Die Geburt

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Geschrieben von Lilazuckerwatte am 09.04.2020, 10:44 Uhr

Wunschkaiserschnitt

Halli hallo,

ich bin neu hier und lese schon einige Zeit still mit. Ich bin das zweite Mal schwanger und habe unser erstes Kind per Wunschkaiserschnitt entbunden. Da dieses Thema ja immer sehr kontrovers diskutiert wird, wollte ich einfach meine Erfahrungen schildern und eventuell manchen Mamas Mut machen, die den Wunsch nach einem Kaiserschnitt haben, oder aus irgendwelchen Gründen einen geplanten Kaiserschnitt vor sich haben.
Bei mir war es so:
Ich bin selber Ärztin und war bei beiden Geburtsformen bereits dabei. Habe im Studium sowohl spontane Geburten gesehen als auch Kaiserschnitte, da ich mein PJ (praktisches Jahr) am Ende des Studiums in der Gynäkologie machte.
Es war keineswegs so, dass ich die spontane Geburt als schlimm, oder traumatisch angesehen habe und die Kaiserschnitte als wunderschön....ABER:
Als ich selbst schwanger wurde und in der Situation war, habe ich lange abgewägt, mir die Vor-und Nachteile (für mich) angesehen und mich mit einschlägigen Studien beschäftigt. Und am Ende des Tages habe ich mich für einen Wunschkaiserschnitt entschieden.
Meine Gründe dafür waren, dass ich das Risiko eines Sauerstoffmangels und Geburtsschäden beim Kind minimieren kann, sowie eventuellen Beckenbodenschäden bei mir vorbeugen kann. Ja, ein Kaiserschnitt ist eine große Bauchoperation, darüber braucht man nicht diskutieren. Auch hier können unschöne Sachen passieren, was aber bei einem geplanten Eingriff eher unwahrscheinlich ist.
Mich hat in diesem Fall die Datenlage einfach überzeugt und im Nachhinein muss ich sagen, dass es für mich der absolut perfekte Weg war und ich ihn auch immer wieder gehen werde.
Ich verstehe trotzdem jede Mama, die den Wunsch nach einer natürlichen Geburt hat, denn es gibt kaum eine Entscheidung die individueller ist, als diese.
Und ja, ich war zuvor auch schrecklich aufgeregt, selbst wenn ich es schon das eine oder andere Mal gesehen habe und mir ein Operationssaal nicht fremd ist, aber wenn man selbst in der Situation ist, ist einem schon mulmig. :-) Es war aber wirklich alles halb so schlimm, ich war sehr schnell danach wieder fit und konnte mich gut um mein Kind kümmern. Stillen hat auch sofort geklappt. Der Eingriff verlief ohne Probleme und es war ruck zuck alles vorbei. Für mich war es der schönste Tag in meinem Leben.
Ich wünsche euch allen Mut und Kraft, dass ihr auf euer Bauchgefühl hört.
Alles Liebe

 
48 Antworten:

Re: Wunschkaiserschnitt

Antwort von mamavonbaby am 10.04.2020, 8:41 Uhr

Danke fürs Teilen.

Auch für uns war der Wunschkaiserschnitt genau der richtige Weg. (ich hatte bisher schon 3 Kaiserschnitte)

Lieben Gruß.

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Re: Wunschkaiserschnitt

Antwort von Becca09 am 10.04.2020, 8:57 Uhr

In "Corona-Zeiten" hätte man sich den Post wohl besser sparen sollen...

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Wieso?

Antwort von Sille74 am 10.04.2020, 10:04 Uhr

Was hat das mit Corona zu tun?

Geboren wird doch immer, auch jetzt. Es sind doch auch jetzt in "Corona-Zeiten" Frauen schwanger und machen sich Gedanken. Warum sollte dann nicht dazu geschrieben werden? Und ganz ehrlich, ich hoffe nicht, dass es schon so weit ist, dass wir Frauen zu einer natürlichen Geburt zwingen müssen, um "unnötige" OPs zu vermeiden ...

Unten haben wir einen recht verkitscht-detaillierten Bericht über eine Alleingeburt zuhause. Da bin ich mir (genau wie hier übrigens auch) ÜBERHAUPT nicht sicher, ob es sich nicht vielleicht um einen Fake handelt. Warum sollte dieser "Bericht" unten mehr Berechtigung haben als dieser Beitrag hier?

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Re: Wieso?

Antwort von Becca09 am 10.04.2020, 10:36 Uhr

"Nach Abwägen" - ich finde das sollte jetzt glasklar sein. Wieso sollte ich mich jetzt für die "Variante" mit dem größten Risiko entscheiden?
Dem größten Risiko einer Ansteckung, aufgrund des längeren Krankenhausaufenthalt und dem größeren Risiko eines schweren Verlaufs (aufgrund der Bauch-OP).
Und ich glaube Hierzulande (Italien), werden zurzeit tatsächlich keine Wunschkaiserschnitte durchgeführt.

Ich persönlich finde nicht dass man jetzt noch zu unnötigen OPs ermutigen sollte...
Genausowenig wie zu einer Alleingeburt.

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Re: Wieso?

Antwort von Sille74 am 10.04.2020, 12:47 Uhr

Ich kann Deine Aegumentation nachvollziehen, wobei ich persönlich manches anders einschätze (z.B. glaube ich jetzt nkcht, dass reihenweise Frauen auf Wunsxhkaiserschnitt umschwenken wegen eines solchen Posts). Aber meiner Meinung nach hättest Du dann genau DAS so schreiben sollen. Beiträgen wegen Corona ihre Berechtigung abzusprechen, finde ich aber nicht ganz ok.

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Re: Wieso?

Antwort von grunz am 10.04.2020, 13:18 Uhr

Nach meiner "natürlichen" Geburt war ich vier Tage im Krankenhaus. Nach dem Kaiserschnitt nur zwei. Also so pauschal kann man das jetzt auch nicht sagen

Bei Kind 1 musste ich auch noch alle zwei Tage zum CTG ins Krankenhaus weil über Termin. Sowas müsste man ja eigentlich auch noch mit einrechnen wenn es um Infektionsgefahr geht.

Von daher glaub ich nicht das es im Hinblick auf Infektionsgefahr mit Corona da nen großen Unterschied macht.

Die Frauen die nen Wunschkaiserschnitt wollen sind absolute Minderheit von daher lässt sich da glaub ich keiner nur wegen so nem Beitrag dazu verleiten. Bei der Alleingeburt ist es hoffentlich ähnlich

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Re: Wunschkaiserschnitt

Antwort von Silke Westerhausen,St.Anna Hospital am 10.04.2020, 14:01 Uhr

Hallo,

Ein Verherrlichung des Kaiserschnittes passt mE nicht in ein Forum in dem es um "Geburt" geht;ebenso unpassend ist dieser Beitrag in der Corona Zeit,in der fast alle OP s abgesagt werden .

Die lebensrettenden OPs werden durchgeführt,dazu zählt der KS auf Wunsch nun wirklich nicht - ich bin froh,dass es ihn gibt - nur zur richtigen Zeit.

Grüße
Silke Westerhausen

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Re: Wunschkaiserschnitt

Antwort von Sille74 am 10.04.2020, 16:23 Uhr

Na ja "Verherrlichung".

Wo bleibt denn Ihr vehementes Einschreiten geht die "Verherrlichung" und süßlich-irreale Beschreibung einer Alleingeburt. So etwas finde ich persönlich nämlich zu ALLEN Zeiten komplett unpassend, nicht nur während Corona.

Einen wirklichen Wunschkaiserschnitt wollen ca. 1 bis 2% aller Schwangeren (je nach Quelle). Das sind doch sehr wenige und ich glaube jetzt nicht, dass so ein Öost jetzt eine erhebliche Masse von Frauen zum Umschwenken Richtung Wunschkaiserschnitt veranlasst (genau so wenig glaube ich, dass jetzt wegen eines kitschig- irrealen Posts jede Menge Frauen eine Alleingeburt zuhause anstreben werden).

Ich weiß ja nicht, viellwicht kehnt ja Ihre Klinik von vornherein Wunschkaiserschnitte ab und die Frauen gehen woanders hin. Aber a genommen, dem k5st erst mal nicht so. Sagen Sie denn jetzt den Frauen ab mkt der Begeündung Corona und "zwingen" diese also, vaginal (von natürlich will ich mal gar nicht reden ...)? Das kann doch nur schief gehen bei Frauen, die, warum auch immer, die vaginale Geburt innerlich ablehnen, und in jeder Menge sekundären Kaiserschnitten, wenn nicht gar Notkaiserschnitten, enden. Und ob diese Unplanbarkeit jetzt soooo viel besser ist für die Corona-geplagten bzw. sich darauf vorbereitenden Kliniken als die winzige Anzahl echter Wunschkaiyerschnitte, die man och durchführen würde... Glaube ich ehrlich gesagt nicht ...

Ich stimme allerdings zu, dass das hier vielleicht das falsche Forum ist für solch ein Post.

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Re: Wunschkaiserschnitt

Antwort von Silke Westerhausen,St.Anna Hospital am 10.04.2020, 18:02 Uhr

Hallo,

Eine Alleingeburt ist eine absolut fahrlässige Geschichte und nicht nachzuvollziehen;darum ging es hier aber nicht.

Meiner Meinung nach sind solche Posts,die Operationen verherrlichen genauso daneben;hier erfolgt keinerlei Aufklärung (muss es auch nicht) und so entsteht der Eindruck,dass das die sicherste Geburtsform ist; dies dementiert zum Glück auch die WHO.


KS auf Wunsch wird es (leider) immer geben,doch als langjährige Hebamme muss ich dies nicht gutheißen,denn da "blutet" imm er ein bisschen das "Hebammenherz".

Ich verdiene übrigens am KS genausoviel wie bei einer Geburt und dieser ist für mich eine Angelegenheit von 30min.

Ein schönes Osterfest,

Silke Westerhausen

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Re: Wunschkaiserschnitt

Antwort von mamavonbaby am 10.04.2020, 19:37 Uhr

Warum blutet ihnen denn das "Hebammenherz", wenn eine Fru genau die Wunschgeburt bekommt und hinterher alle glücklich damit sind. Ist es ihnen lieber die Frau ist dann traumatisiert und leidet dann gegebenenfalls den Rest ihres Lebens darunter?
Was ist denn daran besser?

Jede Frau sollte genauso entbinden dürfen wie sie es sich wünscht. Und nicht gegen ihren Willen zwangsbeglückt werden müssen, ich hoffe die Zeiten sind bald vorbei.

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@mamavonbaby

Antwort von Wurzelzwerge am 11.04.2020, 13:57 Uhr

Nicht alle Frauen sind nach einer Spontangeburt traumatisiert. Auch wenn manche Geburten nicht gerade einfach verlaufen, so ist es unter normalen Voraussetzungen doch das Beste, was man sich und seinem Kind zum Start ins Leben mitgeben kann.

Du fragst ernsthaft eine Hebamme, warum ihr das Herz bei einem unbegründeten Wunsch KS blutet? Wenn das nicht so wäre, hätte Frau Westerhausen wohl ihren Beruf im Groben verfehlt. Ich hoffe, du stehst ebenso wie Frau Westerhausen beruflich hinter dem, was du tust...?

Ein KS im (nahenden) Notfall - vernünftig abgewägt - ist ja völlig in Ordnung, damit die Gesundheit von Mutter und Kind in jedem Fall gewährleistet ist. Das steht außer Frage.
Das hat hier auch noch nie jemand bezweifelt, zumindest konnte ich es nirgends herauslesen.

Die Spontangeburt, mit das Natürlichste auf der Welt, so zu verteufeln wie du, puuhh... hab ich ja schon oft gesagt, irgendetwas ist da gewaltig schief gelaufen.

Sind denn deine Kinder alle im Reagenzglas entstanden oder warum verteufelst du das, was ein normaler Mensch und auch vermutlich die meisten Hebammen als "natürlich" ansehen, so sehr? Was soll diese Projektion der eigenen Probleme auf Frauen, die eigentlich gar nichts dafür können? Sollen sie sich aufgrund deiner Horror-Posts zur Spontangeburt "hoffentlich" für einen KS entscheiden?
Sorry, aber dann mach deine Werbung dafür bitte wenigstens im KS Forum! Dort bist du genau richtig!
(Manchmal frage ich mich, ob du die "Nachfolgerin" von Trrrr09 bist, aber das ist ein anders Thema ;-))

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Re: @mamavonbaby

Antwort von mamavonbaby am 11.04.2020, 16:07 Uhr

Ich schrieb nichts von allen Frauen. Ich schrieb gegebenenfalls ist sie dann traumatisiert.Wer verstehend lesen kann, ist da klar im Vorteil.

Und ich schrieb noch dazu von von Frauen, die sich sowieso schon für einen Kaiserschnitt entschieden haben und diesen dann NICHT bekommen, weil andere ihr diesen verweigern. Niemand soll zum einen oder anderen gezwungen werden. Niemals.
Die Wahrscheinlichkeit, das die Frau das da nicht gut in Erinnerung behält ist dann doch schon enorm höher.
Genau wie es anders herum ist, wenn eine Frau spontan entbinden will und es dann in einem Kaiserschnitt endet. da ist die Wahrscheinlichkeit auch höher, das diese dann traumatisiert ist.
Nicht alle, sondern einge.

Ich projeziere gar nichts. Ich denke da aber auch bei dir so, das du vom Kaiserschnitt so traumatiesiert bist, das du da deine Probleme auf alle anderen überträgst. Du kannst es ja ja kaum ertragen, wenn hier irgendwer den Kaiserschitt als positiv empfunden hat. Im Gegensatz zu dir suche ich mir keine spontan Geburtsberichte raus und schreib da meine Anscht zu Kaiserschnitt vs vaginal Geburt drunter.(so wie du es bei Kaiserschnittberichten tust)

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Re: @mamavonbaby

Antwort von Wurzelzwerge am 11.04.2020, 16:17 Uhr

https://www.rund-ums-baby.de/geburt/geburtsverlauf-geburtsberichte/Keine-Vaeter-Begleitpersonen-bei-der-Geburt-erlaubt-Italien_4619.htm

Neiiiiiin, Trrrrrrr, tust du nicht. Niemals und nirgends. ;-)
Schreibst nur völlig unsinnige, unsachliche und dumme Kommentare unter eine ganz normale Fragestellung, wo eine Frau z.B. traurig darüber ist, dass Männer nicht mehr zur Geburt mit in den Kreißsaal sollen.
Verletzend, auf niedrigstem Niveau (und daher einfach zu durchschauen) und sowas von offensichtlich, dass du ein ernst zu nehmendes psychisches Problem hast.
Dann lass doch auch einfach die Frauen in Ruhe, die nicht per se davon ausgehen, dass man nach einer natürlichen Geburt auch glücklich und zufrieden sein kann. Nur dir war/ ist das offensichtlich nicht vergönnt. Tut mir leid für dich, dass dir eines der schönsten Erlebnisse im Leben einer Frau so zugesetzt hat, dass du nicht mehr imstande bist, sachlich zu urteilen.
Oder geh damit ins KS Forum

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Re: @mamavonbaby

Antwort von mamavonbaby am 11.04.2020, 16:18 Uhr

Ach und noch zu den Hebammen.

In einer Idealen Welt wäre die Hebamme dazu da , die Frau zu unterstützen, als Vertraute, die die Frau durch die Geburt begleitet auch wenn es ein Kaiserschnitt ist. Dazu zählt für mich eben auch, das sie die Vorstellungen der Frau zur Geburt respektiert und an ihrer Seite steht und ihr hilft, eine Selbstbestimmte Geburt zu haben, auch wenn das der Wunsch-Kaiserschnitt ist.
Leider ist dem aber anscheinend nicht so.

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Re: @mamavonbaby

Antwort von mamavonbaby am 11.04.2020, 16:26 Uhr

Die einzige die hier immer beleidigend wird bist du.

Du vertsehst Beiträge nur so wie du sie verstehen willst, weil du verletzt bist das du einen Ks hattest und kannst es wirklich überhaupt nicht ertragen, wenn andere diese Geburtserlebnis als schön und richtig empfanden.
Wir sind iher in einem Beitrag zum Wunschaiserschnitt. Das ist auch eine Geburt.

Geh du mal zum Psychologen und las dein Kaisershnitttrauma behandeln.Es war die ja anscheinend auch nicht vergönnt den Kaiserschnitt als etwas schönes anzunehmen, und darüber glücklich zu sein. Da kam dein Kind auf die Welt. darüber solltest du dich freuen. und nicht verteufeln, das andere diesen Weg gut und richtig fanden.

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Re: Wunschkaiserschnitt

Antwort von anni1002 am 11.04.2020, 16:43 Uhr

Ich kann auch nur jede dazu auffordern auf ihr Bauchgefühl zu hören.

Auch hier waren die Kaiserschnitte problemlos.
Berim ersten wurde auch noch sehr viel diskutiert.
beim 2. dann nicht mehr so viel....nur von der einen Hebamme im KH, aber egal..
Beim 3. kaiserschnitt hat dann wirklich keiner mehr was gesagt. Ich hätte mir da auch gewünscht, dass das auch bei den anderen so selbstverständlich gelaufen wäre.
Ich bin doch erwachsen und kann selber Vor und Nachteile abwägen. Und erst recht weil man beim Kaiserschnitt ja auch im Planungsgespräch aufgeklärt wird.
Und wenn die Entscheidung steht, was muss man dann noch ewig und 3 Tage auf die Frau einreden.

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Re: @mamavonbaby

Antwort von Wurzelzwerge am 11.04.2020, 18:57 Uhr

"Schlimm ist auch das dann der Mann hinterher gar nicht nachvollziehen kann warum die Frau so traumatisiert ist, wenn er das nicht live mit angesehen hat.
Echt schlimm die Zustände grade."

Ok, du willst es nicht verstehen. Das da hast du damals geantwortet, als eine Mama sich über die derzeitigen Zustände in den Kreißsäälen traurig und betroffen geäußert hat (s. Link weiter oben).
Du sagst also pauschal, jede Frau ist nach einer Spontangeburt traumatisiert. Wortwörtlich!
Selten hab ich so etwas Armseliges gelesen.
Und dann denkst du noch, das durchschaut keiner?
Vielleicht haben auch die vielen Kaiserschnitte dein Einfühlungsvermögen und sonstige soziale Kompetenzen getrübt. Man kann nur hoffen, dass es nur dich getroffen hat.
Vielleicht ganz gut, dass du KS gewählt hast und keine Hebamme sich länger als unbedingt nötig mit dir verbitterter Frau abgeben musste. Das hat wirklich keiner verdient.
Mehr schreibe ich dazu nicht.

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Re: @mamavonbaby

Antwort von mamavonbaby am 11.04.2020, 19:13 Uhr

Ohje, ja du verstehst es so wie du willst.
Auch da steht auch nicht ALLE Frauen, sondern die Frau. Obendrein ging es nicht mal um vaginal Geburt oder Kaiserschnitt sondern um Geburt allgemein. Ich denke da darf zu keiner Geburt irgendwer mit hin.
Und ja die Zustände, sind Katastrophal. das ist wahr.Und ich finde es nach wie vor schlimm die Frauen in der Situation so allein e zu lassen.

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Re: Wunschkaiserschnitt

Antwort von Lilazuckerwatte am 11.04.2020, 21:24 Uhr

Da wurde ja eine Diskussion losgetreten....also, das mit dem falschen Forum tut mir Leid, da ich wie oben schon erwähnt ganz neu hier bin habe ich einfach in die „für mich passende“ Rubrik gepostet.
Warum der Beitrag unpassend in der Coronazeit sein soll, erschließt sich mir so nicht. Dass man als Hebamme nicht für einen Wunschkaiserschnitt plädiert verstehe ich auch. Aber jeder darf seine Meinung äußern und sich selbst für die Art von Geburt entscheiden, die er möchte. Ich habe hier lediglich meinen Weg beschrieben und WARUM ich zu der Entscheidung gekommen bin. Ich frage mich oft, wieso man sich über die Entscheidungen anderer Menschen so derart aufregen kann, die einen ja nicht im geringsten persönlich betreffen. Jede Frau hat das Recht dazu sich zwischen zwei Geburtsarten zu entscheiden. Das ist nun mal so. Ich verstehe auch jede Frau, die eine natürliche Geburt bevorzugt und der Schnittentbindung skeptisch gegenüber steht. Ich stehe selbst täglich im OP und fühle MICH in dieser Situation sicher und aufgehoben, das ist für mich ein vertrautes Umfeld. Dieser Weg war wie gesagt für mich persönlich der Beste, aber wie schon erwähnt, das muss nicht für andere gelten und ich freue mich für jede Frau, die eine Geburt erleben darf, die sie sich gewünscht hat. Das geht von Hausgeburt bis zum Wunschkaiserschnitt. Und darum geht es, auf das Bauchgefühl hören!

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Re: Wunschkaiserschnitt

Antwort von Schniesenase am 12.04.2020, 0:59 Uhr

Hallo Lilazuckerwatte und diejenigen, die bereits diskutiert haben,

ich lese immer wieder, was die Frau gerne hätte zur Geburt (abgesehen davon, dass mir die "medizinische Recherche" zur den größeren Sicherheiten eines KS gegenüber einer Geburt sehr an den Haaren herbeigelesen erscheint), was aber ein KS ohne Wehen für das Kind bedeutet, ist ein anderer Schuh, der hier überhaupt nicht beachtet wurde.

Die Rechte der Mutter werden in dieser Diskussion nicht nur als definitiv größer angesehen als die des Kindes, es werden die elementaren Bedürfnisse des Kindes nach bestimmten Hormonen, die durch Wehen entstehen und nach dem natürlichen Geburtsweg komplett ignoriert. Wer dazu mehr wissen möchte, wenn wir nun bei erhellender Lektüre sind, die möge sich gern mit der Lektüre (gibt auch Filme bei U2be) von Michel Odent beschäftigen. Es gibt nicht umsonst erfolgreich angewendete Therapien für Babys und Kinder, die darauf basieren, den Geburtsweg nachzustellen, damit die Kinder von psychischen und z.T. sogar körperlichen Problemen genesen können, die durch die KS-Geburt verursacht wurden. Es ist bedauerlich, dass diese Dinge bei der Diskussion über Wunschkaiserschnitte so wenig Beachtung finden, daher sehe ich die oben genannte "Abwägung der Vor- und Nachteile" vor angeblich medizinischem Hintergrund sehr fragwürdig. Abgesehen davon, dass es gewichtige Punkte für die Mutter in Bezug auf eine natürliche Geburt gibt, z.B. die große Stärke, mit der sie daraus hervorgehen kann, wenn die Geburt gut begleitet wurde.

Es gibt Frauen, die zufrieden mit ihrer KS-Geburt sind und glückliche Kinder haben.
Es gibt Frauen, die zufrieden mit ihrer vaginalen (hoffentlich auch natürlichen) Geburt sind und glückliche Kinder haben.
Es gibt Frauen, die schreckliche KSe mit dramatischen Folgen und traumatisierten Kindern erlebt haben.
Es gibt Frauen, die schreckliche vaginale Geburten mit dramatischen Folgen und traumatisierten Kindern erlebt haben.

Die Erlebnisse einzelner Frauen mit ihren Babys sagen NICHTS darüber aus, was für wen besser oder schlechter ist. Es gibt aber tatsächlich mittlerweile sowohl zur immer noch vielerorts weitgehend unverstandenen Biologie und Biochemie der Geburt als auch dem ebenso vielerorts weitgehend unverstandenen Biologie und Biochemie des Stillens sehr viel gut erforschtes Wissen, das doch erhellend wirken kann, um Zusammenhänge zu verstehen. Das wurde hier nicht berücksichtigt.

Eine schlecht begleitete vaginale Geburt kann schlimme Folgen haben. Zu viele Eingriffe, die falsche Behandlung der Mutter, auch schlechte Vorbereitung in der Schwangerschaft, all das kann traumatisch enden. Da besteht kein Zweifel.

Es gibt definitiv Gründe für geplante Kaiserschnitte, die auch psychischer Art sein können.

Einen Kaiserschnitt als die "sicherere Geburtsform" zu bezeichnen, finde ich fahrlässig und unwissenschaftlich, denn das stimmt keinesfalls mit der aktuellen Datenlage überein, und da kann ja jeder behaupten, DIE einschlägigen Studien dazu recherchiert zu haben. Trau nie einer Statistik/Studie, die Du nicht selbst gefälscht hast!

Ziel muss sein, Frauen wie Frau Westerhausen für eine natürliche (wörtlich gemeint) Geburt mindestens genauso gut zu entlohnen wie für einen Kaiserschnitt. Dazu muss die natürliche Geburt auch über mehr als 5 Stunden für die Klinik noch genauso wirtschaftlich sein wie der Kaiserschnitt. Ziel muss eine evidenzbasierte, frauen- und babyfreundliche Geburtskultur in der Gesellschaft (also auch mit der Wahl einer Hausgeburt) sein. Es wäre so schön, wenn auch bei Filmemachern und Literaten endlich ankäme, dass Geburten sinnvollerweise nicht in Rückenlage stattfinden und auch nicht bei Wehen plötzlich alles dramatisch werden muss. Selbstverständlich muss der achtsame Umgang mit der Gebärenden und eine 1:1-Betreuung während der Geburt sein, was frau aktuell NUR bei Haus- oder Geburtshausgeburten garantiert hat. Ziel muss auch der achtsame Umgang mit den Neugeborenen sein, vor, während und direkt nach der Geburt. Wenn wir das erreichen, müssen sich nicht so viele Frauen um ihre Geburten sorgen und tatsächlich glauben, dass ein Kaiserschnitt sicherer und besser sei als eine vaginale Geburt.

Ich musste das jetzt loswerden. Ich weiß, Dir ging es hier nur darum, einen Erfahrungsbericht loszuwerden, der anderen Frauen Mut macht, die sich mit der Frage von Kaiserschnitten beschäftigen (müssen). Dennoch ist mir das hier alles zu unausgegoren und sachlich nicht haltbar. No offense! Mir geht es um die Sache! ;-)

VG Sileick

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Re: Wunschkaiserschnitt

Antwort von Sille74 am 12.04.2020, 2:11 Uhr

Da "muss" ich mal wieder einhaken.

Zur Studienlage habe ich keine Ahnung. Ich vermute, man wird, wie so oft, zu jedem Standpunkt die passende (und durchaus auch jeweils seriöse) Studie finden ...

Du stellst hier viele (berechtigte) Forderungen, wer aber wieder vollkommen außen vor ist, das sind wir, die Frauen/Eltern. Wenn wir wirklich wollen, dass ein Arzt (oder auch eine Hebamme) unbeschwert - das Wort passt nicht ganz, aber so nenne ich das mal - eine Geburt begleiten, auch mal eine Entwicklung abwarten, nicht gleich vom Pathologischen ausgehen soll, dann müssen auch wir uns bewegen und müssen die Geburt auch wieder mehr als etwas Schicksalhaftes ansehen, das in den allermeisten Fällen gut geht und Mutter und Kind sind wohlauf, manchmal aber eben auch nicht oder bei dem zumindest der Weg zum gesunden Kind nicht immer schön und erhebend ist, und weniger als Projekt, das gefälligst positiv und wie "geplant" auszugehen hat und wenn nicht, braucht es Schuldige, die verklagt werden können, und das sind dann die Geburtshelfer. Wohl gemerkt, es geht hier nicht um tatsächliche Kunstfehler. Da ist es keine Frage, dass gehaftet werden muss. Es geht um das Nichtanerkennen, dass es schicksalhafte Verläufe gibt (das ist im übrigen auch in anderen medizinischen Disziplinen mittlerweile so). Und das versucht ein Geburtshelfer natürlich zu umgehen, dem zuvorzukommen. Und da macht er/sie mit dem Kaiserschnitt rechtlich und tatsächlich eben nichts falsch, z.B. wenn die Herztöne abfallen. (Diese schon gar nicht zu kontrollieren, würde wahrscheinlich sofort eine Haftung auslösen.)

Ganz ehrlich, wenn ich hier in den Foren so lese, wie anklagend hier sehr oft geschrieben wird, oft zu recht, oft aber rein objektiv von außen betrachtet auch wieder nicht, auch wenn es subjektiv vielleicht nicht so schön war ... puh ... dann will ich nicht in der Haut der Geburtshelfer stecken und die Befürchtung, dauernd Klagen am Hals zu haben erscheint mir nicht völlig aus der WektWelt ... zumal es offensichtlich, zumindest wenn ich hier lese, Dinge gibt, wo es der Geburtshelfer eigentlich nur falsch machen kann, Stichwort z.B. Blasenkatheder, das ist mir hier in Erinnerung geblieben. Was gab es da hier schon Diskussionen, was das für eine pöse, pöse, unnötige Intervention sei (kann ich nachvollziehen und ich persönlich wollte ohne gescheite Erklärung auch keinen). Es gab aber auch schon Posts hier, da wurde den Geburtshelfern sozusagen vorgeworfen, nicht lege artis gehandelt zu haben und somit die Geburt erschwert und das "Geburtserlebnis" getrübt zu haben, weil gerade kein Blasenkatheder gelegt wurde. Ja was denn nun?

Gut, man kann jetzt auch hier die Forderung stellen, dass sich doch einfach mal die Rechtssprechung ändert und ja, das wäre durchaus wünschenswert und sicher im Sinne auch der Geburtshelfer, aber trotzdem gibt man da dann wieder die Verantwortung ab.

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Re: Wunschkaiserschnitt

Antwort von grunz am 12.04.2020, 8:27 Uhr

Ich weiß du magst ihn und ich sag's auch nicht gern aber Michel Odent ist jetzt auch nicht grad einer der seine Aussagen unbedingt immer wissenschaftlich belegen kann.

Die Aussage mit den Hormonen vor der Geburt die irgendwie wichtig wären gehört da dazu - das ist nur eine Theorie es gibt bisher keine Evidenz dafür.

So ist es bei ganz vielen Aussagen zum Kaiserschnitt und zum Stillen die so zirkulieren. Es gibt viele Theorien aber für vieles ich sag mal zumindest bisher keine Beweise.

Hinzu kommen in der Statistik die "Störfaktoren" d.h. Faktoren die ebenfalls Einfluss haben die ich aber nicht schaffe rauszurechnen.

Beim Stillen sind das häufig die sozioökonomischen Faktoren. Es hieß ja z.b. mal das Stillen die Kinder intelligenter macht. Sowas lässt sich halt nicht wirklich aufs Stillen zurückzuführen wenn gebildete Mütter, mit höherem IQ und höherem Einkommen die sind die eher stillen.

Beim Kaiserschnitt dasselbe. Asthma, Übergewicht, Verhaltensstörungen usw. da gibt es ja viele Behauptungen aber wenig kausale Zusammenhänge. Denn liegt es jetzt wirklich am Kaiserschnitt? Oder an den Umständen die während der Geburt zum Kaiserschnitt geführt haben? Oder daran daß Mütter mit bestimmten Vorerkrankungen, Diabetes usw. häufiger einen geplanten Kaiserschnitt bekommen? Ältere Mütter haben auch mehr Vorerkrankungen liegt es also vielleicht auch daran dass wir immer später Mütter werden?

Ich denke auch nicht, dass man aufgrund der derzeitigen Studienlage Kaiserschnitt als pauschal sicherer hinstellen kann. Jede Geburtsform hat bestimmte Vor und Nachteile und vieles ist noch unklar.

Das muss daher jede für sich abwägen - ohne das einem aus irgendeiner Ecke versucht wird ein schlechtes Gewissen zu machen.

Das mit der besseren Betreuung während der Geburt ja sehe ich auch so.

Bei mir war es auch die Geburt des ersten Kindes die mich überhaupt dazu gebracht hat bei Kind 2 auf dem Kaiserschnitt zu bestehen. Bei besserer Betreuung wäre das vielleicht anders gelaufen.

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Re: Wunschkaiserschnitt

Antwort von Meyla am 12.04.2020, 16:45 Uhr

Ein RECHT hat sie nicht darauf, was eine angebliche Ärztin wissen müsste.

Ein Krankenhaus darf einen unbegründeten Kaiserschnitt ablehnen. Das passiert, Gott sei Dank, auch oft genug.

Was auch immer du bist, Ärztin kann ich mir nicht vorstellen. Dermstologin, Podologin oder Zahnärztin maximal.... und damit wenig Ahnung von dieser Materie/ muss ihren tollen Beruf nicht so zur Schau stellen.

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Re: Wunschkaiserschnitt

Antwort von Schniesenase am 12.04.2020, 22:49 Uhr

Unabhängig von Odent, mit dem ich mich gar nicht so viel beschäftigt habe (Ich beziehe mich häufiger auf z.B. Prof. Rockenschaub, der wie ich finde, sehr eindringlich den Beweis dafür erbracht hat, dass gut begleitete Geburten in mehr als 95 % keinen Kaiserschnitt benötigen, und der auch überzeugend erläutert hat, warum das so ist.), ist die Sachlage aktuell durchaus klar belegt, was die Hormonkaskaden während der Geburt in Bezug auf das Kind anbetrifft. Das Baby profitiert vom Oxytozin der Mutter, was nicht durch künstliches Oxytozin erreicht werden kann. Das Kind ist maßgeblich an der Geburt beteiligt, aktiv, und es bestimmt maßgeblich den Geburtsbeginn. Dazu ist die Sachlage sehr wohl gut erforscht, aber eben nur wenige nehmen das zur Kenntnis. Auch in Bezug auf das Stillen ist die Forschung in den letzten 10 Jahren noch einmal weit vorangekommen, und ich meine damit nicht Statistiken, sondern biochemische Forschungen, die klären, was Muttermilch mit ihren Bestandteilen z.B. im Darm eigentlich macht und wie das funktioniert, in Sachen Allergieprävention, Darmreifung usw.

Ich verstehe absolut, dass manche Frauen, wie Du es auch beschreibst, aufgrund des mangelnden Vertrauens in eine gute Geburtsbegleitung, lieber einen KS planen lassen, um eben traumatische Erfahrungen, die sie auch möglicherweise während voriger Geburten gemacht haben, zu vermeiden.

Ich kenne mehrere Frauen, die schlimme Erfahrungen mit der ersten und z.T. auch der zweiten Geburt in Krankenhäusern gemacht hatten und dann zu Hause einfach und schön entbinden konnten, weil ein KH für eine Entbindung für sie nicht mehr in Frage kam. Auch das gibt es.

"Das muss daher jede für sich abwägen - ohne das einem aus irgendeiner Ecke versucht wird ein schlechtes Gewissen zu machen."
Da stimme ich zu. Abwägen aber auch mit allen möglichen Komponenten, eben auch der Frage, was das Kind dabei erleben könnte. Das schlechte Gewissen haben wir oder nicht. Es zu "machen" ist nicht hilfreich, aber Aspekte zu nennen, die möglicherweise sonst nicht berücksichtigt werden würden, gehört nicht dazu. Nach unserer vollkommen unproblematischen, sehr zügigen Hausgeburt wurde uns durchaus ein schlechtes Gewissen versucht zu machen. Unverantwortlich, hätten nur Glück gehabt usw., und natürlich haben wir das nicht akzeptiert. Wir haben abgewogen, und bei einer KS-Rate von 34%-60% in einer der fünf der Geburtshilfestationen, die erreichbar gewesen wären (damals, heute sind es weniger) schien es uns sicherer, das mit der Hebamme zu Hause zu machen. Der Erfolg gab uns Recht. Was nicht heißt, dass dieser Weg für jede Frau/Mann/Baby der Richtige gewesen wäre. Da sehe ich es durchaus als "Schlechte-Gewissensmache", in der Retrospektive draufzuhauen.

Was ich versuche, das ist den Fokus halt auch auf das Kind zu legen, das unvermittelt aus dem Bauch geholt wird, dem sichersten Ort, den sich ein Säugetier nur vorstellen kann. Kaiserschnitt ist nicht gleich Kaiserschnitt, insofern kann man auch hier Abstufungen finden, aber der klassische Kaiserschnitt, das ist kein Segen für's Kind, und das ist doch schon ziemlich gut belegt. Man kann das Kind darauf vorbereiten, es vorwarnen, es mitnehmen auf diese Reise, und das macht sicherlich auch einen Unterschied. Das Kind beachten, bei so einer Entscheidung, sich einfühlen und vertraut machen mit der Situation, die es dann so erlebt, das wird eben häufig außer Acht gelassen.

Es ist noch viel im Argen, finde ich, was Geburt anbetrifft.

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Re: Wunschkaiserschnitt

Antwort von Schniesenase am 12.04.2020, 23:02 Uhr

"Zur Studienlage habe ich keine Ahnung. Ich vermute, man wird, wie so oft, zu jedem Standpunkt die passende (und durchaus auch jeweils seriöse) Studie finden ..."

Das sehe ich wie Du, liebe Sille. Allerdings gibt es im naturwissenschaftlichen Bereich Fortschritte in der Forschung. Mit Statistiken dazu kann man meiner Meinung nach oft wenig anfangen.

Ich vermute, Du meinst nicht mich, wenn Du davon sprichst, dass die Geburtshelfer so schlecht angesehen, verklagt und behandelt werden. Mir stehen hier natürlich nicht die Mitarbeiteren der Geburtshilfestationen in erster Linie auf der Anklagebank, sondern die ZUSTÄNDE, unter denen sie ihre Arbeit oft mehr schlecht als recht machen müssen und dabei täglich vielfach in prekäre Lagen gebracht werden, nicht verantwortungsvoll handeln zu KÖNNEN. Die Absurdität, eine Geburt WIRTSCHAFTLICH zu begleiten, ist unglaublich. Dafür darf sie maximal 5 Stunden dauern. Danach muss Geld verdient werden (je nach KH variieren diese Werte), und es bedarf einer gehörigen Portion Rückgrat auf Seiten der Geburtshelfenden, sich hier dennoch nicht unter Druck setzen zu lassen, früher zu intervenieren. Die Frage der 1:1-Begleitung von Gebärenden stellt sich in den meisten Fällen gar nicht mehr. Was für ein Stress bei der riesigen Verantwortung der Hebammen!

Und natürlich gibt es Auswüchse in Sachen Klagen. In der Regel können die Klagenden ohnehin wenig mit dem Klagen erreichen, weil sie beweisen müssen, dass etwas falsch gemacht wurde, und Ausgangsbasis sind immer die Geburtsberichte. Ausnahme sind Fälle, bei denen tatsächlich Tod oder Behinderung Folgen der Geburt waren, auf Seiten der Babys. Mütter müssen in der Regel alles hinnehmen, habe ich den Eindruck.

Ich stimme Dir absolut zu: Es gibt schicksalhafte Verläufe von Geburten, die tragisch sind und großen Kummer verursachen, und die bei bester Begleitung nicht zu verhindern gewesen wären. Das zu akzeptieren, ist schwer, aber es wäre schön, wenn es besser gelänge. Auch hier wäre eine gute Begleitung im Anschluss der Eltern sehr wünschenswert.

Mir geht es mehr um systemische Probleme. Diese müssen verändert werden. Geburt als natürlichen Prozess zu sehen und zu verstehen, der in den meisten Fällen gut geht, vor allem je entspannter die Menschen dabei sein können, insbesondere die Gebärenden, ist eine schöne Utopie, aktuell. Es ist alles so angstbesetzt und sicherheitssüchtig.

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Re: Wunschkaiserschnitt

Antwort von Tini_79 am 13.04.2020, 8:38 Uhr

Studien...ja. ich habe mal einige Zeit lang versucht, mich da einzulesen. Es gibt sogar Foren, wo explizit Studien pro KS genannt werden mit Fundstellen.
Erstmal sind die meiner Erfahrung nach überwiegend auf einen sehr konkreten Pznit ausgerichtet unter bestimmten Ausgangsbedingungen und ganz oft wird am Ende klar, dass noch viele andere Umstände oder Eventualitäten gar nicht berücksichtigt werden konnten.

Es wäre ja schön, wenn du einfach mal zwei, drei "Studien" verlinkt hättest.

Denn zum Kaiserschnitt gibt es schon einiges, aber zum WKS bei völlig gesunder Mutter und gesundem Kind eben nicht so viel.

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Re: Wunschkaiserschnitt

Antwort von Sille74 am 13.04.2020, 9:36 Uhr

Das weiß ich, dass es Dir um das "System" und die damit verbundenen Probleme geht. Und hins. vieler, im Grunde fast aller Aspekte stimme ich Dir ja auch zu. Nur in Deinen Erläuterungen sind wir Mütter/Eltern immer außen vor, ich will fast sagen "Opfer", die sich irgendwie wehren müssten. Und so ist es, finde ich, nicht ganz. Ich finde, dass wir Mütter/Eltern eben auch ein Teil dieses System sind und auch unseren Teil zu diesen "Zuständen" beitragen. Nämlich genau damit, dass wir alles planbar haben wollen, unseren Wünschen gemäß und ein (schönes) "Geburtserlebnis" mit selbstredend gesundem Kind. Und wenn das nicht der Fall ist, wird eben geklagt. Natürlich kommt das jetzt nicht massenhaft vor und dann muss eine Klage auch erst einmal Erfolg haben, klar. Aber vor den Klagen fürchten sich die Ärzte. Denn selbst wenn nur eine Klage durchkommt, ist das ein Desaster, persönlich und für die weitere Berufsausübung. Und deswegen wird eben der - nach der momentanen Rechtsprechung - sicherste Weg gewählt. Ich kenne aus persönlichen Gründen jede Menge Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen. Bei KEINEM EINZIGEN spielt jetzt das Wirtschaftliche eine besonders große Rolle, wobei es da natürlich einige Zwänge gibt, die auch beklagt werden. Aber fast alle sagen, dass für sie eigentlich das Wohl der Patienten im Vordergrund steht und sie sich auch über manches rein Wirtschaftliche hinwegsetzen. ALLE (egal welcher Fachrichtung) fürchten sich aber vor der hier vorhandenen Klagementalität und vor rechtlichen Aspekten, was dazu führt, dass eben das gemacht wird, was (juristisch) am sichersten scheint, und in der Geburtshilfe ist das eben oft der Kaiserschnitt. Rein juristisch gesehen wird eben mit dem Kaiserschnitt nichts falsch gemacht, wenn dieser lege artis durchgeführt wird. Wenn das Laufenlassen der natürlichen Geburt aber schief geht, würde der Arzt jedoch haften (so zumindest die Befürchtung). Natürlich weiß der Arzt auch (das muss ihm niemand erklären ...), dass es in der absoluten Mehrheit der Fälle nicht schief geht, aber vor dem einen, potentiellen Fall fürchtet er sich. Deswegen finde ich, dass eben auch wir Mütter/Eltern unsere Einstellung ändern müssen und z.B. selbst akzeptieren, dass die Geburt etwas Natürliches ist, was wundervoll und schön sein kann, aber eben nicht planbar ist, und auch beschwerlich sein kann, mit Erlebnissen verbunden, die nicht schön sind und ggf. sogar auch (zum Glück nur in wenigen Fällen) nicht positiv endet und dass dafür oft NIEMAND etwas kann, auch nicht der Geburtshelfer, so dass es nichts zu klagen gibt. Und zum verdeutlichten, dass hier in D schon eine gewisse (An)Klagementalität da ist, habe ich auch das hiesige Forum angeführt, wenn man sich mal so durch es durchliest. Damit meinte ich natürlich nicht Dich. Nicht umsonst haben z.B. die Niederlande oder eigentlich alle nordischen Staaten eine recht geringe Kaiserschnittquote, obwohl deren Gesundheitssysteme ansonsten recht stark an Wirtschaftlichkeit ausgerichtet sind. Dort ist traditionell und in allen Bereichen des Zivilrechts eine viel geringere Klagementalität zu verzeichnen. Vieles, über das hier rumprozessiert wird, kennt man dort gar nicht ...

Alles in allem finde ich sowieso, es sollte seitens derjenigen, die in dem Bereich Verbesserungen anstreben, viel mehr MIT der Ärzteschaft zusammengearbeitet werden und weniger GEGEN diese.

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Re: Wunschkaiserschnitt

Antwort von grunz am 13.04.2020, 11:21 Uhr

Hmm ich verstehe jetzt nicht ganz wie du das meinst.

Wenn ein Kind durch einen Kaiserschnitt vielleicht hätte gerettet werden können vor Tod oder schweren Schäden aber es wurde keiner gemacht. Wer würde denn da nicht klagen?

Mit vielleicht einem schwerbehinderten Kind zu Hause da brauchst du doch einfach auch die Kohle der Versicherung. Also glaube ich nicht das Eltern da aus Jux und
dollerei klagen. Auch wenn es diese Fälle sicher auch geben mag. Ob die Geburtshelfer wirklich schuldlos waren weißt du vorher ja auch nicht...

Neben Schmerzensgeld muss auch der Erwerbsausfall des Kindes erstattet werden – und zwar ein Leben lang. Durch den medizinischen Fortschritt steigt zudem die Lebenserwartung auch Schwerstgeschädigter. Einhergehend damit fallen auch deutlich länger Pflege- und Therapiekosten an. Das treibt natürlich die Kosten nach oben und nicht unbedingt häufigere Klagen von Eltern

Die Kaiserschnittquote in Skandinavien muss jetzt nicht wegen weniger Klagen niedriger sein. Es kann genauso gut andere Gründe haben wie z.B. Unterschiede in der Betreuung Schwangerer.

In den Niederlanden werden die Kosten für eine Langzeitbehandlung eines behinderten Kindes übrigens über einen steuerfinanzierten Fonds abgefangen. Deswegen sind auch die Versicherungskosten für Hebammen viel niedriger und nicht weil dort vielleicht weniger geklagt wird.

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Re: Wunschkaiserschnitt

Antwort von Sille74 am 13.04.2020, 13:35 Uhr

Grundsätzlich (also jegliche zivilrechtlichen Streitigkeiten betreffend) wird in den Niederlanden weniger geklagt. Mag natürlich sein, dass da noch andere, wichtigere Aspekte eine Rolle spielen. Tatsache ist aber wohl, gerade, wenn es so ist, wie Du schreibst, dass in den Niederlanden die Geburtshelfer weniger Besorgnis vor den rechtlichen Folgen ihrer Entscheidungen haben müssen.

Aber so, wie die Lage (versicherungmäßig, rechtlich und eben auch von der Erwarrungshaltung von uns Mütteen her) bei uns ist, ist das ja genau das Dilemma für die Ärzte! Natürlich würde ich auch klagen, wenn ich einen Fehler der Ärzte vermuten würde. Und mit einem (frühzeitigen) lege artis durchgeführten Kaiserschnitt macht der Arzt eben derzeit (rechtlich) nie einen Fehler. Wenn er aber zuwartet und der Geburt ihren natürlichen Verlauf lässt, dann geht das sicher in sehr vielen, fast allen Fällen gut, aber eben nicht immer, und dann ist er nach derzeitiger Rechtslage in der Haftung. Dabei ist die Frage, was wir als Arztfehler erachten. Ist es ein Arztfehler, wenn bei sinkenden Herztönen erst einmal zugewartet wird? Anscheinend ist das ja für die absolute Mehrzahl der Babies gar kein Problem. Aber was ist mit den paar, bei dem es eben ein Problem wird? Was, wenn schon gar kein (Dauer)CTG bzgl. Herztöne geschrieben wird? Wenn wir nun dafür plädieren, dass eine Geburt natürlicher ablaufen soll, kein CTG, nicht beim leisesten Absinken der Herztöne gleich ein Kaiserschnitt gemacht werden soll etc., dann können wir es aber nicht gleichzeitig im Nachhinein als Arztfehler ansehen, wenn diesen Forderungen entsprochen wird. Der Arzt mjss sicher sein, dass er, wenn er dem nachkommt, dass die Gebirt natürlicher ablaufen soll, nachher nicht in der Haftung steckt (bzw. die Versicherung und diese dann unbezahlbar wird). Und das ist schon auch eine Frage der Einstellung von uns Frauen selbst, wofür wir haften lassen möchten. Wie gesagt, natürlich wollen wir für einen Fehler Entschädigung. Zu Recht! Aber, wie gesagt, was ist ein Fehler. Wenn wir möchten, dass nicht ein Dauer-CTG geschrieben wird, dann dürfen wir eben nachher das nicht als Fehler anführen, wenn es auch nicht gemacht wird.

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Re: Wunschkaiserschnitt

Antwort von grunz am 13.04.2020, 14:59 Uhr

Wenn ein sinken der Kaiserschnittrate mit mehr toten/geschädigten Babys einhergeht ist es dann wirklich ein erstrebenswertet Zustand? Ist das dass mehr an Natürlichkeit dann wirklich wert?

Ich denke auf keinen Fall und ich glaube auch nicht das dies nötig ist. Die Niederlande sind da vielleicht ein schlechtes Beispiel (hohe Rate Säuglingssterblichkeit). Aber Finnland und Norwegen schaffen es auch bei relativ niedriger Kaiserschnittrate die Säuglingssterblichkeit niedrig zu halten. Also muss es Maßnahmen geben die nicht mit Abstrichen bei der Sicherheit einhergehen. Da müsste man halt mal genauer schauen was das ist.

In Norwegen z.B. gibt es einen Rechtsanspruch auf 1:1 Betreuung durch eine Hebamme während der aktiven Phase Geburt. Das legt den Schluss schon nahe das intensivere Betreuung einen maßgeblichen Einfluss hat.

Wenn ich als Mutter irgendwelche Diagnostik ablehne hab ich aber eigentlich im Fall einer Klage sowieso immer schlechte Karten.

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Re: Wunschkaiserschnitt

Antwort von Sille74 am 13.04.2020, 15:52 Uhr

1:1-Betreuung wäre natürlich etwas Gutes. Soweit ich weiß, wurden aber in Skandinavien recht rigoros Geburtsstationen geschlossen und größere Geburtszentren eingerichtet. Dort ballt sich dann sozusagen die Kompetenz, so dass z.B. auch genügend Erfahrung da ist, eine Steissgeburt durchzuführen, und auch die Personaldecke ist dann günstiger. Skandinavische Frauen nehmen dafür ganz schöne Wege in Kauf bzw. müssen sie in Kauf nehmen. Letzthin sah ich eine Reportage, ich glaube über Norwegen, da kam, dass sie Frauen schon 1, 2 oder 3 Wochen vor dem errechneten ET in die Nähe der Geburtszentren pilgern und schauen müssen, wo sie da unterkommen ... So etwas will doch hier auch wieder keiner...

Wenn ich aktiv und schriftlich festgehalten etwas ablehne, minimieren sich die Chancen in der Tat, wobei dann garantiert darauf herumgeritten würde, ob die Erklärung unwirksam sein könnte. Aber es geht doch gar nicht um den Einzelfall. Es geht um die grundsätzliche Einstellung. Insgesamt kann ich halt nicht die eierlegende Wollmilchsau haben. Wenn ich möchte, dass ganz allgemein Standard wird, dass keine "störenden" CTGs mehr gemacht werden, weil man es im Normalfall nicht braucht, hat dann halt auch nicht mehr die komplette Sicherheit, dass gefährlich abfallende Herztöne erkannt werden und dürfte dann auch niemanden mehr dafür verantwortlich machen. Wer eine 1:1-Betreuung möchte und genug Erfahrung, dass auch Steissgeburten durchgeführt werden können, muss es hinnehmen, dass Kräfte gebündelt werden und die kleine Klitsche in der 5 Minuten entfernten Kleinstadt nicht mehr zur Verfügung steht. Es geht eben rein praktisch nicht, dass ich alles habe: maximale Natürlichkeit und maximale Sicherheit fürs Kind, super Betreuung und das in bester Erreichbarkeit etc.

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Re: Wunschkaiserschnitt

Antwort von mamavonbaby am 13.04.2020, 18:16 Uhr

In England wurde kürzlich einer Mutter 5 Millionen euro (oder waren es Pfunde?) zugesprochen, weil sie sich bei der Geburt Beckenbodenschäden zugezogen hatte und darüber vorher, wie es auch hier üblich war nicht aufgeklärt wurde.
Daraufhin begann man auch bei uns darauf hinzuweisen.
Im Risikobogen zur vaginalen Geburt stand es 2019 jedenfall bei mir jetzt auch mit im Bogen.

Was ich sagen will....auch wenn die Mutter einen Schaden davon trägt ist eine Klage nicht mehr so auszichtslos wie es früher einmal war.

Schicksal: Es gibt aber nunmal Menschen, die wollen sich dem Schicksal nicht hingeben.Und erst recht nicht, wenn es mehrere Wege gibt, dann kann man ja wählen welchen man geht.
Ich stell es mir wie Blanker hohn vor,w enn mir der Kaiserschnitt verwehrt geblieben wäre und dann ausgerechnet eins meiner Kinder einen Schaden hätte, der mittels Kaiserschnitt vermieden werden hätte können.....(und ein Schaden wär da jetzt nicht so unwahrscheinlich. Ich hatte ein Kind in BEL und eins das war über 4 Kilo schwer, wär es noch länger drin geblieben dann sicherlich noch schwerer)

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Re: Wunschkaiserschnitt

Antwort von mamavonbaby am 13.04.2020, 18:20 Uhr

Bei uns Klagen ja auch die Krankenkassen gegen die Ärzte, weil diese sich das Geld für die erhöhten Kosten auch wiederholen wollen.

Also selbts wenn die Eltern sagen...Och, war halt Schicksal.....dann gibt es noch immer die Kassen, die nicht auf den Kosten sitzen bleiben wollen.

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Re: Wunschkaiserschnitt

Antwort von Sille74 am 13.04.2020, 18:35 Uhr

Ja klar. Aber wenn man das gesamte System in Richtung Natürlichkeit ausrichtet, dann würden auch die Krankenkassen sich nicht mehr auf ejnen ärztluchen Kunstfehler berufen können, wenn kein CTG geschrieben wurde ider zu lange abgewartet.

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Re: Wunschkaiserschnitt

Antwort von Sille74 am 13.04.2020, 18:52 Uhr

"Ich stell es mir wie Blanker hohn vor,w enn mir der Kaiserschnitt verwehrt geblieben wäre und dann ausgerechnet eins meiner Kinder einen Schaden hätte, der mittels Kaiserschnitt vermieden werden hätte können.....(und ein Schaden wär da jetzt nicht so unwahrscheinlich.

Genau das ist doch das Dilemma, das ich aufzeigen möchte! Wenn in der Geburtshilfe mehr "Natürlichkeit" eingeführt wird, also kein CTG, langes Zuwarten bis zum Kaiserschnitt, vielleicht auch kein oder erst sehr spätes Einleiten und was da sonst so alles gefordert wird, dann kann aber, wenn genau das Geforderte auch umgesetzt wird, dies hinterher konsequenterweise doch nicht als ärztlicher Kunstfehler gewertet werden bzw. können vielleicht schon, aber dann muss man sich nicht wundern, wenn keiner mehr Geburtshilfe machen möchte.

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Re: Wunschkaiserschnitt

Antwort von mamavonbaby am 13.04.2020, 19:20 Uhr

Das würde ich auch so sehen. Wenn die eltern sich aktiv so entschieden haben.
Aber dann muss man die Eltern vorher eben gründlichst aufklären. Daran mangelt es ja auch schon oft. Bei normaler Geburt wird fast über gar nichts aufgeklärt.
Ich hab den Aufklärungsbogen "Geburt" noch irgendwo. Wenn ich den mal zur Hand habe kann ich das mal rausschreiben...Zumindest standen da so gängige Dinge wie Dammschnitt, Zange/Saugglocke, Beckenbodenschäden drin....und man konnte da Geburtshilfliche Maßnahmen auch ablehnen und die Schäden in Kauf nehmen. Das stand da so oder so ähnlich.
Allerdings habe ich das Gespräch zur vaginal Geburt nicht geführt, sondern nur das zum Kaiserschnitt.

Im Grunde bin ich aber bei dir.....wer Maßnahmen ablehnt soll das tun, wer sie aber in Anspruch nehmen will, der soll das ebenfalls tun.
Dieses Geschrei zu mehr natürlichekit finde ich auch so etwas übertrieben. In allen Bereichen des Lebens nimmt der Mensch die Medizin in allen ihren Facetten in Anspruch. Geht es aber um den gefährlichsten Moment im Leben eines Meschen, soll man es dem Schicksal überlassen.
Ich hoffe nicht das sich das durchsetzt.

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Datenlage spricht gegen elektive Sectio

Antwort von emilie.d. am 14.04.2020, 9:10 Uhr

Eindeutig, insbesondere wenn man mehr als zwei Kinder haben möchte.

Was aber stimmt, grad wenn man jetzt keine besonderen Risikofaktorrn mitbringt (Thrombose, Anästhesie), ist der KS wie auch die vaginale Geburt trotzdem eine sehr sichere Sache für die Mutter.

Ich bin davon überzeugt davon, dass eine vaginale Geburt keiner Frau aufgezwungen werden darf. Für viele Frauen ist beispielsweise der damit verbundene Kontrollverlust ein Riesenproblem (z.B. bei Missbrauchserfahrungen).

Aber wenn es 'nur' darum geht, dass man Angst vor Schmerzen hat und nach dem sichersten Weg sucht, sein Kind zu entbinden, ist der Rat zu einem WKS ein schlechter. Viel sinniger, sich dann eine richtig gute Klinik zu suchen mit niedrigen KS-Raten, niedrigen Raten für DR III und IV (Indikation für eine gute Geburtshilfe), guter personeller Besetzung.

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Man kann sich als Laie nicht in Studien 'reinlesen'

Antwort von emilie.d. am 14.04.2020, 9:19 Uhr

Ich arbeite in der Forschung und publiziere selbst, nichtsdestotrotz kann ich mich nicht in Geburtshilfe 'reinlesen'. Genauso wie ein anerkannter klinischer Forscher aus der Geburtshilfe sich nicht einfach in mein Fachgebiet einlesen kann.

Ganz viel bekommt man über Fachkongresse mit, die man besucht. Das kollidiert auch durchaus mal mit dem, was die Fachgesellschaften an Leitlinien rausgeben. Prinzipiell halte ich das aber für einen ganz guten Anhaltspunkt. In D. wäre das z.B. die DGGG, USA ein Pendant die ACOG.

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Re: Datenlage spricht gegen elektive Sectio

Antwort von Silke Westerhausen,St.Anna Hospital am 14.04.2020, 10:28 Uhr

Eine niedrige Sectiorate spricht für eine gute Geburtshilfe.

Eine namhafte Chefärztin beschrieb es so:" Um einen KS durchzuführen brauchen die Assistenzärzte 1 Jahr; um die Geburtshilfe zu verstehen und gut anwenden zu können 10Jahre."

"Gute personelle Besetzung" trifft meist nur auf eine Klinik zu mit Beleghebammen und Hebammenstudentinnen - im Angestelltenverhältnis bleibt dies sicher ein Traum.

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Re: Wieso?

Antwort von LaLolita am 27.05.2020, 0:20 Uhr

Was ist denn das für ein Quatsch? Sorry aber ne Geburt würde ich unter keinen Umständen unter ner verschiebbaren Geschichte einordnen geschweige denn meinen Wunsch hier der aktuellen Situation unterordnen.

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Re: Wunschkaiserschnitt

Antwort von nintendobr am 07.06.2020, 12:41 Uhr

Mein 2.Kind habe ich per KS zur Welt gebracht weil meine Tochter 2 Wochen nach Termin einfach keine Anstalten machte auf natürlichem Weg zu kommen. Nach der KS fühlte ich mich einige Woche wirklich schlimm obwohl die OP an sich gut war. Aber meine Situation war auch etwas kompliziert weil ich schon einen kleinen Sohn hatte und mich nicht wirklich schonen konnte.
Ich glaube in deinem Fall würde ich zu einem Kaiserschnitt tendieren. In einer natürlichen Geburt ist es wichtig dass du dich entspannen kannst und nicht unter Stress stehst, das verstärkt nämlich die Schmerzen noch. Wenn du dann aber im Hinterkopf hast dass du es schaffen musst, dann stresst das und dann kannst du die Geburt auch nicht geniessen, also so würde es mir gehen.
Soviel ich weiss werden die Kaiserschnitte in vielen Krankenhäusern in Deutschland inzwischen auch viel menschlicher gestaltet. Ich habe in Bolivien entbunden und die ganze Prozedere war ziemlich katastrophal. Aber das kann man ja mit dem Arzt besprechen. Ich wünsche dir alles Gute

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Re: Wunschkaiserschnitt

Antwort von Xrisanta am 16.08.2020, 15:15 Uhr

Ich freue mich überhaupt, dass es heutzutage jeder Frau selbst entscheiden kann welche Art der Entbindung sie will. In 2 Wochen habe ich geplante KS, das ist ganz meine Entscheidung und die Ärztin sagte es ist völlig möglich. Mein erstes Kind habe ich vor 3 Jahren auf natürlichem Wege entbunden und erinnere mich an diese Erfahrung mit Schrecklichkeit. Es gab einiges an Komplikationen, einen Geburtsstillstand und wurde dann eine Saugglockengeburt. Dadurch habe ich Risse bekommen sowie im Nachhinein noch lange Zeit Probleme mit dem Beckenboden. Auch nach der Geburt musste ich eine Woche im Krankenhaus liegen. Ich wollte noch damals bei der ersten Geburt einen Kaiserschnitt, da ich einfach Angst um meinen Rücken hatte. Aber meine Mutter, meine Schwester und alle Bekannten sagten mir, die Frau soll selbst entbinden, so hat die Natur gemacht usw usw und ich habe ihre Gedanken gehört und für natürliche Geburt entschieden. Alles in allem hatte ich nach der Geburt dann über Monate mit den Geburtsverletzungen und meinem Rücken zu tun und konnte die Zeit mit meinem Kind kaum genießen. Daher stand für mich immer fest, dass ich nie wieder ein Kind auf natürlichem Weg bekommen werde. Auch meine Gyn hat mir zweites mal gesagt, da meine erste Geburt traumatisch war, und da ich so viele körperliche Probleme habe, sieht sie genau viel Gründen für Kaiserschnitt. Im KH musste ich mich trotzdem erstmal rechtfertigen und die Ärztin wollte mich ewig von einer erneuten natürlichen Geburt überzeugen. Sie muss ja nicht nochmal so ein riesiges Kind aus sich rauspressen und ist dann womöglich erstmal wieder Wochen ans Bett gefesselt oder mit Ende 30 komplett inkontinent. Klar, dass eine natürliche Geburt befürwortet wird, aber es muss auch erlaubt sein, selbst zu entscheiden, wenn man einfach nicht möchte. Alles Gute dir!

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Re: Wunschkaiserschnitt

Antwort von Missaa am 21.09.2020, 23:58 Uhr

Es ist wunderschön, dass alles bei dir so gut gelaufen ist. Ich bin trotzdem der Meinung, jede Schwangerschaft, sondern auch jede Geburt ist anders. Es kann bei jeder Geburt Komplikationen geben: Schwerwiegende, die das Leben von Mutter und Kind gefährden und Leichtere, die sehr weh tun. Niemand kann vorsagen, was passiert. Deshalb muss jede Frau selbst entscheiden, ob KS oder natürlicher Geburt. Eins weiß ich aber: Egal, was passiert, man sollte seine Entscheidung gut überdenken, sich gut informieren und anschließend nicht bereuen, weil man einfach nicht weiß, was passiert wäre, wenn man sich anders entschieden hätte.
Ich habe mich entschieden, spontan zu entbinden, weil ich denke, dass die Natur das schon so geplant hat (sonst hätte man ja einen Reißverschluss am Bauch, ach wäre das praktisch). Ich denke, dass ich mit Verletzungen im Genitalbereich besser klarkomme als mit einer Bauchnarbe. Ich habe außerdem den Eindruck, dass die Komplikationen nach einem Kaiserschnitt schlimmere Auswirkungen haben als nach einer spontanen Entbindung. Abgesehen mal von den ganz krassen Sachen, wie einer Totgeburt.

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Re: Wunschkaiserschnitt

Antwort von trischaa am 26.09.2020, 17:39 Uhr

Hallo! Vor meiner Geburt dachte ich, dass ich KS nur im Notfall machen würde. Aber alles lief nicht so geplant ab, wie ich mich ausgemalt habe… Meine Tochter lag leider in BEL und wurde deshalb mit einem geplanten KS geholt. Und ich sehr glücklich dass alles so gelaufen ist, weil die Geburt war für mich leicht und kaum anstrengend! Ich weiß ja jetzt nicht, wie es ist eine normale Entbindung zu haben. Aber der KS war nicht schlimm. Schmerzen hatte ich nur am 2. Tag, weil ich am 1.Tag Schmerzmittel genommen habe. Am 2. Tag konnte ich aufstehen und alle täglichen Sachen selbst machen. Ab dem 3. Tag hab ich mich komplett alleine um mein Baby gekümmert. Am 5. Tag bin ich nach Hause. Meine Cousine hat normal entbunden und etwa 5 Tagen konnte sie sogar ohne Schmerzen nicht sitzen… Im Endeffekt kann keiner beurteilen was besser und was schlechter ist, weil es bei jeder Frau einfach unterschiedlich ist, wie sie die Geburt oder den KS erlebt. Jeder Art der Geburt hat seine Nach - und Vorteile. Und für viele sind die Vorteile nicht zu verachten. Wie gesagt, vor dem KS dachte ich anders über dieses Thema und habe Frauen auch verurteilt, die sich für einen Wunschkaiserschnitt entscheiden wollten. Inzwischen denke ich anders über dieses Thema. Und sollte ich wieder schwanger sein - ehrlich gesagt, weiß ich nicht, wie ich mich dann entscheiden würde... LG

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Re: Wunschkaiserschnitt

Antwort von cuoly am 04.10.2020, 23:27 Uhr

Also ich habe mich aufgrund einer BEL für einen KS entschieden. Heutzutage gibt es auch noch Kliniken, die spontane Geburten in BEL anbieten, aber für mich war klar, dass ich einen geplanten KS durchführen lasse. Da ich mich auf den KS gedanklich vorbereiten konnte, war die Erfahrung auch insgesamt sehr schön. Das OP-Team war sehr nett. Katheder setzen tat nur kurz weh, bei der Spinale habe ich nur ein Druck gespürt und dann war auch alles fertig. Plazentalösen und Nähen gingen auch sehr schnell und ich konnte meinen Schatz in die Arme nehmen und anlegen. Leider hatte ich in der folgenden Nacht Blutungen im Bauchraum und musste am folgenden Tag nochmal unter Vollnarkose für 2 Stunden in den OP. Trotzdem würde ich mich jetzt nochmal für einen KS entscheiden, wenn ich nochmal ein Kind bekomme, da die reine Erfahrung beim KS wirklich schön für mich war und ich nicht das Gefühl hatte etwas zu verpassen. Eine OP birgt nunmal auch Risiken, aber wie ihr erlebt habt, eben auch die natürliche Geburt. Ich konnte trotz der zwei OPs schon am Tag 4 das KH verlassen.

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Re: Wunschkaiserschnitt

Antwort von Siria am 14.07.2021, 19:12 Uhr

Hallo,
mir ging es damals genau anders als dir. Ich habe mich total auf die Geburt gefreut, war davon überzeugt, die Wehen das schaffe ist, ich war total optimistisch und hatte überhaupt keine Angst, ich war sozusagen die Entspanntheit in Person. Wollte auch im Geburtshaus entbinden. Der Gedanke an Kaiserschnitt, den habe ich verdrängt, war eine Horrorvorstellung, genau wie PDA, das alles konnte ich mir so gar nicht vorstellen und war somit das schrecklichste, was mir hätte passieren können.
Dann bekam ich abends die ersten Wehen, ich freute mich, endlich geht es los. War auch alles ok, Nacht schlecht geschlafen, weil aufgeregt, nächsten Tag immer wieder Wehen die man leicht veratmen musste, die nächste Nacht habe ich wenig geschlafen, Wehen musste ich schon gut veratmen, dann alle 5 Minuten Wehen. Das ganz verlief leider so weiter, ich war also im Geburtshaus, mein Mumu öffnete sich einfach nicht, es tat sich nichts. Letztendlich kam meine Tochter dann endlich per Kaiserschnitt auf die Welt. Ja, der Kaiserschnitt und die PDA waren nicht so schlimm, wie befürchte. Das schlimmste war, meine Tochter nicht gleich auf die Brust zu bekommen, ich konnte mich die ersten Tage so gut wie gar nicht um sie kümmern, für jedes wickeln musste ich jemanden rufen, ich kam kaum aus dem Bett vor Schmerzen.
Wir planen gerade das zweite Kind und ich werde definitiv wieder versuchen normal zu entbinden. Trotz aller Erfahrungen. Kaiserschnitt ist für mich nur das letzte Mittel der Wahl. Ich hoffe das beim nächsten Mal alles besser läuft und ich doch noch die Erfahrung einer normalen Geburt machen kann. Alleine das ich beim Kaiserschnitt wieder ein paar Tage im Krankenhaus verbringen muss, finde ich schrecklich.

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Re: Wunschkaiserschnitt

Antwort von Tambre am 14.09.2021, 17:39 Uhr

Ich habe deinen Bericht mit Interesse gelesen, da ich aus medizinischen Gründen evt zum KS gezwungen bin. Ich habe zwei natürliche Geburten hinter mir, wovon die erste traumatisch war. Ich hoffe und bete minütlich, dass es kein KS wird. Ein KS wäre für mich wahrscheinlich noch traumatischer als die erste Geburt. Dein Bericht vereint leider so ziemlich alles, was ich befürchte. Außer eine Thrombose und Lungenembolie. Die stehen noch auf meiner Angstliste, da ich Gerinnungsstörungen und Thrombosen habe. Das blieb dir Gott sei Dank erspart.
Rechtfertigen musst du dich nicht. Auch wenn ein WKS niemals für mich in Frage käme, ist es doch in Ordnung, wenn es für dich der richtige Weg war und du auch hinterher noch glücklich damit bist. Ich freue mich für dich! Ich wünsche euch alles Gute!

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Re: Wunschkaiserschnitt

Antwort von Donn am 27.11.2021, 21:05 Uhr

Mein 2.Kind habe ich per KS zur Welt gebracht, weil meine Tochter 2 Wochen nach Termin einfach keine Anstalten machte auf natürlichem Weg zu kommen. Nach der KS fühlte ich mich einige Woche wirklich schlimm obwohl die OP an sich gut war. Aber meine Situation war auch etwas kompliziert weil ich schon einen kleinen Sohn hatte und mich nicht wirklich schonen konnte.
Ich glaube in deinem Fall würde ich zu einem Kaiserschnitt tendieren. In einer natürlichen Geburt ist es wichtig dass du dich entspannen kannst und nicht unter Stress stehst, das verstärkt nämlich die Schmerzen noch. Wenn du dann aber im Hinterkopf hast, dass du es schaffen musst, dann stresst das und dann kannst du die Geburt auch nicht geniessen, also so würde es mir gehen.
Soviel ich weiss werden die Kaiserschnitte in vielen Krankenhäusern in Deutschland inzwischen auch viel menschlicher gestaltet. Ich habe in Bolivien entbunden und die ganze Prozedere war ziemlich katastrophal. Aber das kann man ja mit dem Arzt besprechen. Ich wünsche dir alles Gute

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