Schlafen, einschlafen, durchschlafen

Schlafen, einschlafen, durchschlafen

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Geschrieben von Sphynxie am 30.11.2006, 0:32 Uhr

Hab dir mal was rauskopiert...

...aus einer Rezension zu diesem Buch...

"Vorab sei zu sagen, daß sich der "Erfinder" der Methode, Dr. Richard Ferber, in den USA bereits vor einiger Zeit von dieser Methode deutlich distanziert hat und sie nur mehr für deutlich ältere Kinder ab einem Jahr mit schweren psychischen Problemen empfiehlt.
Kast-Zahn/Morgenroth empfehlen diese Methode für Babys mit 6 Monaten.
Beim Ferbern handelt es sich um eine KONDITIONIERUNGSMETHODE, das heißt, dem Kind wird ein von den Eltern als unerwünscht empfundenes VERHALTEN (nicht etwa das Bedürfnis, welches dahintersteckt) abtrainiert, indem man sein Signal
("Bitte nimm mich in den Arm, ich kann alleine nicht (ein)schlafen") konsequent ignoriert.
Und zwar so lange, bis dem Kind begreiflich gemacht wird, dass ihm nicht geholfen wird, ganz egal, wie deutlich es sich bemerkbar macht.
Durch den entstandenen Leidensdruck (Einsamkeit, Hilflosigkeit, Verzweifelung und Erschöpfung durchs Schreien) wird es irgendwann resignieren und schließlich einschlafen.
Dabei spielt es im übrigen ÜBERHAUPT keine Rolle, in welchen Abständen man zu ihm geht.
Entwicklungspsychologen gehen sogar davon aus, dass es für ein kleines Kind weit schlimmer ist, viele Male verlassen zu werden, anstatt nur ein einziges Mal. Denn immer, wenn es das Gesicht der Mutter sieht, bekommt es die Hoffnung, dass die Tortur ein Ende hat und es nun endlich in den Arm genommen wird. Geht sie dann wieder, fällt es zurück in das dunkle Loch aus dem es gerade mühsam hervorgekrabbelt war.
Macht man das ein paar Mal, ist das Baby emotional völlig am Ende.
Ein Schlafprogramm setzt also GANZ BEWUSST diese emotionale Überforderung (des Kindes) als Druckmittel ein und da Säuglinge dem in der Regel nicht allzu viel entgegenzusetzen haben, funktioniert es in vielen Fällen erschreckend gut.
Tatsächlich ist es aber Psychoterror für das Kind und daher seelische Gewalt.
Der Mutter wird empfohlen, wenn sie das verzweifelte Weinen und Schreien ihres Kindes nicht mehr aushält und durch "Aufnehmen" den Dressurerfolg zunicht machen würde, doch in einem anderen Zimmer Kopfhörer aufzusetzen. Also: Nur nicht den mütterlichen Instinkt hochkommen lassen, der Ratgeber weiß besser, was für die Familie gut ist.
Des weiteren liest man, ein Kind, das bis zum Erbrechen geschrien hat, nur nicht aus seinem Bettchen herauszunehmen ( es würde dies als "Erfolg" werten ), sondern den verdreckten Schlafanzug im Bett auszuziehen und es wieder abzulegen.
Ich halte von diesem Buch und ähnlichen nur eins: ABSTAND !
Meiner Meinung nach geht es auch ohne diese tollen "Ratgeber", Geduld und das Zurückstecken der eigenen Bedürfnisse in den ersten Lebensmonaten führen auch zum Ziel, ohne dabei mögliche seelische Schäden der Babies billigend in Kauf zu nehmen.
Oder wollen wir noch mehr verhaltensauffällige verstörte Kinder, die in ihren ersten Lebensmonaten nur viel Liebe gebraucht hätten und keine
"Schlaf- und stör-mich-nicht- "Konditionierungsdressuren ?
Warum nicht sich und dem Kind die Schlafumgebung so bequem und natürlich machen wie möglich mit dem
Familienbett, wie seit Anbeginn der Menschheit vor 2 Mio. Jahren üblich und deshalb von unseren Babys evolutionär in Fleisch und Blut übergegangen
Familienbett, das Babys starkes Bedürfnis nach Nähe, Vertrautheit und Sicherheit auf natürliche Weise am besten befriedigt
Familienbett, Vorbeugung gegen SIDS, begünstigt Stillen und gibt genug von dem für die Intelligenzentwicklung so notwenigen Körperkontakt.
Sattdessen wird der "Störfaktor" Kind für die Nacht in sein eigenes "Reich abgeschoben und soll dann aber auch bitte nicht den Feierabend der Eltern stören. Eigenartig, anscheinend glauben manche Eltern, tagsüber kuscheln und Nähe spüren sei in Ordnung, nachts habe das nichts zu suchen.
Wäre das nicht eine eigenartige Liebesbeziehung, die Schlag 8.00 Uhr abends endet, wo es mit Liebe, Nähe und Verständnis schlagartig vorbei ist und wo man nur noch harsche Worte und einen bösen Blick auf die Uhr zu erwarten hat?
Wer von uns möchte wohl in so einer Beziehung leben?
Würde man sich da nicht die Frage stellen, ob mit dieser Beziehung auch alles in Ordnung ist........... "

Besser könnte ich es auch nicht formulieren! Übrigens finde ich es ziemlich merkwürdig und gewagt, dass du ein Buch oder eine Methode empfiehlst, die du nicht mal selber kennst. Erst informieren und dann Tip geben, sonst stellst du dir selbst ein Bein...

Gruss
Sphynx

 
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