Rund um die Erziehung

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von Ivdazo  am 31.03.2021, 6:23 Uhr

Ich möchte nicht, dass mein Kind zweisprachig aufwächst

Der Vater, er war immer sehr stolz auf seine Kinder, auf ALLE ihre Fortschritte und Erfolge. Die Mehrsprachigkeit gehörte dazu, er war sehr stolz, dass seine Kinder (im Gegensatz zu ihm) 2 Sprachen sprechen.

Dazu kam eine Regel, nicht so sehr von ihm, sondern von mir ausgehend: Wenn der Papa mit im Raum ist, sprechen wir Deutsch. Damit er gar nicht erst auf die Idee kommt, sich ausgeschlossen zu fühlen. Ich finde es unhöflich, vor Menschen in einer Sprache sprechen, die sie nicht verstehen, und das noch mehr innerhalb der Familie.

Mittlerweile fragen mich die Kinder sogar bei fremden Personen ab und zu: Spricht diese Oma Polnisch? Deutsch? Türkisch? (Meine Kinder würden sehr sehr gerne Türkisch lernen, und finden es sehr schade, dass ich es ihnen nicht beibringen kann.) Russisch? (Neulich musste ich sie in ein russisches Geschäft mit reinnehmen: Der Kleine war begeistert, dass dort jeder, JEDER, ihn verstanden hat, und hat vor lauter Freude die Kassiererin vollgequatscht. Obwohl er auf Deutsch anfangs eher schüchtern ist. Ich dachte bisher, er wäre generell etwas schüchtern).

Das erzähle ich dir, damit du ein bisschen siehst, dass Kinder lernen können, andere EINzuschließen, und natürlich ist Mama da ganz vorne auf der Liste der Menschen, die man einschließt. Die man auch in jedes gelernte türkische Wort einschließt. Stell dir vor, wenn dein Kind dir irgendwann jede Blume, jeden Würfel, jede Rassel herzerrt, nur um dir zu erzählen, wie sie auf Türkisch heißen. Damit DU ja an ihrer Freude über die Wörter teilhaben kannst, und damit DU ja verstehst, wenn sie diese Wörter spricht.

Und noch etwas: Ich kann durchaus dein Bedürfnis verstehen, nichts von dem zu verpassen, was das Kind macht, denkt, fühlt, erlebt, etc. Aber ich habe das Gefühl, es reicht nicht, es an Türkisch festzumachen. Es gibt ja neben dem Türkischen genug andere Sachen, die du nicht ganz so mitkriegen wirst: Spaziergänge, Besuche, evtl. werden wichtige Meilensteine (erstes Krabbeln, erster Schritt, etc.) nicht in deiner Gegenwart gemacht. Wirst du dich da auch ausgeschlossen fühlen? Natürlich will jede Mama das sehen, wie das Kind den ersten Schritt (zu IHR) macht, und das erste Wort soll "Mama" sein. Aber wie geht man damit um, wenn es anders läuft (und das erste Wort ist "Ka"=Katze ;-) ) ? Schmollt man dann? Oder freut man sich, und sagt: Oh ja, Schatzilein, das ist wirklich eine Katze, das hast du so toll gesagt!

 
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