Rund um die Erziehung

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Geschrieben von saulute am 09.01.2007, 1:54 Uhr

@Mama Heike

Ich finde das sehr schade, dass du diese eigentlich für die meschnlichen Kinder authentische Zeit doch so negativ erlebt hast. wie gesagt, ich empfand diese zeit bei meiner Oma als vollkommenes unbeschwertes Glück. es hat ich sehr geprägt.

Du sagts, es war keine Zeit für Erwachsene die Kinder zu erziehen. Aber war diese gemeinschfatliche Arbeit und zusammensein nicht eine Art von Erziehung? Hatte deine Oma während der ganzen Arbeit nichts zu dir gesagt, so wie unsere Oma es tat, immer was erklärte, warum das so funktioniert, warum es so gemacht werden muss? Selbst wenn wir kartoffeln aus dem keller holen mussten, die schon sprossen hatten, haben wir die Schere in die Hand bekommen, und durften sie missgestalten und Frisörsalon mitspielen, und Oma erzählte, dass genau diese sprossen schon wiederum Saatsgut wäre. Das ist doch eine Art Erziehung, die die Naturgesetze der Welt erklärt.

Ich denke auch, genau wie Liedloff, dass wir unsere kinder zu Neurotikern machen, indem wir ihnen nicht erlauben an unserem einfachen Leben teilzunehmen, sei es nur Kartoffelschälen, sondern sie von einem förderneden Projekt zum nächsten durch die Woche hindurch schleppen, in der Hoffnung, wir würden ein hochbegabtes Kind großziehen, und lassen wirklich alles fallen, um gar nicht diesem Kind die totale Aufmerksamkeit zu verweigern. Wie hilflos und verloren müssen sich diese Kinder fühlen, auch wenn sie nicht mehr in der Lage sind, es mitzuteilen.

Ich kann mir vorstellen, was die Holiwoodsstars fühlen, wenn die Paparrazzis auf jeden Schritt lauern. Genauso müssen sich die Kinder fühlen, deren Mütter jeden etnwicklungsschritt, jeden kleinen Trotz sofort analysieren, umdenken, auf eigenes fehlverhalten überprüfen und sich total verstellen (und nicht mehr ihrer eigenen Intuition folgen, die Natur so eigentlich grosszügig verteilt hat), um dem Kind dem gängigen Erziehungsmuster gerecht zu werden und das Kind möglichst nicht psychisch schädigen und gar nicht aus dem Rahmen zu fallen.
Wie soll sich ein Kind dabei fühlen, wenn die Aufgabe der Mutter nur daraus besteht, alles mögliche Richtig zu machen, ihr Leben darauf zu beschränken, eine richtige Erziehung rauszukriegen und sonst alles in den Hintergrund zu stellen ( den Mann, den Haushalt, Erziehung anderer Kinder, und auch sich selbst)? Wie soll sich ein Kind dabei fühlen, wenn das Leben der Mutter nur auf ihrer Zurücknahme und auf eingehen der kleinsten Stimmungsschwankungen des Kindes eingestellt ist?

Was ich immer hier lese, macht mir manchmal Angst. Es ist als ob nicht mehr die Mütter, sondern die Kinder um die Hilfe schreien. Nach dem motto: behandle uns einfacher, schlepp uns nicht zu jeder Aktivität, gib uns deine Zeit, gib uns Unbeschwertheit, lass es mit ständigem Lehren über irgendetwas, lass uns auch mal nichts tun, lass uns an deinem Leben teilhaben, lass uns die grenze spüren, lass uns einfach mal allein.

Das ist nur mein Eindruck.

 
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