Forum Aktuell

Aktuelles und Neuigkeiten

Fotogalerie

Redaktion

 

von Leena  am 14.11.2016, 10:08 Uhr

Es geht um die Lüge...

...Deutschland habe kein Geld. Bzw. keinem würde durch die Flüchtlinge etwas weggenommen.

Ist ja nicht so, dass ich die Probleme nicht sehen würde. Und natürlich muss "der Steuerzahler" am Ende das Ganze bezahlen, also "wir alle", wer denn sonst? Aber Schäubles Aussage, kein Hartz-IV-Empfänger hat jetzt auch nur einen Euro weniger bekommen als vorher, die stimmt für mich! Oder glaubt Ihr, es hätte ansonsten eine Gesetzesänderung gegeben und die 90 Milliarden wären in eine Erhöhung von Hartz IV geflossen..? Oder es hätte plötzlich ein Bauboom eingesetzt, bei dem lauter tolle, gutgelegene Sozialwohnungen aus dem Boden gestampft worden wären? Auf der anderen Seite kommen so aber auch viele Menschen hier in Lohn und Brot, die vorher in prekären Arbeitsverhältnissen waren (wie gesagt, ich kenne drei deutsche Akademikerinnen zwischen 40 und 60, die jetzt nach Jahren dadurch endlich einen festen Job bekommen haben!), durch die Bauaufträge, Einrichtungen etc. entsteht schon ein gewisser "Wirtschaftsmotor", zumindest erlebe ich das tatsächlich so in meinem regionalen Umfeld hier. So gesehen sind es letztlich unterm Strich eben doch nicht die 90 Milliarden, die der Steuerzahler tragen muss.

Im Grunde denke ich wirklich: Das Geld ist da, es ist aber nicht an den Stellen, wo man es bräuchte. Stichwort Turnhallendach - bei uns war das Flachdach des örtlichen Gymnasiums undicht. Kind2 lebte vier oder fünf Monate im Klassenraum zwischen Mülleimern, die das von der Decke tropfende Wasser auffingen und die jeden Morgen, wenn's geregnet hatte, von den Schülern geleert werden mussten. Fand ich absolut keinen Zustand! Wir leben hier in einem der reichsten Orte! Problem ist aber, für das Schulgebäude ist nicht die Stadt zuständig, sondern der Kreis, und der hat eben nicht viel Geld. Und die Stadt könnte bezuschussen, aber dafür müsste der Kreis in einer bestimmten Zeit einen Betrag x aufwenden - und daran hängt es dann. Die Zuständigkeiten und die finanziellen Verantwortungen sind teilweise so kompliziert aufgeteilt und gegenseitig bedingt, dass da viel im Getriebe knirscht - ist zumindest meine persönliche Meinung zu dem Thema. Das jeweilige Haushaltsrecht macht die Sache i.d.R. nicht einfacher. Oder das klassische Problem - es ist Geld für Sachaufwendungen da, aber nicht für Personalaufwendungen, weil Personal auch noch die nächsten -zig Jahre bezahlt werden müsste und ob das Geld im nächsten Haushalt auch noch da ist, weiß man nicht. Genau das ist ja auch das Problem bei den Bezahlung im öffentlichen Dienst...

Ansonsten gibt es IMMER Menschen, die quasi das System "flachlegen". Ob das jetzt Flüchtlingskinder sind, die in der Schule die besondere Aufmerksamkeit des Lehrers benötigen, oder syrische Flüchtlinge, die die Verwaltungsgerichte beschäftigen, so dass beide Male für andere Kapazitäten fehlen. Ich kenne aber auch genug urdeutsche Mitbürger, die mit reihenweise sinnfreien Klagen die Gerichte "lahmlegen", wo man wirklich verzweifelt, dass man ihnen als notorischen Querulanten nicht das Klagerecht entziehen kann (sondern jedes Mal wieder entscheiden muss, dass unzulässig / unbegründet).

Die schulische Situation, die Benedikte beschreibt, kann ich hier übrigens nicht bestätigen - hier gibt es im Schnitt 1 - 3 Flüchtlingskinder pro Klasse / Gruppe, und da schaffen es Lehrer und Schüler i,d,R. gemeinsam, Integration zu leben und gegenseitig Verständnis und Rücksichtnahme zu lernen. Klar leidet auch mal der Unterricht, dafür erfahren die Kinder andere Dinge und für das soziale Lernen ist diese Herausforderung i.d.R. eine Bereicherung.

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.