Für alleinerziehende Eltern

Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Skyla am 10.09.2012, 14:31 Uhr

@muddelkkuddel

... Nun ja, das ist die schöne Theorie, nicht wahr? ;) Dass "jeder seines Glückes Schmied" sei. Die globale (!) Wirklichkeit zeichnet dennoch ein ganz anderes Bild - denn: würdest du diesen Satz (gerne auch etwas abgewandelt formuliert als: "Jeder ist für sein Leben und Glück selbst verantwortlich" ;) ) auch all jenen in sogen. Dritte-Welt-Ländern sagen - die doch massiv unter ihren Lebensumständen zu leiden haben ("Überleben" im Slum, ohne ausreichend sauberes Trinkwasser in der Sahelzone, ohne "ausreichend" geschweigedenn gesunde/nahrhafte Lebensmittel/Nahrungsmittel, ohne Möglichkeit, eine Schule zu besuchen, ohne ärztliche Versorgung, dann auch in vielen Gegenden noch massiv von Männern unterdrückt durch extrem patriarchale (oft an Religion/Glaube geknüpfte) Strukturen - man denke auch an weibliche Genitalverstümmelung und die gravierenden Folgen für all diese Frauen und ihre (ungeborenen) Kinder ...), gar nicht zu reden von all jenen, die dort leben, wo der Meeresspiegel bald steigt ... und die keine Mittel und Möglichkeit haben, von dort zu fliehen - davon ab: wohin?! Es will sie ohnehin keiner "aufnehmen" ... !! Oder all jenen, die regelmäßig Opfer irgendwelcher "Tsunamis" ... und Erdbeben ... werden - und die ebenfalls nicht die Mittel und Möglichkeiten haben, diese Gegenden zu verlassen und sich anderswo niederzulassen. Auch noch nicht gesprochen voll all den Zivilopfern von Kriegen und Bürgerkriegen und von Kinderarbeit und Kinderprostitution ...

Was ich sagen will: Es SIND einfach die Lebensumstände absolut ausschlaggebend dafür, ob Menschen überhaupt die Möglichkeit haben/bekommen, "glücklich" - sagen wir besser: zufrieden und lebensfroh leben zu können!

Wenn ich also für meine Kinder nie eine eigene (Herkunfts-)Familie, d.h. Großeltern oder andere Verwandte hatte und habe, wenn die "Väter" den Kontakt/"Umgang" mit ihren Kindern einfach verweigern (!), wenn ich dann seit dem 19. Lebensjahr mich mit also immer Kind/ern dabei durchschlage - Ausbildungen, Jobs, Kind ganztags betreut (wie hätte es auch anders gehen sollen?! Allerdings "erst", als mein Sohn 3 war, nicht davor, dann aber bis er 10 war und es ab da selbst nicht mehr wollte und das auch so äußerte!), NIE Urlaub (in Urlaub war ich zuletzt mit 12 - das war vor 27 Jahren!, in Kur war ich noch nie, will ich aus mehreren Gründen auch nicht), nie Geld für eigene Interessen (Bücher, Magazine, CDs, Weggehen) und Hobbies (Sportkurse, Sprachkurse, VHS-Kurse z.B.) und nur sehr selten Zeit, mal ohne Kind etwas unternehmen zu können.

WER hätte mir da "helfen", mich unterstützen sollen, können? Meine Freundinnen hatten daran viele Jahre kein Interesse - mit Anfang, Mitte 20 - die waren selbst in Ausbildung oder Studium oder Auslandsaufenthalte, wohnten noch Zuhause oder zogen dann weg (nach Berlin oder ins Ausland). Dann zog ich mehrmals um (allerdings als Kind schon: unfreiwillilg - so wird das mit dauerhaften Freundschaften schwierig - damals gab es noch kein Internet und Telefonieren war noch sehr teuer und Geld, um sich per Bahn zu besuchen, hatte man auch nicht). Dann war/ist man ja wie gesagt permanent mit der eigenen Existenzsicherung beschäftigt: und das kostet Energie! (Job, Ausbildung) Und dann noch die Kinder! - Hauptsache sie müssen so wenig als irgend möglich darunter leiden, denn: SIE können ja nichts dafür und haben es sich nicht selbst so ausgesucht, aussuchen können! Man selbst ist ja verantwortlich - schon alleine dafür, dass sie existieren! Also verzichtet man, steckt zurück, stellt seine Bedürfnisse hintan oder verleugnet sie ganz.

Aktuell z.B.: wie soll ich mal einen Abend oder ein WE freihaben und Leute kennenlernen oder auch einen Mann, wenn ich niemanden habe, der meine Tochter betreut?! - Die anderen haben inzwischen alle selbst Familie und Beruf und sind froh, wenn sie am WE auch mal Ruhe haben - dann werden Familienausflüge etc. gemacht oder die Kinder eben: zu den Großeltern gegeben, damit diese Eltern auch mal kindfrei haben können!

Und ich habe keinen Bock mehr auf all diese Alleinerziehendentreffen und diese Zweckgemeinschaften! Denn: Ich will einfach mal ENDLICH (nach 20 Jahren!) wieder auch "ICH" und Frau sein können, dürfen - einfach Zeit mit anderen Erwachsenen oder auch alleine verbringen können: OHNE irgendjemandes Kinder (an der Backe zu haben oder aufs Auge gedrückt zu kriegen).

Wenn man sein Leben in jungen Jahren hatte und also erst mit Anfang/Mitte 30 oder später zum ersten Mal Eltern wird, ist es doch etwas anderes, meine ich. Dann hatte man immerhin Zeit für sich ... ... ... Und irgendwann ja, werden die Kinder älter - aber: dann bin ich auch "älter"! Und viele Türen sind jetzt schon unwiderruflich geschlossen (was bspw. Ausbildungsmöglichkeiten angeht, aber auch was Partnerschaft anbelangt - da müssen wir uns nichts vormachen!). Und man selbst wird auch körperlich ja "älter", schwächer - man ist es als AE nicht selten ja auch schon in eigentlich noch jungem Lebensalter: erschöpft, müde, kraftlos, gesundheitlich angeschlagen.

Und selbst wenn es Leute gäbe, die mein Kind ein Mal im Monat unentgeltlich für einen Abend betreuen - woher soll ich dann das Geld nehmen, um meinen Interessen nachgehen zu können?! Warum soll, MUSS ich auf alles verzichten und immer nur faule Kompromisse machen?! Ich möchte nicht immer nur das machen können/dürfen, das halt "möglich" ist - wie eben Spaziergänge (obwohl ich die gerne mache, bzw.: gerne mal ALLEINE machte, so ich könnte!) - ich möchte einfach auch das tun dürfen oder wenigstens ETWAS DAVON, das mich als Person einfach interessiert, das mir liegt, mir entspricht - und das ist halt NICHT: nur spazierengehen oder Bücher lesen. ;)

Und wenn mein Kind im Krankenhaus ist und ich dabei und wir dort drei Tage schon sind - dann ist niemand da, der dann mal übernimmt, weil man selbst nachts nicht schläft (dort, wo es ein ständiges Kommen und Gehen auch in der Nacht ist und man zu sechst! in einem Zimmer lag: Kinder und deren Eltern) und man kaum etwas isst und man dem Kind (vor allem, wenn es noch sehr klein ist: unter 3) kaum von der Seite weicht ...
Und wenn sich das wiederholt - woher nimmt man da die Kraft?!!
Ganz zu schweigen von all den Nachtschichten zu Hause!

Und dann der ganze anstrengende Alltag: ohne Auto - alle Wasserflaschen, Waschpulver etc. regelmäßig schleppen zu müssen. Keine Ausflüge in die Umgebung machen zu können, weil da Bus und Bahn gar nicht hinfahren oder nur alle Schaltjahr mal ein Bus fährt.

Und dann aber grade am WE all die anderen Familien zu sehen: mit also Vätern, Großeltern. Und das eigene Kind kriegt in Kiga und Schule zu hören, wo die anderen wieder überall im Urlaub/verreist waren und sagt: ich möchte auch mal mit dir in die Berge fahren! Oder: Skifahren lernen ... .. ...

Und für alles ist das Geld nicht da: seit 20 Jahren nicht!

Also endlose Verzichte, Entbehrungen und obendrein noch das ewige schlechte Gewissen: dass man das alles seinem Kind nicht ermöglichen kann, dass es so vieles nicht ERLEBEN kann, so viele Erfahrungen nicht machen kann (wie aufregend eine Reise ist, wie es ist in anderen Ländern, wie die Menschen dort leben, sprechen, sich verhalten, essen etc.), wie oft es sich nicht ausprobieren kann, weil man die (finanziellen) Mittel nicht hat.

Und dann irgendwann einfach selbst nur noch völlig am Ende zu sein: physisch wie psychisch. WEIL: man einfach REGELMÄSSIG mal Ruhe, Auszeit braucht: also auch Auszeit vom Kind! Aber es ist für mich keine Entspannung, in den Zeiten dann im Job zu sein und dort also zu arbeiten!

Denn auch hier ist es leider so, dass es nicht allzu vielen vergönnt ist, genau den Job machen zu können, der ihnen entspricht, den sie gerne und überzeugt machen und der sich dazu auch noch ernährt!! Auch hier macht man ja ewig und immer (faule) Kompromisse ... !

Klar, es sind AEs keine "homogene Masse" - aber all jene, denen es ähnlich ergeht wie mir, sind schon zuviele - denn: ja logisch leiden früher oder später auch die Kinder darunter - zwangsläufig! Und wenn man das noch so sehr zu vermeiden sucht!!

Wie ist es denn bei dir? Wieviel kindfreie Zeit hast du wie oft/in welchen Abständen? Wo sind deine Kinder dann (wie oft, lange) bzw. wieviele Kinder hast du, in welchem Alter und seit wann (wann wurdest du Mutter)?
Hast du einen Job, von dem ihr leben könnt und den du gerne machst?
Wer unterstützt dich/euch sonst - auf welche Weise (Freunde? Verwandte?)
Haben deine Kinder mehrere BEZUGSpersonen und also auch regelmäßigen Kontakt zum Vater?
Könnt ihr hin und wieder in Urlaub fahren?
Hast du ein Auto (denn das erleichtert im Alltag faktisch einfach doch vieles - je nachdem auch: wo man wohnt!)?

Also alle diese Fragen gerne @all! ;)

Man müsste im Grunde halt wirklich mal eine "Erhebung" machen: wie AEs so leben.

Und ich bin dennoch der Meinung: es kann und darf nicht sein, dass der Staat Kinder zum Privatvergnügen erklärt. Und: Er tut das auch nicht - andernfalls gäbe es keine (städtischen) Kindergärten und Krippenplätze!! Der Staat soll doch auch in anderen Bereichen den veränderten Verhältnissen Rechnung tragen - Stichwort Homo-Ehe, alternde Gesellschaft, veränderte Familienstrukturen und einfach: LEBENSFORMEN (siehe auch bspw. Mehrgenerationenhäuser, von denen es noch etliche mehr geben müsste ...).

Warum sollen die vor allem Mütter sich da ausnehmen oder: sich ausschließen lassen?!: Ja, dann sind wir selbst schuld: Wenn wir also die uns und unseren Kindern zustehende staatliche Unterstützung nicht einfordern! Es geht dabei gar nicht nur oder überwiegend um Geld! Sondern also darum, die säumigen Vätern Sanktionen aufzuerlegen - für alles Mögliche gibt es Bußgelder, Strafen - aber für etwas so Wichtiges (Väter als ihren Kindern "verfügbare", verlässliche Bezugspersonen!!) gibt es KEINERLEI Sanktionen - das wird als absolut selbstverständlich gesehen und hingenommen!

Und klar gibt es auch Väter, die sich kümmern wollen und nicht dürfen ... - aber: in einer Demokratie geht es ja doch immer um die Mehrheit, nicht wahr? Und die Mehrheit sind jene "Väter", die sich NICHT kümmern ... wollen. Leider ist das die traurige Tatsache. Falls erwünscht, reiche ich Quellen nach. ;)

 
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