Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Zwergenalarm am 06.06.2008, 12:22 Uhr

@Zwergenalarm

Hallo Du!

Oh, nein, ich maße mir bei keinem posting hier an, zu beurteilen, ob es sich um echtes ADHS/ADS handelt oder nicht. Und schon gar nicht maße ich mir an, zu sagen, dass diese Erkrankung sich auf gewisse soziale Schichten oder familiäre Verhältnisse reduziert.

Und auch ich hole mir professionellen Rat, wenn ich nicht mehr weiter weiß. Aber ich prangere an, dass in vielen Fällen nicht hinterfragt wird, ob mit einem professionellen Rat und daraus resultierender professioneller Hilfe nicht mit Kanonen auf Spatzen gezielt wird, und dadurch langfristig Dinge ausgelöst werden, die sonst gar nicht aufgetreten wären.

Und ja, ich spreche aus eigener Erfahrung. Aufgrund des Ratschlags meiner besten Freundin (Psychologin) bin ich mit meiner Kleinen von der Physiotherapie über die Ergotherapie schließlich beim Neuropädiater gelandet, nur um Autismus auszuschließen.
Dazu muß ich sagen, dass meine Tochter aufgrund einer sehr komplexen medizinischen Vorgeschichte durchaus Anlass zu dieser Sorge gegeben hat. Ich habe damals mit viel zu vielen Leuten darüber gesprochen, die alle mit bestem Gewissen auch nur helfen wollten. Das ging dann so weit, dass mir der KiGa nahe gelegt hat, sie in der integrativen Gruppe unterzubringen (ich kann mich noch gut an das Gespräch erinnern, das mit Schützenhilfe des dortigen Kinderarztes, der anwesenden Psychologin und einer Physiotherapeutin geführt wurde-ich kam mir vor wie im Gerichtssaal).
Alle bei diesem Gespräch anwesenden Personen, mit Ausnahme der Kindergartenleiterin, haben meine Tochter an exakt diesem Tag kennengelernt. Daraufhin bin ich zum Neuropädiater gerannt, und diesem Menschen bin ich heute noch sehr dankbar. Nach gründlicher Vorinformation durch die medizinischen Unterlagen und Gesprächen mit behandelnden Ärzten, die mein Kind (Extremfrühchen mit vielen Komplikationen) schon seit ihrer Geburt gekannt haben, hat sich dieser Mensch viel Zeit für uns beide genommen.
Mit den abschließenden Worten, "so benimmt sich kein autistisches Kind".

Daraufhin habe ich mal alle Gespräche mit allen sein gelassen und bin tief in mich gegangen mit dem Entschluss wieder mehr auf mich und mein Kind zu "hören-fühlen" und alle Entscheidungen ausschließlich nach Befragung meines Bauchgefühls zu treffen. Und gut war´s.
Heute präsentiert sie sich als ausgeglichenes (soweit man das halt in der Trotzphase sein kann) fröhliches Kindergartenkind mit vielen Freunden, das sich halt durch einen sehr ausgeprägten Charakter äußert. (Zur Zeit marschiert sie entgegen allen Frotzeleien mit einer potthäßliche Schimütze durch die Gegend, egal, ob Sonne oder Regen)
Und im Kindergarten hat sich nie wieder jemand zu der Thematik geäußert.

Noch mal zur Wiederholung:
Ich zweifel keine hier beschriebenen Diagnosen an. Ich bezweifel allerdings die Sinnhaftigkeit einen 6-jährigen in eine psychatrische Einrichtung zu stecken, nur weil ich als Mutter nicht mehr mit ihm zurande komme. Dann muß ich mir als Mutter echt gründlich was überlegen.

LG und Dir alles Gute

Zwergenalarm

 
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