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Geschrieben von Hase67 am 26.04.2013, 13:27 Uhr

Eskalation im Hause Hase...

Ich schreib's jetzt einfach mal so nieder, weil ich euch auch vorher schon ziemlich intensiv habe teilhaben lassen an unserer Misere - ein paar Wochen lang ging es jetzt wieder besser, ich war irgendwie abgeklärt und nicht wirklich "fühlend", aber doch mitleidig, irgendwie unentschlossen, zaudernd, ewig hin- und hergurkend, was ich denn jetzt tun soll.

Unterschwellig schwelt aber dennoch seitens meines Mannes (der Bescheid weiß, es gab ein paar deutliche Gespräche) der Frust mangels körperlicher Nähe - ich kann und mag einfach nicht, aber das kann und will ER nicht verstehen -, außerdem wundert er sich trotz allem über meine distanzierte Art. Was sich konkret geändert hat, ist dass ich bei Streitthemen nicht mehr so leicht einlenke, wenn er laut wird, werde ich auch laut, wenn ich anderer Meinung bin, sage ich deutlicher "Das sehe ich anders und möchte es nicht so machen wie du". Das "schluckt" er teilweise, obwohl das meines Erachtens auch kein großes Entgegenkommen meinerseits ist, wenn ich beobachte, wie Auseinandersetzungen anderer Paare in meinem Umfeld ablaufen, bin ich eigentlich fast noch friedlich.

Nun gab es heute Morgen aus einem ganz banalen Anlass heraus einen Streit. Wir brauchen einen Zaun zum Nachbargrundstück, mein Mann hatte sich mit dem Nachbarmann lange Gedanken darüber gemacht, Pläne geschmiedet und vermessen. Nun ist aber immer wieder die Situation, dass die zwei, die die Daten auf ihren Rechnern haben, nicht verfügbar sind - der Nachbarmann auf Dienstreise, meiner permanent in irgendwelchen Sitzungen und weder per Handy noch per Mail erreichbar. Ein dritter Nachbar, der auch bei der Zaunaktion (bzw. der Holzbestellung dafür) mitmachen möchte, drängelt, weil er kleine Kinder hat und den Zaun vor dem Sommer fertigkriegen will. Er spricht mich an, ich verweise auf meinen Mann, die ganze Kommunikation läuft sonst immer nur über mich.

Lange Rede, kurzer Sinn: Als ich gestern schon im Bett war, hat mein Mann den Holzbedarf berechnet und an alle Beteiligten herumgeschickt und wollte mit mir heute Morgen kurz etwas dazu besprechen. Dabei hat er sich aber (aus meiner Sicht) mit einem Zwischenraummaß vertan, das der einen Nachbarin sehr wichtig ist. Das habe ich ihm gesagt. Er hat nur kühl gesagt, das wäre schon richtig so. Ich: Du weißt, wie wichtig ihr das ist, bitte erklär mir das noch mal, damit wir da keinen Fehler machen. Er es mir erklärt, ich verstehe es nicht, sage: "Ich glaube, da ist ein Denkfehler drin, ich verstehe das nicht." So ging das ein paar Mal hin und her, er genervt, dass ich nicht glaube, dass die Berechnung stimmt (und auch entsprechend laut und aggressiv), ich genervt, zunehmend lauter und aggressiver, weil er mir nicht mehr zugehört hat und irgendwann meinte, ich würde ihn nur nicht verstehen, weil ich nie richtig zuhören würde. Irgendwann hat er dann wutschnaubend die Zaunlatte hingeknallt und gesagt: "Bestell deinen (!) Zaun alleine, ich will nicht mehr." Ich habe ihn angemotzt, dass das doch nicht konstruktiv sei und wir ja eine Lösung finden müssten, er solle aufhören, sich aufzuführen wie eine beleidigte Leberwurst oder wie ein kleines Kind.

So, und jetzt kommt's: Er baut sich drohend vor mir auf, beschimpft mich lauthals und sagt mir auf den Kopf zu, ich solle aufhören, ihn anzupöbeln und ihm gegenüber die Stimme zu erheben, ich sollte gefälligst mehr Respekt ihm gegenüber zeigen.

Ich weiß, es war keiner von euch dabei, aber: Ich habe außer der Aussage mit der beleidigten Leberwurst und dem kleinen Kind keinerlei persönliche Beleidigung in den Mund genommen, bin erst laut geworden, als er laut wurde und habe lediglich versucht, dieses Missverständnis zu klären - während er da so eine persönliche Macht-Rangel-Geschichte draus gemacht hat.

Zum krönenden Abschluss ist er dann zur Tür rausgerauscht und hat gemeint, so hätte das mit unserer Beziehung jedenfalls keine Zukunft, er würde sich nicht "so behandeln lassen". Das mit der Zukunft der Beziehung sehe ich ja genauso, das weiß er auch, aber mich wurmt:

a) dass er sich an so einer simplen Sache so dramatisch aufhängt,
b) dass er selbst laut wird, mit Droh- und Einschüchterungsgebärden arbeitet, mir aber noch nicht mal zugesteht, laut zu werden oder ihn als beleidigte Leberwurst zu titulieren und
c) dass er offenbar glaubt, dass die Zukunft unserer Beziehung nur dadurch bestimmt ist, wie er sich behandelt fühlt (so als ob es nur um ihn persönlich ginge).

Mir brummt irgendwie der Kopf, während ich das schreibe, zum Glück hatte ich heute Vormittag viel zu tun und konnte mit einer lieben Kollegin reden.

Tja, was tun, sprach Zeus? Irgendwie ist mir nach einer Sofortmaßnahme, ich habe ehrlich gesagt keinen Bock, dem Blödmann heute Abend über den Weg zu laufen.

Tipps, was ich tun kann?

LG

Nicole

 
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