, haben dagegen am häufigsten die abwertenden, aggressiven oder untreuen Männer, die sich keine Mühe geben... Ist sicher auch keine unumstößliche Wahrheit, aber eine Tendenz.

LG