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Geschrieben von sweety28 am 05.06.2008, 13:52 Uhr

So,Thema Ritalin

Ist ja immer ne heiss diskutierte Sache.
Mit meinem nun 9 jährigen laufe ich zum Arzt,seit er 4 ist.
Gott sei Dank nicht wg wild und Klassenkasper und Störenfried und agressiv,sondern wg "Träumeliese" und nun seit langer Zeit wg ALLES VERGESSEN...von den Leistungen in der Schule ist er "gut",alles 2en und 3en.ABER,er vergisst soviel.Nicht das,was er im Unterricht lernt,sondern so alltägliche Dinge.Vor einem Jahr wurde schon mal geraten Ritalin zu geben-ich lehnte es vehement ab.Versuchte es stattdessen mit Ernährungsumstellung,Fernseh DS etc aufs minmalste runter geschraubt (sprich in der Woche nichts mehr-nur noch am WE) und Zappelin zur Konzentrationssteigerung.
Leider wird es mit meinem "Alzheimer kandidaten" nicht besser.
Waren heute nochmals nach Oldenburg zum EEG,weil auch mal der Verdacht in der Luft lag,er sei Epileptiker...Absencen Epilepsie...da bekommt man ja auch nicht alles mit und mit n paar mal angesprochen werden,bis man reagiert...tsja,und siehe da,nun ist das EEG wieder i.O. das war`s also auch nicht.
Aufmerksamkeitsstörung sprich ADS ohne H...
Da können sie NUR Ritalin geben,um die Konzentration zu steigern.
Das er eben nicht mehr alles vergisst !!!
Er vergisst ja sogar,wenn er n Test wieder bekam und ne 2 hat.Wo sich jedes Kind freuen würde und es gewiss NICHT vergessen würde.Er vergisst es...wenn ich nachfrage : ach jaaaaaaaaa.....hab ich wieder.Hab ne 2...!
ER h at`s auch schon gehabt,das er sich nich erinnern konnte und meinte nö,den Test hätte er noch nich wieder,dabei war der längst wieder zurück gegeben und er hatte auch da dann gute Zensuren sprich 2en...
Da pack ich mir doch an Kopp...
ErgoTherapie hat er laaaange gehabt,sieht der Arzt nun auch einen Sinn mehr drin es aufzuschreiben.Es bleibt nur noch Ritalin als letzte Möglichkeit übrig.Seufza.Und das,wo ich IMMER dagegen war!Aber SO kann`s auch nicht weiter gehen.
Najaaaaaaaaa...im Sep/okt sind wir schlauer.Wenn Ritalin,dann ab n 6. Aug.Vorher (JULI) muss er nochmal ins KH ne Nacht Schlafentzugs EEG um sicher zustellen,das wirklich keine Absencen Epilepsie besteht.Dann am 5.8. Gespräch nochmal beim Arzt,und wenn`s das nich war=Ritalin.
Mundwinkel verzieh...
Hat hier noch jemand n "Alzheimer Kind" ? :-) Und kann evt berichten ?
LG
Sweety

 
7 Antworten:

Re: So,Thema Ritalin

Antwort von desireekk am 05.06.2008, 14:54 Uhr

Hallo,

ich merke an und frage mal, OK?

ADS-Kinder (="Träumer") sind immer (oder besser: zu 99%) viel schwieriger zu diagnostizieren als Kinder mit "H". Weil sie viel weniger auffalen, keine Arbeit machen, "bequem" sind...
Gerade bei diesen Kindern wirkt es jeodch oft noch viel mehr auf Psyche, Selstwertgefühl und Selbstachtung... Gerade deswegen weil sie sich NICHT mit der Umwelt reiben, sonderen lieber sich ins Schneckenhaus verkriechen, weil es auf den ersten Blick viel einfach ist....
... Für Kind und Umwelt...

Und jetzt die Frage:
Warum wehrst Du Dich so sehr gegen Ritalin & Co.?
Was ist daran so schlimm?

Ich meine: Hat das Kind jemals Paracetamol-Zäpfchen bekommen als es Fieber hatte? Oder ein Antibiotikum, weil es krank war uns eben dieses dann half?

Natürlich versucht man oftmals zuerst Alternativen, wenn man ein Medikament nicht geben möchte....
Aber, WARUM ist Methylphenidat denn sooo schlimm?
Fühlst Du da nur was oder gibt es einen klaren Grund?

Nein, Du musst Dich nicht rechtfertigen, ich will es nur verstehen :-)

Viele Grüße

Désirée

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Re: So,Thema Ritalin

Antwort von maffi am 05.06.2008, 15:10 Uhr

hallo, ja ich habe so ein kind ohne H.... verschlampt alles ..... erklärung kann ich mir wohl sparen. ja mit diesen kids ist es wesentlich schwieriger als mit denen mit H ....versuch es mit der medikamentösen therapie ...tu ich nun auch.............. irgendwann muß es sein................... und wir haben nicht versagt ...wir tun was ....... und nur das zählt .................ich kann dich nur zu gut verstehn...such dir rat egal wo egal wie .......nur rat bei menschen die das gleiche durchmachen wie du ................. hilft ungemein...lg maffi

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Re: So,Thema Ritalin

Antwort von +emfut+ am 05.06.2008, 15:30 Uhr

Hier!

Fumi hat ADS ohne H - die Träumerchen-Variante.

Wie Désirée schon schrieb (ich bin irgendwie heute kurz hinter ihr in den Foren - nein, ich verfolge Dich nicht, es ist Zufall!) ist die Variante schwerer zu diagnostizieren. Aber genau das ist auch die Gefahr bei der Sache.

Bei der H-Variante tragen die Kinder ihre Not nach außen, indem sie schlagen, sich bewegen, brüllen, schreien, um sich schlagen. Das ist für die Umwelt extremst unangenehm, aber es fällt auf und führt dazu schneller zu einem Behandlungsdruck.
Die Kinder ohne H fressen das in sich rein - aber sie sind nicht weniger unglücklich als die Kinder mit H.

Und genau das liegt für mich der allerallerwichtigste Punkt: Wie geht es dem Kind. Wenn ein Kind leidet, lindere ich sein Leiden. Da ist es mir herzlich egal, ob das Leiden ein körperlicher oder ein seelischer Schmerz ist. Wenn mein Kind Kopfweh hat, versuche ich es natürlich erstmal mit Pfefferminzöl und einer Massage - aber irgendwann hole ich die Paracetamoltabletten. Es macht doch keinen Sinn, sich unnötig zu quälen, wer profitiert davon? Das Kind sicher nicht?

Ich habe Fumis Geschichte hier schon so oft geschrieben. Kürzlich erst hatte ich eine Diskussion mit Feelix deswegen. Deswegen hier die Kurzversion, für Details müßtest Du bitte die Suchfunktion bemühen. (Außerdem muß ich gleich mit Temi zum Fußballtraining.)
Fumi hat die 1. und 2. Klasse recht gut gemeistert. Nur beim Lesen hat es gehakt. Aussage der Lehrerin: Das wird noch. In der 3. Klasse wurde es immer noch nicht, also Legasthenietestung. Herau kam: Sie ist hochgradig legasthen und hat ADS ohne H. Der KiA - der sich damit auskennt, er ist auch Kinderpsychologe - hatte das früher schon mal vermutet, aber wir hatten damals keinen Leidensdruck, also haben wir es ignoriert, aber dann war halt der Leidensdruck da, vor allem bei Fumi. Sie blieb in der Schule immer weiter unter ihren Möglichkeiten. Hausaufgaben waren eine Qual. Sie hätte ihren Kopf vergessen, wenn der nicht angewachsen wäre. Sie saß jeden Tag zu Hause und hat geheult.
Der Wendepunkt - für mich - kam, als Fumi mit einem Bein über'm Balkongeländer hing und sich runterstürzen wollte.
Sie hat knapp eineinhalb Jahre Ritalin bekommen. Nach einer Hauptschulempfehlung im Übertrittszeugnis ist sie jetzt auf einer Realschule einer der Klassenbesten.
Letzten Herbst haben wir das Ritalin abgesetzt, es ging auch eine Weile gut. Im Zwischenbericht kamen jetzt aber wieder - in drei Fächern - Wortbeurteilungen, daß sie sich nicht konzentrieren kann. Also werden wir in zwei Wochen die Wiederaufnahme der Medikation mit dem KiA besprechen.

Sie ist jetzt fast 12, am Montag hat sie Geburtstag. Ich glaube, daß ihr "Nachteil" ist: Sie hat fast 10 Jahre ihres Lebens gelitten, weil sie sehr deutlich gemerkt hat, daß sie unter ihren Möglichkeiten bleibt. Ich habe nie geschimpft, wenn sie zum tausendsten Mal ihren Turnbeutel in der Schule vergessen hatte - aber natürlich war ich genervt, und sie war noch viel genervter als ich. Sie hat sich, auf Deutsch gesagt, den Hintern aufgerissen, um "wie die anderen" zu sein - und scheiterte immer wieder, jeden Tag. Diese 10 Jahre der minikleinen Scheitern jeden Tag haben sie geprägt, das ist einfach so.

Sie hat ihre Dosis immer sehr souverän und bewußt selber bestimmt. Sie ist sich ihres Körpers sehr bewußt und weiß, wie sie auf was reagiert. Sie hat sehr bewußt am WE und in den Ferien keine Medis genommen, weil sie das nicht wollte. Sie ist - sicher auch ein mütterliches Erbteil - sehr analytisch und kann gut einschätzen, welche Situationen sie ändern muß und kann, so daß sie ohne Medis weiterkommt, aber wo halt die Möglichkeit, das Umfeld anzuüassen, an ihre Grenzen stößt.

Wichtig war für Fumi, daß sie parallel zu den Medis eine Therapie bekommt, wo sie Selbstorganisation und solche Sachen lernt. Sie konnte die "Erkenntnisse" aus der Therapie mit den Medis besser annehmen und umsetzen, aber auch nach den Medis helfen ihr diese Strategien.

Sie hat unglaubliche Fortschritte gemacht in den letzten Jahren. Ich bereue keinen Tag, daß wir diesen Weg gegangen sind. Ganz ehrlich: Selbst, wenn die Medis ihr Leben um ein oder zwei Jahre verkürzen (was keiner weiß), hat sie doch dermaßen viel an Lebensqualität gewonnen, daß es das wert ist.

Ich bin nicht der Ansicht, daß Medis für alles und jeden richtig sind. Aber der absolut immer maßgebliche Faktor ist: Wie geht es dem Kind. Ein unglückliches Kind fordert Aktion.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: So,Thema Ritalin

Antwort von sweety28 am 05.06.2008, 15:46 Uhr

Ihr macht es nun auch (medimentakös)...und darf ich fragen,wird es tatsächlich besser?
Ich meine,was mich bislang davon abhielt,er ist ja schulisch nicht schlecht.Hat aber auch das Glück,das seine Klassenlehrerin (3. Klasse) sehr verständnisvoll ist mit ihm.Und SPÄTESTENS ab der 5. KLasse sprich weiterführenden Schule,würde er absacken,weil da die Lehrer sicher nich mehr soooooo verständnisvoll sind und ihn 4 mal auffordern,bis er mal reagiert...
Is alles nich sooooo easy...
Seufza...zudem hat er ja e starke Tics,seit er ca 4 ist...gegen die Tics bekommt er Tiaprid.Damit die weitgehend gemildert werden.Ritalin hingegen verstärkt oftmals Tics ;o((
Och menno...

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Re: So,Thema Ritalin

Antwort von sweety28 am 05.06.2008, 15:56 Uhr

Mit dem lesen hat er auch starke Probleme...der Große liest und hat in der 3. Klasse schon perfekt gelesen,wie n Erwachsener und das ist bei ihm eben garnicht der Fall.Beim schreiben bricht er sich auch voll eins ab und Hausaufgaben sind auch n Krampf.Sooooo viel *promptes Geheule* das schaff ich nie.Verkrampft sich dann völlig beim schreiben,noch mehr Geheule,ich kann das nicht usw ;o(
Seufzzzzz...hat 5 Jacken in der Schule hängen,weil alle vergessen,Brotdosen ebenfalls 5 Stck. die dann alle mal gesammelt wieder mit heim gegeben werden...Stifte,Radiergummi,Scheren etc...sowieso immer "verloren"...eine Woche lang wird angekündigt : wir schreiben dann und dann Sachkunde,ER bekommt das garnicht mit und ist an dem Tag völlig überrascht,das sie n Test schreiben... :-(
Sportunterricht-er geht vom 3. Stock zur Halle-oh Tasche vergessen oben-Resultat,darf die Std nicht mitmachen.War in letzter Zeit SEHR oft der Fall,was sich da sicher auf die Note auswirkt ;o(
Schuhe stehen vor dem Schubrett in der Schule,die Jacke liegt auf n Boden statt am Haken.Die Lehrerin sagt dann Guten Morgen und nun holt mal das Buch raus,ER schaut völlig irritiert und verblüfft "Huch,wo is meine Büchertasche denn?"-Steht noch auf n Flur...usw !
Man könnte drüber schmunzeln,wenn`s nich doch so traurig wäre...

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Re: So,Thema Ritalin

Antwort von desireekk am 05.06.2008, 16:32 Uhr

An mein Herz meine "Verfolgerin" :-)

Ich unterschreibe jedes Wort bei Dir für meinen Großen und füge eben noch das "H" hinzu...

Liebe Grüße!

Désirée

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Re: So,Thema Ritalin

Antwort von desireekk am 05.06.2008, 16:36 Uhr

Willst Du wissen, wieviele Trinkflaschen und Brotbüchsen wir im ersten Schuljahr verloren haben?+
Obwohl ich jede Woche mind. 1x in der Schule auftauchte und "einsammelte" (dort gibt es einen zentralen Sammelplatz für herrenlose Brotzeitsachen)???

Möchtest Du wissen, daß mein Sohn ca. jeden 3. Tag die Hälfte für die Hausis nicht dabei hatte?

Möchtest Du mit mir nochmal die 2 Turnbeutel suchen gehen, die trotz intensiver Nachsuche meinerseit nie mehr aufgetaucht sind?

... alles in der ersten Klasse...

Seit Okt. letzten Jahres hat mein Sohn nun Hilfe und seitdem nur 1x was ür die Hausis vergessen, allle Brotzeitdosen und Trinkflaschen sind noch da, etc...
Auch der Turnbeutel ist seit der ersten Turnstunde noch derselbe...

Any questions?

Viele Grüße

Désirée

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