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Geschrieben von Strudelteigteilchen am 01.07.2011, 11:51 Uhr

An Vaillie

Aber wenn ich wegen einem Bier - und das noch dazu kurz bevor es gesetzlich sowieso erlaubt ist - kein Faß aufmache, dann ist es mir doch nicht lange nicht wurscht. Da gibt es doch ein extrem breite Grauzone dazwischen.

Ich halte jedes Extrem für schädlich. Selbstverständlich ist es schädlich, wenn man den Kindern mal eben eine Wodkaflasche in die Handtasche schiebt. Aber IMHO ist es auch schädlich, wenn man Totalverbote ausspricht und jedes Bier vor dem 21. Lebensjahr als Tor zur Hölle anprangert. Die USA - wo man bis 21 gar keinen Alkohol trinken darf - hat trotzdem eine eher hohe Rate an Alkoholikern. Scheint also auch nicht so der Brüller zu sein. Und, wenn wir schon bei Statistiken sind: Dänemark hat die höchste Rate von Alkoholmißbrauch unter Kindern und Jugendlichen in Europa. Deswegen würde ich jedes Argument, was mit "wir in Dänemark machen das so...." anfängt, erstmal unter Generalverdacht des Kontraproduktiven stellen.

Ich glaube, daß es sowieso kein Patentrezept für irgendwas gibt, was mit einer grundsätzlichen und langfristigen Erziehung zu tun hat. Was für das eine Kind paßt, ist für das andere Kind total falsch. Was bei einer Mutter gut und glaubwürdig ist, ist bei einer anderen Mutter unangemessen und unglaubwürdig. Was in einer Situation die Ideallösung ist, ist in einer anderen Situation total unpassend. Was in dem einen Wohnumfeld eine praktikable Haltung ist, ist in einem anderen ein GiK. Eine Mutter, die selber nie Alkohol anrührt, wirkt mit einer totalen Anti-Haltung vielleicht glaubwürdig - aber wenn Mama selber öfter mal abends ein Glas Wein trinkt, dann macht sie sich mit einer Totalablehnung bis 21 für ihr Kind doch nur lächerlich. Das Ganze muß doch passen - und zwar in einem extrem komplizierten Spannungsfeld von Kindern - Eltern - Gesellschaft - Umgebung - Normen - Gesetzen. Wie kann es da eine Superduperlösung geben, die immer richtig ist?

ICH finde, daß ich mit meiner klaren Haltung bei gleichzeitiger lockerer Überwachung bisher richtig liege. Zumindest für mein KindGroß - und die ist immerhin 15 und noch nicht total verkorkst, also irgendwas habe ich bisher ziemlich richtig gemacht. Keine Garantie, daß ich das bei KindKlein in allen Punkten genau so mache. Aber ich weiß immerhin sicher: Eine Totalüberwachung plus Radikalablehnung paßt nicht zu mir. Weder zu meiner Persönlichkeit noch zu meinem Erziehungsstil. Und solange ich damit nicht total gegen die Wand rassle, sondern im Gegenteil wirklich gute Ergebnisse erziele, werde ich mich da nicht in eine Form pressen lassen, nur weil statistisch potentiell eine andere Haltung "besser" sein soll.

 
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