1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von cube am 25.09.2019, 12:58 Uhr

Schule wird unterschätzt

Ich glaube, wir Erwachsenen unterschätzen oft, das Schule für Kinder das Gleiche ist, wie für uns die Arbeit. Und das es gerade für 1. Klässler eine große Umstellung bedeutet. Viel Anstrengung, Konzentration, Lautstärke, arrangieren mit allem möglichen. Und eben auch Druck.
Das fängt schon im Vorschulalter an. "Jetzt bist du schon ein Vorschulkind", "aber du bist doch jetzt schon ein Vorschulkind" - übergehend in "Naaa, freust du dich auf die Schule?", "Schule wird gaaanz toll, da lernst du ganz viele Dinge", "du bist jetzt doch schon ein Schulkind" usw.
Irgendwie scheinen die Erwachsenen davon auszugehen, dass alle Kinder sich doch mächtig freuen müssten und es ganz toll finden, in der Schule zu sein.
Darüber wird vielleicht vergessen, das neben aller Freude und Stolz auch Ängste dabei sind, Unsicherheit. Das die Kids nun einen durchgetakteten Tag haben.
Alles ist geregelt, erfolgt nach Plan. Der ganze Tag ist ein Spagat zwischen "ich habe Spaß am Rechnen" und "oh nein, das Schreiben fällt mir so schwer - ich würde viel lieber jetzt spielen können". Den ganzen Tag müssen die Kids sich in diesen vielen Stunden arrangieren - mit der Lautstärke, mit ganz vielen Kindern. mit Anforderungen, Aufforderungen, Regeln.
Ich höre immer wieder mal "toll, in der OGS kannst du doch mit deinen Freunden spielen" - aber vielleicht will Kind gerade eigentlich gar nicht spielen, sondern seine Ruhe haben. Oder alleine spielen.
Geht aber nicht.
Das geht erst zu Hause. Das ist das erste mal am Tag, an den die Kinder nichts machen MÜSSEN. Wirklich frei entscheiden können (sollten dürfen), ob und was sie machen.

Deswegen sollte man schon sehr gut hinschauen und hören, ob nachmittägliche Pflichten noch der Erholung dienen - oder eben nur eine weitere Pflicht an einem Tag sind, der seit dem Aufstehen nur aus "du musst jetzt ..." bestand.
Die OGS-Leiterin erzählte, dass nicht selten 1.Klässler bei den Hausaufgaben einschlafen. Keinen Hunger haben, weil sie zu müde sind vom Unterricht.
Ich glaube, wir vergessen in unserem eigenen durchgetakteten Alltag oft, dass es noch kleine KINDER sind - und nicht mit Schuleintritt zu kleinen Erwachsenen mutieren.

Das soll nicht als Plädoyer für "bloß keine Hobbies" verstanden werden. Ist einfach nur eine Feststellung/Überlegung, die mir auch selber all zu oft aus dem Hirn rutscht in unserem täglichen Wahnsinn aus "was ich noch alles machen muss" ;-)

 
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