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Geschrieben von DK-Ursel am 16.03.2020, 15:22 Uhr

Huch...

Hej nochmal!
(Dieses Corona gibt einem einfach viel zu viel Zeit für dieses Forum, seufz - aber dies hier ist wenigstens mal fernab vom Corona-Thema und spannend!)

Also, Die besagte Tochter zeigte sich genauso, wie sie war.
Manchmal fühlt sie sich dabei auch komisch. Aber meistens kann sie sehr gut zu sich stehen, und konnte.
Sie war auch enie derer, die "nein, heute nicht" sagte,wenn jemand anrief und fragte, ob sie nicht zum Spielen kommen woll; dann saß sie oben und stickte bei Tim Fischer, den sie mal im Zirkus Rioncalli gesehen hatte und toll fand (als Zwölfjährige oder so - das hätte schon in Dtld. keine Gleichaltrige gemocht...)
https://www.youtube.com/watch?v=P0bI7XN6i6A&list=PLux_cix_0-EehZw_JPVEI_-YPIxwjyFK6
oder sie las einsam in ihremZimmer - in einer anderen Welt .

Sie brauchte ihre Individualzeit bereits im KIGA-Alter.
Da erzähltendiePädagogen, sie sei auch sehr genügsam = phantasievoll beim Spielen, ihr reichten manchmal ein Stein, ein Stöckchen, ein bißchen Sand oder Matsch... und dann könne sie damit traumvelorenb, die Welt vergessend spielen, und wenn die anderen das plötzlich spannend fanden, durften sie mal mitspielen und mal nicht.
Nun will ich sie nicht hochstiliseren, sie hat ihre Fehler und Macken und sie ist auch manchmal schwierig, wie alle, die anders sind, aber das sind wir ja letztendlich auch wieder alle.
Und sie fand zwischenzeitlich auch viele gemeinsamen Aktionen und viele Freundinnen oder Kameradinnen toll - nur eben nicht dauernd, nicht am Stück, nicht ohne längere Unterbrechungen; auch meine andereTochter, die deutlich einen größeren Umgangskreis suchte und hatte, hat diesen Hang zur einen Herzensfreundin statt vieler "Freundinnen", hat diese "Absonderungstendenzen" und braucht Rückzugszonen.

Hier in Dk war es, als meine Kinder klein waren, aber das klingt natürlich auch jetzt noch nach, sehr verpönt, ein Indivualist zu sein, vor allem, weil das mit Egoist gleichgesetzt wurde; daher eben auch das Erstuanen des einen Lehrers, der auf einer Klassenfahrt bemerkte: dieses Kidn ist ja viel sozzialer als ichd achte.
Wenn er allerdings bekümmert war, daß sie und unsere "3. Tochter" = ihre damalige Hereznesfreundin durch viele Jahre nur zusamnmenklebten und buchstäblich kein Blatt Papier mehr dazwischenpaßte und sie dadurch manchmalw irklich inder Tat sehr "unsozial" waren, dann verstand ich das manchmal mit Blick von außen sogar:
Sein Argument war dann immer: Wenn das mal auseinandrerbricht,wenn die sich mal nicht verstehen oder eine die Schule wechselt - was dann? Dann bleiben beide einsam zurück.

genauso wies ich Töchterlein ja darauf hin, daß sie sich selbst den Blick versperrte, einschränkte, weil sie so viel und ausschliel. mit der Herzensfreundin zusammenhockte, wenn sie denn doch mal kam und meinte: Du, die XY ist aber wirklich nett, so kenne ich die gan nicht.
Nee, woher auch ?

der Lehrer übersah dabei, daß meine Tochter zumindest mit sich allein sein konnte und dann auch wartete, bis sie wieder so einen "Soulmate" gefunden hat.
Daß sie das Alleinsein ja oft suchte und nicht als anstrengend, Fehler oder Verlust empfand.
Und daß weder sie noch ich es erstrebenswert fanden,sich die ganzeZeit mit vielen zu umgeben, obwohl einen das nicht zufrieden machte, nur aus der Sorge heraus, Im Falle desZerbrechens der Herzensfreundchaft nicht allein da zu stehen.
In diesem Fall müßte Tochter dann eben das ezwungene Alleinsen,also die Konsequenz, aushalten - und eben nich, die Qual des gesteiergeten sozialen Lebens vorher.

Und da sie eben trotz allem in ihrer Mädchenclique durchaus gesehen wurde - und auch gemocht. Sie hätte dort wohl nie mehr eine solche Herzensfreundin gefunden,aber zum Kochen, Filmesehen, Quatschen hin und wieder hatte sie immer jemanden,wenn die andere weggefallen wäre.

Die Dänen sind ein sehr homogenes Völkchen, immer noch, auch wenn das ein bißchen im wandle ist.
Sie sind ein kleines Volk, das m.E. auch im Krieg gelernt hat,daß man zusammenhalten muß - sonst überrennt einen der immer größere Feind sofort.
Sie haben sehr, sehr lange das gesellschaftliche Allgemeinwohl allem voran gestellt, und wenn es dem gut geht, geht es eben dem einzelnen auch gut.

Ich hingegen habe aus derselbenGeschichte vermittelt bekommen/gelernt, kritisch zu hinterfragen, nicht alles zu glauben, nicht blind einer Menge zu folgen, nicht mitzulaufen - und anderssein, nun ja, das sind wir bereits durch unsere Familienkonstellation, durch mich; damit umzugehen mußten meine Kinder lernen, denn das habe ich nie verstecken wollen und können.
Da nun aber auch mein Mann und ich nicht unbedingt "Herdentiere"sind, haben die Kinder natürlich auch einiges davon mitbekommen, zum Glück aber eben auch das Verständnis bei uns angetroffen, daß man so ist und eben nicht sehr dänisch viel Gemeinschaft pflegen will. Und dadurch ebenauchRückendeckung durch usn bei den Lehrern, ohne Zorn, ohne Streit -. einfach mit der entspannten Haltung: Unsere Kinder, sind wie sie sind, sie sind sozial, sie empathisch, sie fühlen sich wohl, sie sind gemocht - und sie leben gut hier,so wie sie leben, da müssen wir nichts forcieren und ändern!

Wir schließen uns nicht aus, ich bin sehr gerne unter Menschen, aber alles n Maßen und nie so wie die Dänen.

Ich glaube nicht, daß es böser Wille der Lehrer war,wenn sie meinen Kindern mehr "Freunde" wünschten, im Gegenteil, sie waren ernstlich besorgt.
Aber diese Lehrer waren eben auch Kinder ihrer Gesellschaft, ihres Aufwachsens, ihrer Werte - so wie ich das mit meinem bin (und mein mit seinen, etwas starrköpfigen manchmal ).
Indem ich das für die Lehrer anerkenne, kann ich eben die Sorge sehen und verstehen und weniger den Wunsch, eine homogene Klasse zu haben nach dänischem Vorbild - ich konnte aber eben auch meinen Kindern vermitteln: Das paßt schon so, wie ihr das macht.
Wir hatten trotzdem genug Umtrieb mit fremden Kindern hier zuhause, vorallem,weil ich undänisch zuhause war und es sich daher für die meisten anbot, zu uns zu kommen.

Da ich hier eben oft gegen den Strom schwimmen mußte, weil ich war, wie ich bin, habe ich auch gelernt, das auszuhalten, auf mich zu vertrauen und nachzufühlen, ob es richtig ist, für mich, für uns, aber auch, wo es nötig ist, sich anzupassen,auch mal über den eigenen Schatten zu springen und .Kompromisse zu machen.
das hat sich bewährt, ich glaube auch für meine Kinder.

Gruß Ursel, DK

 
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