Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Skyla am 10.09.2012, 17:56 Uhr

Umdenken

Gut, dann nochmal:

Ich habe mich doch "umorientiert" - indem ich also immer dann, wenn etwas nicht mehr weiterging (wie bspw. schulische Ausbildungen, die ich mit Kind und Nebenjob und Miete ... nicht mehr finanzieren konnte - auch wegen Ausbleibend es KV-Unterhaltes im Übrigen), mir etwas Neues, Anderes suchte und anfing.
So kam ich zu mehreren Ausbildungen und Nebenjobs. Ich habe doch nicht seit meinem 19. Lebensjahr mit Kind zu Hause gesessen! ?
Ich musste meinen Sohn im Alter von 3 bis 10 Jahren täglich vollzeit fremdbetreuen lassen - anders hätte ich all die Ausbildungen, Jobs und das Studium kaum machen können. - Das alles scheinst du überlesen zu haben. ;) Das macht es allerdings sehr mühsam.

Ich habe also diverse Ausbildungen, Jobs, Umzüge, Behördenkram und Angelegenheiten mein Kind betreffend seit meinem 19. Lebensjahr ALLEINE bewältigt - ohne den KV, ohne eigene Herkunftsfamilie/Großeltern/Verwandte, mit aber eigentlich ständigen Existenzsorgen, weil man in Ausbildung und von Nebenjobs kaum gut leben, kaum sogar überleben kann: mit Kind!
Auch alle Umzüge habe ich alleine bewältigen müssen, auch die in meiner Situation (mit Kind, in Ausbildung, mit also nur wenig Geld ...) sehr schwierige Wohnungssuche ... (sowieso bei viel zu hohen Mieten, kaum vorhandenem bezahlbaren Wohnraum).

Ich habe immer weitergemacht und mich nicht einfach nur selbst bemitleidet. Aber ALLES, das ich bis heute geleistet habe, ist offensichtlich: nichts wert! Denn für nichts davon erhalte ich Anerkennung oder Entlohnung. Im Gegenteil - man wird noch angegangen wie von dir und carla: Es wird unterstellt, man wolle es sich bequem machen, gutgehen lassen - auf Kosten anderer, "des Staates", der "Steuerzahler" ...

Ich bin der Meinung: ich habe durchaus auch einen "harten Weg" hinter mir - aber ja: alle Türen sind zu! Überall wird nach der Qualifikation, nach Abschlüssen gefragt! Selbst an eine Umschulung komme ich augenblicklich nicht heran. Ich habe ja keinen Abschluss und alles, das ich nun machen könnte bzw. muss und werde, sind Tätigkeiten im Niedriglohnsektor, wo man vollzeit für so wenig Geld arbeitet (!), dass am Ende ein Monatslohn in Hartz 4-Höhe herauskommt.

Was mich doch immer sehr stört, sind solche Sätze - dich zitierend:

"Ich kenne in meinem Umfeld eine ganze Reihe von Positiv-Beispielen von Leuten, die sich auch ohne den passenden Zettel tolle Existenzen aufgebaut haben. Und zwar in solchen Berufen, die ihnen wirklich liegen, ihre Wünsche und Träume erfüllen, zum Leben reichen, sie glücklich machen und ihnen ganz viel Anerkennung und Freunde geben. Sie haben das vielen Widrigkeiten zum Trotz geschafft, teilweise große Steine aus dem Weg geräumt und hatten mehr Widerstände als Unterstützung. Ein harter Weg, nach wie vor, der sich aber gelohnt hat."

Du wirst zugestehen, dass das doch sehr allgemeines Pauschales ist - man müsste schon genau wissen, WIE diese Menschen WAS genau UNTER WELCHEN BEDINGUNGEN gemacht haben - ob sie dabei nur für sich selbst verantwortlich waren, oder Kinder dabei hatten: immer, täglich! Ob und welche Untertützung sie von wem bekamen (Stichwort auch: "Beziehungen" und: auch Glück spielt eine Rolle dabei), was genau sie geleistet haben, welche Steine sie aus dem Weg räumten und auf welche Weise ...

Ich sage immer: Wer es unter meinen Bedingungen BESSER gemacht, geschafft hat als ich, besser bewältigt und dem bzw. der es dabei auch noch besser geht (physisch wie psychisch) als mir und auch ihren Kindern - von dieser Frau lasse ich mich gerne kritisieren!

Alles andere ist Augenwischerei. Man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

Übrigens ist auch der Satz mit den "Verhütungspannen" anmaßend und eine unverschämte Unterstellung - das eben meine ich: da wird verurteilt, ohne die genauen Hintergründe zu kennen, da werden Vorurteile rausgehauen und wohin führt das: zu Zickenterror und Stutenbeißerei - statt: zu Solidarität!

Nein, der "finanzielle Aspekt" ist gerade NICHT mein Hauptanliegen! Da hast du mich missverstanden.

Von einem bedingungslosen Grundeinkkommen könnten wir aber immerhin ohne Druck über-leben. Und dann, sobald möglich, machbar - noch etwas hinzuverdienen! Und gesellschaftlich müsste parallel also Familienarbeit als ARBEIT anerkannt werden. Statt wie also auch hier: belächelt, sich darüber belustigt - von FRAUEN selbst sogar! ^^

Meine Tochter wird in wenigen Tagen eingschult, ja. Zuvor war sie - aus diversen (u.a. gesundheitlichen) Gründen täglich 3 Stunden im Kiga, seit sie 4 war. Davor ging es aus genannten Gründen und Umzügen und fehlendem Kiga-Platz nicht. Dann gab es dort Unstimmigkeiten und auch andere Eltern meldeten ihre Kinder ab. Seit dem ist meine Tochter zu Hause.
Wenn die Schule anfängt, wird sie dort täglich sein von 8.30 bis 12h.

Sobald ich gesundheitlich wieder hergestellt bin (wovon ich noch nicht weiß, wann das ENDLICH sein wird, aber das liegt auch nicht alleine in meiner Hand!), werde ich sicher JEDEN Job dann annehmen müssen bzw. selbst suchen müssen, der nach ARGE-Maßstäben also "zumutbar" ist.

Nein, ich denke, das werden keine Jobs sein, die ich gerne, überzeugt mache, die mir "Freude geben"/machen - wie du schriebst. Denn: ich bin nicht qualifiziert.

Daher bitte: Wo kann man heute noch WIE "quereinsteigen" - wenn man also vom Niedriglohnsektor absieht - und von Altenpflege und von zu Erzieherinnen umgeschulten Hartz 4-Empfängerinnen^^ ?

 
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