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Geschrieben von Holzkohle am 14.09.2017, 13:19 Uhr

wegen der frauenfeindlichkeit bei der afd

na DAS poste mal im Alleinerziehendforum :)

Ich zitiere mal aus dem Focus betreffend Sichtweise der AfD auf AEs

"Familienpolitik solle sich immer am Bild Vater, Mutter, Kind orientieren. Die Delegierten votierten für einen Antrag, in dem das Alleinerziehen als ein „Notfall“ bezeichnet wird und als „Ausdruck eines Scheiterns eines Lebensentwurfs“. Eine „vorbehaltlose Förderung Alleinerziehender“, wie sie von etablierten Parteien praktiziert werde, sei falsch."

Ebenfalls steht geschrieben, dass AEs, ob jetzt freiwillig oder unfreiwillig in diesen Zustand geraten sind, zwar tiefstes Mitgefühl aber keine Unterstützung erhalten sollten.

ICH bin z.B. eine unfreiwilllige AE. Ich bin ein gescheiterter Lebensentwurf...
Das war nie mein Traum vom Glück.

Ich bin nach einem Jahr Elternzeit wieder volltags arbeiten gegangen und tue das durchgehend jetzt wieder seit 14 Jahren. Ich habe eine 42 h Woche. Ausgesucht habe ich mir das nicht - ich versuche, meinem Sohn und mir ein schönes Leben zu ermöglichen. Ich verdiene gut, aber 1. zuviel, um staatliche Hilfen wie Wohngeld oder aufstockendes H4 in Anspruch zu nehmen und 2. zu wenig, um alles wuppen zu können.

Der KV hat mich noch in der Schwangerschaft verlassen, die Vaterschaft noch anerkannt aber mehr schlecht als recht den Unterhalt bezahlt. Am Ende dann gar nicht mehr. Er hat seinen Sohn zweimal sehen wollen, das letzte Mal ist 12 Jahre her.
Da der KV nicht zahlen konnte, weil er so arm war (was ich immer angezweifelt und um Zwangsvollstreckung gebeten habe), habe ich bis zum 12. LJ meines Sohnes ca. 4 Monate Unterhaltsvorschuss bekommen. Der KV wurde bis zu diesem Zeitpunkt nicht einmal in Haftung genommen. Er hat sich an keinerlei Kosten beteiligt. Er hat nicht mal den UHV zurück gezahlt. Im November 2014 ist er in den USA, in die er mit seiner frisch Angetrauten und ihrem Sohn ausgewandert und dort beschäftigt war, bei einem Motorradunfall tödlich verunglückt.

Ich erhalte für meinen Sohn keinerlei Halbwaisenrente, da der KV immer als Selbständiger gearbeitet hat. Es gab keine Versicherungen und keine Rücklagen, aus denen man hätte Halbwaisenrente ziehen können.
Wenige Monate nach dem Tod und der Beantragung des UHV wurde mein Sohn 12, somit fiel dann auch der UHV weg.

Ab diesem Moment bleiben mir mein Gehalt und das Kindergeld. SONST NICHTS.

Und wenn du mir jetzt sagen möchtest, dass ich absolut im Vorteil gegenüber einem verdienenden Paar, was zusammen wohnt, bin, dann möchte ich dir folgendes aufzeigen:

Von diesem Gehalt zahle ich:

Miete
Telefon
Handy (kein Vertrag, Prepaid!)
Strom
Versicherungen
zu Hortzeiten noch den Hort meines Sohnes
zu Kindergartenzeiten den Kindergarten meines Sohnes
Monatskarte für die Bahn für mich und Kind (notwendig)
Zahnspange Kind (notwendig)

So, und jetzt kommen wir mal noch zu den ganzen Sachen on-top:

Klamotten
Essen
Kind hat auch mal Geburtstag - Geburtstagsgeschenke - Feier?
Weihnachten - Geschenke?
Kind wird auch mal zu einem Geburtstag eingeladen - Geschenke?
Ausflüge mit der Schule
Klassenfahrten
Schulbücher
Gott sei Dank geht er in keinen Sportverein und Gott sei Dank ich in kein Fitness-Studio (wäre auch mal was)
Friseur
Kino, Essen gehen?
Urlaub (muahahahaha, die letzten Urlaube haben meine Eltern bezahlt, und da sind wir nicht mal in den Flieger gestiegen)
Ferienaktivitäten

Ich habe übrigens Lohnsteuerklasse II.
Und ich werde bei GAR NICHTS unterstützt!

Und das sind hier nur die finanziellen Sachen. Wie oben schon geschrieben wurde; wenn ich hier länger arbeiten und noch einkaufen muss (GsD wohne ich in der Großstadt, wo der Supermarkt bis 24 Uhr auf hat) kann ich eben nicht mal eben daheim anrufen und sagen "du Schatz, kannste mal... " Ich nehme halbe Urlaubstage, weil beim Einsetzen der neuen Zahnspange ein Erziehungsberechtigter dabei sein muss. Ich kann nicht spontan mit den Kollegen ins Kino gehen, ohne vorher abzusichern, dass mein Sohn versorgt ist. Inzwischen wie gesagt wird er 14 - aber es zu organisieren, mit den Kollegen oder einer Freundin mal einen gemütlichen Abend auswärts zu haben, als mein Kind noch 3 oder 4 war, ähnelte einer logistischen Meisterleistung. Wenn man selbst krank ist und mit Fieber flach liegt, da aber ein Baby rumkraucht und bespaßt werden möchte... Im Urlaub mal ganz entspannt am Pool liegen ohne Blick auf den Nichtschwimmerbereich... Bei der Vergabe von raren Kindergartenplätzen auf einer Stufe stehen mit einem Elternpaar, wo er als Rechtsanwalt daheim praktiziert und sie Hausfrau ist... und den Kindergartenplatz nicht zu bekommen... ich könnte endlos so weitermachen...

 
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