Rund um die Erziehung

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Geschrieben von SusanneZ am 08.01.2007, 1:46 Uhr

@Mama Heike

So würde ich das nicht gänzlich sehen. Ich kenne die von saulute geschilderte Situation auch aus einem Erlebnis (auch wenn nicht ganz so intensiv).

Das wichtigste an der Sache ist, denke ich, wie saulute schrieb: Die Welt dreht sich nicht um die Kinder.

Kinder wollen ein Teil der Gemeinschaft sein und einen Beitrag zur Erhaltung der Gemeinschaft leisten (ohne dass es ihnen bewusst ist - das steckt einfach in den menschlichen Genen zum Überleben). Sie möchten teilhaben am Leben der Gemeinschaft und auch den Sinn des Daseins erleben. Wenn sich alles nur um sie dreht, können sie den Sinn nicht erkennen und meinen eher sie wären der Sinn. Letztlich ticken sie aus, wenn sie mal nicht der Mittelpunkt sind, da dann der Sinn verloren geht. Natürlich muss man ihnen Gelegenheit geben am Sinn des Lebens teilzuhaben.

Auf dem Feld:
Sie sehen, dass es wichtig ist, zu arbeiten und wollen ihren Teil zur Gemeinschaft beitragen. Dadurch fühlen sie sich stolz, powern sich aus, lernen dazu, was wiederum zum Aufbau von Selbstvertrauen führt, sie atmen frische Luft, zwischendrin spielen sie (sozusagen die Pause und die Zeit für Lernen durch eigeninsziniertes Tun)... Es gibt kaum Stress, denn es gibt nur wenige Grenzen (Gemüse nicht zertrampeln = nichts zerstören was der Gemeinschaft schadet). Und das verstehen auch die Kleineren schnell, dass man der Gemeinschaft nicht schadet - zudem, wenn man doch eigentlich seinen eigenen Beitrag zum Erhalt dazu leisten will. Ansonsten kann man da mit und auf den Grundstoffen der Erde spielen, was reichlich weniger komplex und weniger überfordernd ist als in einer Wohnung mit Putzmittel, feinstem Porzellan.... Auch Tiere wirken sehr positiv auf die Entwicklung von Kindern.

Am Abend:
Die Kinder fühlen sich wichtig, angenommen, auch ein wenig geschafft und vor allem zufrieden! Die Erwachsenen sind auch geschafft, aber fühlen sich auch zufrieden wieder etwas geschafft zu haben, was der Gemeinschaft dient. Die Arbeit ist getan und nun kann man noch nach Kräften MITEINANDER lachen und den Tag GEMEINSAM durch Spielen oder Geschichten ... ausklingen lassen.

Heute:
Das Leben heute ist kaum noch durch Gemeinschaft geprägt. Die Kinder erleben sich häufig als lästiges Anhängsel. Bei Mama und Papa hängt der Haussegen schief, da keiner mal auf die Kinder aufpassen kann (Großfamilie in einem Haus passee, gerade bei stark fremdelnden Kindern wirds da schon schwierig). Teilweise wissen wir selbst nicht, was eigentlich der Sinn des Lebens ist. Wir arbeiten nur noch indirekt fürs Überleben - nämlich für Geld, um uns dann wiederum unter der Vielzahl der Produkte quälen das Budget sinnvoll aufzuteilen. Es werden 1001 Bedürfnis bei uns angesprochen, sodass bereits die Grundbedürfnisse auf der Basisebene zu kurz kommen. Allein das beansprucht unsere Nerven schon enorm - vor allem wenn wir in der Aufteilung nicht so klasse sind.

Alles mögliche ist wichtig - von gekauftem Accessoires über "gutes Benehmen" bis hin zu giftischen Mischungen im Haushalt. Wie soll da ein Kleinkind noch die Kontrolle behalten und nicht der Verführung erliegen. Noch dazu ist alles gekauft und dieser Wert für die Kinder nicht erkennbar. (Vielleicht sollten wir doch lieber in Eigen"produktion" gehen?) Papa arbeitet dafür - und vielleicht auch Mama - hinter verschlossenen Riegeln in einem Unternehmen - dabei kann das Kind nicht gebraucht werden. Es darf also nicht an der Erhaltung der Gesellschaft teilhaben - nein, es wird zum Spielen und Lernen in den KiGa gebracht. Der Sinn zum Lernen bleibt auf der Strecke, es sei denn man sagt wenigstens "damit du mal ein großer schlauer Junge wirst und wie Papa xy werden kannst". "Aber was macht Papa eigentlich? Naja, so ganz versteh ich es nicht, aber es scheint(!) wohl Sinn zu haben."

Es mangelt an Konzentration, denn schließlich ist alles so ohne erlebten! Sinn. Kommen Mama und Papa von der Arbeit sind sie geschafft und das Kind wiederum genau das Gegenteil - es fordert den Sinn des Lebens ein. Es will jetzt dies und dann das... und bleibt letztlich unzufrieden auf der Strecke. Die Arbeit ist allerdings getan, nur eben ohne die Beteiligung der Kinder und nun sind Mama und Papa zu kaputt um wenigstens die Hausarbeiten bei Beteiligung der Kinder zu machen. Zudem will man ja wenigstens diese Zeit mit den Kindern intensiv nutzen. Also stellt man sie in den Mittelpunkt - nur ist dies eben genau das, was wiederum zur Unzufriedenheit aller führt.

...u.s.w. u.s.f.

Also, ich habs natürlich ein wenig überspitzt geschrieben. Aber so in etwa stelle ich mir das vor.

Wir bewegen uns viel weniger als unsere Urahnen und werden durch unsere Passivität noch unausgeglichener als wir eh schon durch das.

 
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