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Geschrieben von marit am 01.04.2004, 17:23 Uhr

Re:an Intellekt fehlt es ihm nicht...

Er durchschaut sogar die Situation, lächelt mich an und sagt "wenn du mich schon kastrierst, dadurch daß du unser Geld verdienst, kannst mich mich nicht auch noch zusätzlich zur Putze machen". Sein Argument ist also eher "WEIL ich arbeitslos bin, kann ich zuhause nichts tun". Tatsächlich hat alles besser geklappt, als er noch gearbeitet hat, was aber auch daran lag, daß er weniger Zeit hatte, alles zu verwüsten. Ich versteh auch, daß er manchmal keinen großen Sinn darin sieht, morgens mit mir aufzustehen, etwas im Haushalt zu tun, sich an die Bewerbungen zu setzen und DANACH etwas mehr Freizeit zu genießen. Mich machts im Gegenzug verrückt, wenn ich morgens einen Mann verlasse, der noch im Bett liegt, und abends nachhausekomme zu einem Mann, der schon wieder im bett liegt (nur mit dem Unterschied, daß dann um das Bett herum diverses benutztes Geschirr und schmutzige Klamotten verstreut sind). Louise findets natürlich super, weil sie nicht von ihm zum Aufräumen gezwungen wird, auch im Bett essen darf und er nie etwas dagegen hat, wenn sie draußen länger spielen möchte.

Naja und ich mag einerseits nicht die böse Stiefmutter sein, die zeternd und wütend und türenknallend nachhausekommt - andererseits fühle ich mich dieser Situation gegenüber schrecklich ohnmächtig.

Du hast schon recht, mich ärgert das Anspruchsdenken meines Mannes - aber ist es mit umgekehrten Rollen wirklich SO schlimm? Ich kenne jedenfalls keine Ehe, wo der Mann das Geld nachhause bringt UND den Haushalt schmeißt UND den durch das Machtgefälle bedingten Sexentzug hinnimmt UND weiter gesprächsbereit bleibt und die guten Eigenschaften des Partners trotzdem weiter zu schätzen weiß.Außer er ist irgendwie devot und will genau das.Im Gegenteil; die Männer, die hier an der Uni in einer ähnlichen Position sind, wie ich, die haben sogar Partner, die Ihnen regelrecht den Rücken freihalten und sich vollkommen auf deren Termine einstellen. Wenn ich gegen die später um Professuren konkurrieren muß, nützt es mir nichts zu sagen "ich konnte ja nicht so viel veröffentlichen, weil ich jeden Abend noch den Haushalt machen mußte"...dann heißt es von deren Seite wieder: "wie billig, die will nen Frauenbonus".

Doch daß mein Mann mich selbst dann, wenn ich mit all dieser Wut im Bauch nachhause komme, es dennoch schafft, mich zu Lachen zu bringen oder Gefühle von Zärtlichkeit auszulösen, das ist schon eine reife Leistung...ich weiß einfach nur nicht mehr, wie ich zu ihm durchkommen soll, oder wie ich ihn zu einer Therapie bewegen kann. Ich habe es immer als großes Tabu gesehen, für eine Entscheidung die Ehe in Frage zu stellen. Ich finde es einfach mies und unfair zu sagen "du machst das, oder ich werde dich verlassen". eigentlich sollten fair ausgetragene Streitereien auf einer sicheren Basis stattfinden.

Aber ich weiß einfach nicht, was ich sonst sagen kann um ihm klarzumachen, wie ernst es mir ist.

 
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