Die Geburt

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Geschrieben von Schniesenase am 12.04.2020, 0:59 Uhr

Wunschkaiserschnitt

Hallo Lilazuckerwatte und diejenigen, die bereits diskutiert haben,

ich lese immer wieder, was die Frau gerne hätte zur Geburt (abgesehen davon, dass mir die "medizinische Recherche" zur den größeren Sicherheiten eines KS gegenüber einer Geburt sehr an den Haaren herbeigelesen erscheint), was aber ein KS ohne Wehen für das Kind bedeutet, ist ein anderer Schuh, der hier überhaupt nicht beachtet wurde.

Die Rechte der Mutter werden in dieser Diskussion nicht nur als definitiv größer angesehen als die des Kindes, es werden die elementaren Bedürfnisse des Kindes nach bestimmten Hormonen, die durch Wehen entstehen und nach dem natürlichen Geburtsweg komplett ignoriert. Wer dazu mehr wissen möchte, wenn wir nun bei erhellender Lektüre sind, die möge sich gern mit der Lektüre (gibt auch Filme bei U2be) von Michel Odent beschäftigen. Es gibt nicht umsonst erfolgreich angewendete Therapien für Babys und Kinder, die darauf basieren, den Geburtsweg nachzustellen, damit die Kinder von psychischen und z.T. sogar körperlichen Problemen genesen können, die durch die KS-Geburt verursacht wurden. Es ist bedauerlich, dass diese Dinge bei der Diskussion über Wunschkaiserschnitte so wenig Beachtung finden, daher sehe ich die oben genannte "Abwägung der Vor- und Nachteile" vor angeblich medizinischem Hintergrund sehr fragwürdig. Abgesehen davon, dass es gewichtige Punkte für die Mutter in Bezug auf eine natürliche Geburt gibt, z.B. die große Stärke, mit der sie daraus hervorgehen kann, wenn die Geburt gut begleitet wurde.

Es gibt Frauen, die zufrieden mit ihrer KS-Geburt sind und glückliche Kinder haben.
Es gibt Frauen, die zufrieden mit ihrer vaginalen (hoffentlich auch natürlichen) Geburt sind und glückliche Kinder haben.
Es gibt Frauen, die schreckliche KSe mit dramatischen Folgen und traumatisierten Kindern erlebt haben.
Es gibt Frauen, die schreckliche vaginale Geburten mit dramatischen Folgen und traumatisierten Kindern erlebt haben.

Die Erlebnisse einzelner Frauen mit ihren Babys sagen NICHTS darüber aus, was für wen besser oder schlechter ist. Es gibt aber tatsächlich mittlerweile sowohl zur immer noch vielerorts weitgehend unverstandenen Biologie und Biochemie der Geburt als auch dem ebenso vielerorts weitgehend unverstandenen Biologie und Biochemie des Stillens sehr viel gut erforschtes Wissen, das doch erhellend wirken kann, um Zusammenhänge zu verstehen. Das wurde hier nicht berücksichtigt.

Eine schlecht begleitete vaginale Geburt kann schlimme Folgen haben. Zu viele Eingriffe, die falsche Behandlung der Mutter, auch schlechte Vorbereitung in der Schwangerschaft, all das kann traumatisch enden. Da besteht kein Zweifel.

Es gibt definitiv Gründe für geplante Kaiserschnitte, die auch psychischer Art sein können.

Einen Kaiserschnitt als die "sicherere Geburtsform" zu bezeichnen, finde ich fahrlässig und unwissenschaftlich, denn das stimmt keinesfalls mit der aktuellen Datenlage überein, und da kann ja jeder behaupten, DIE einschlägigen Studien dazu recherchiert zu haben. Trau nie einer Statistik/Studie, die Du nicht selbst gefälscht hast!

Ziel muss sein, Frauen wie Frau Westerhausen für eine natürliche (wörtlich gemeint) Geburt mindestens genauso gut zu entlohnen wie für einen Kaiserschnitt. Dazu muss die natürliche Geburt auch über mehr als 5 Stunden für die Klinik noch genauso wirtschaftlich sein wie der Kaiserschnitt. Ziel muss eine evidenzbasierte, frauen- und babyfreundliche Geburtskultur in der Gesellschaft (also auch mit der Wahl einer Hausgeburt) sein. Es wäre so schön, wenn auch bei Filmemachern und Literaten endlich ankäme, dass Geburten sinnvollerweise nicht in Rückenlage stattfinden und auch nicht bei Wehen plötzlich alles dramatisch werden muss. Selbstverständlich muss der achtsame Umgang mit der Gebärenden und eine 1:1-Betreuung während der Geburt sein, was frau aktuell NUR bei Haus- oder Geburtshausgeburten garantiert hat. Ziel muss auch der achtsame Umgang mit den Neugeborenen sein, vor, während und direkt nach der Geburt. Wenn wir das erreichen, müssen sich nicht so viele Frauen um ihre Geburten sorgen und tatsächlich glauben, dass ein Kaiserschnitt sicherer und besser sei als eine vaginale Geburt.

Ich musste das jetzt loswerden. Ich weiß, Dir ging es hier nur darum, einen Erfahrungsbericht loszuwerden, der anderen Frauen Mut macht, die sich mit der Frage von Kaiserschnitten beschäftigen (müssen). Dennoch ist mir das hier alles zu unausgegoren und sachlich nicht haltbar. No offense! Mir geht es um die Sache! ;-)

VG Sileick

 
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