Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Zafon am 30.04.2013, 14:04 Uhr

Ehrlich gesagt...

Hallo Ihr Zwei,
da haben wir es beim Thema Mehrsprachigkeit ja wieder: Ideal vs. Realität.
Vorsichtig ausgedrückt: er hat ja im Grunde Recht, aber das nur rein theoretisch!!!
Ein Kind lernt zwei Sprachen parallel „normalerweise“ ohne Probleme; Sprachbegabte durchaus auch mehr. Eine Überforderung erkennt man relativ früh und kann dann dagegen steuern.

So wie Du Dich und Deinen Bruder beschreibst gibt es wirklich noch eine Vielzahl anderer Kindern, die problemlos eine Sprache gelernt haben. Kinder können auch später die Sprache lernen und akzentfrei sprechen. Dabei sollten aber ein paar Voraussetzungen stimmen: Integration, Exploration, Interesse am Spracherwerb, geistige Leistungsfähigkeit und möglichst die Nähe zur germanische oder romanischen Sprache.
Also kurz gesagt: es ist möglich, aber es ist leichter je früher man dem Kind die (Landes)Sprache nahe bringt.
Meiner Meinung nach sollten aber unbedingt die Heimatsprache innerhalb der Familie Bestand haben, weil es, wie Du schon geschrieben hast, Identität bedeutet und das hat einen sehr hohen Stellenwert, gern auch auf Kosten der Akzentfreiheit.

Die Bücher von Winterhoff habe ich nicht gelesen, weil ihnen schon ein so schlechter Ruf vorauseilte – ihr bestätigt es ja wieder … und er war auf der Bestsellerliste ….

Ich sehe es so wie ihr: meine Grenze ist die Grenze für meine Umwelt und das schließt mein Kind, meinen Mann, meinen Nachbarn und den Mann hinter mir in der Schlange im Supermarkt mit ein. Und wenn mein Kind mich bekleckert, weil es irgendwie unaufmerksam oder ungeschickt war ist das keine Grenzüberschreitung. Bekleckert mich mein Kind nur, weil es mich bekleckern will, setze ich da eine Grenze ohne viel Wind.
Wenn ich im Leben MIT meinem Kind meine Grundsätze lebe, wird mein Kind über Kurz oder Lang diese zu ihren Grundsätzen machen, aber sich hoffentlich (!) trotzdem abgrenzen, eigene Erkenntnisse finden und auch mir Dinge aufzeigen und mir Grenzen setzen

Grenzen sind ja nun auch sehr individuell, deshalb gibt es kein „zu weit“ wenn es sich richtig für sich selbst anfühlt.

Posth schreibt, dass Eltern immer die Bestimmungsmacht haben, das Kind aber auch immer die Entscheidungsmacht mit innehaben muss. Das ist eine hierarchische Struktur, die ins Wanken geraten kann, wenn ein Kind die Eltern „in den Griff“ bekommt.
Kommt es zu Konflikten sollten die Eltern schon Grenzen setzen, aber nicht ihre Stärke und Übermacht dem Kind offen demonstrieren damit sich das Kind nicht ohnmächtig den Eltern ausgeliefert fühlt.
Das Beste ist ein unausgesprochenes oder bei Konflikten besprochenes Regelkonzept – ggf. beidseitig. Weiß nicht, ob es das ist, was Du lesen wolltest
LG

 
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