Rund um die Erziehung

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Geschrieben von LuckyLuke81 am 24.04.2013, 15:18 Uhr

Wie auf aggressives Verhalten reagieren?

Vielen Dank für eure Antworten!

Witzig, von zu laisser-faire bis zu streng ist alles dabei ;-)

@Tine1 und Zafon: Ich erkenne, ihr lest bei Dr. Posth mit? Ich bin auch ein Anhänger der Posthschen "Erziehungsmethode". Daher haben wir die Induktion der Empathie durch übertriebenes Weinen etc. wegen Schmerzen schon "durch", früher hat es auch durchaus funktioniert. Tut es aber nicht mehr. Im Gegenteil, es verführt ihn dazu, noch mehr und mehr draufzuhauen. Das macht er seit letztem Jahr, nach mißlungenem ersten KiTa-Versuch, Umzug und meiner Wiederaufnahme des Studiums. Gleichzeitig wurde er damals Zeuge, wie mein Bruder und Cousin sich aus Spaß boxten.
Da konnten wir gegensteuern: Er wurde aus der KiTa rausgenommen, meinen Verwandten jegliche Gewalt aus Spaß untersagt und wir haben ihn wieder in unser Schlafzimmer eingeladen. Es war alles gut, kaum Aggressivität.
Ich denke, er ist mit der Gesamtheit der Anforderungen überfordert: Kindergarten, die lange Krankheit und der Tod des geliebten Ur-Opas... In dessen Haus wurde und wird er nämlich 3x die Woche betreut von meiner Schwiegermutter. Deshalb habe ich auch Verständnis. Aber eben keine passende Reaktion.
Das was Zafon schrieb, finde ich sehr interessant: reagieren, wie ich möchte, dass er auf Gewalt reagiert. Das versuche ich auch: mal gehe ich einfach weg (kommt mir weinend nach) oder halte seine Hand fest und sage, das möchte ich nicht, lass es. Hilft für den Moment, aber im nächsten "Wutanfall" passiert es wieder. Wir reden hier übrigens nicht von Dauerschlagen, sondern es passiert alle 2-3 Tage mal, im Moment leider fast täglich.
Zähneputzen: Haben wir alles durch. Fantasievolle Geschichten über Karies, was die Zähne kaputtmacht haben wir rausgeputzt, weggespült, etc. Dann gab es eine Phase mit Ängsten und ich wollte ihm nicht noch mehr Angst vor kleinen Monstern machen. Und es hilft eben zu sagen, wenn du nicht Zähneputzen willst, gibt es keine Süßigkeiten morgen. Als ich das sagte, kam er nach 2 Minuten mit seiner Zahnbürste an und wollte das "Karies rausmachen".
Darum geht es auch nicht. Diese kleinen alltäglichen Situationen haben wir gut im Griff. Konsequent (im positiven und negativen Sinn) und durchschaubar sein hilft bei ihm mehr, als das Posthsche "überreden und erzählen". Ich halte Versprechen ein und es gibt Regeln: z.B. vor dem Staubsaugen wird der Boden aufgeräumt, was noch da liegt, hat Pech gehabt. Daran halten wir uns ALLE. Das sehe ich nicht unbedingt als Strafe.

@ alle anderen: Unser Erziehungsstil an sich ist gut. Das vorläufige Ergebnis gibt uns Recht: ich höre überall, was für ein tolles Kind ich habe. Sozial, hilfsbereit, ruhig, konzentriert am Spielen, freundlich und ja, kompromissbereit. Er ist eben KEIN kleiner Haudegen, der sich nicht zu benehmen weiß, ganz im Gegenteil. Sicher kein Engel, aber er "sticht hervor". Nur Zuhause, wenn er wütend ist, ist eben das Problem, dass er zuhaut.
Und ich ermuntere ihn bestimmt nicht dazu, seine Sachen gegen die Wand zu werfen, sondern reagiere einfach nicht drauf, solange es sich um seine Sachen handelt. Mit unseren Sachen wirft er nicht.
Und ich bin durchaus der Meinung, dass man mit 3 schon zuhause ein wenig mithelfen kann, besonders, da es um seine Sachen und sein Zimmer geht. Es muss nicht immer perfekt aufgeräumt sein, aber ich möchte dort abends durchlaufen können, ohne ständig zu stolpern.
So, unsere Reaktionsweisen wurden (zurecht?) kritisiert, aber wie würdet ihr reagieren??? Ohne es hochzupushen und ohne es untergehen zu lassen? Weitermachen mit "Lass das, ich möchte das nicht" und die Situation verlassen? Geht schlecht, wenn er ohne Windel auf dem Wickeltisch liegt...

Ich bin sehr offen für alle Vorschläge. Das mit dem Einfordern einer Entschuldigung finde ich auch nicht hochoptimal (und es ist mir auch zuwider) und schon gar nicht, wie der gestrige Abend lief. Wie gesagt, normalerweise werden solche Situationen entschärft, durch Ablenken oder Ähnliches. Meist ist er auch daran interessiert, den Frieden wiederherzustellen, aber manchmal verrennt er sich total.
Irgendwie haben wir immer bislang einen Weg gefunden, aber so langsam geht uns bei diesem Thema die Geduld aus und es ist ehrlich gesagt auch ein wenig verletzend, auch wenn ich weiß, dass er es nicht böse meint und wir nur als Ventil da sind... Er ist ansonsten ein sehr liebes Kind, was gern kuschelt und viel Liebe zeigt.

Viele Grüße!
Anna

 
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