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Geschrieben von schattenfell am 31.03.2004, 20:13 Uhr

Ich kann nicht mehr!

Hallo,
bin neu hier (stille Leserin)...habe aber ein ziemlich großes Problem.

Bin seit 2 Jahren verheiratet, habe einen Sohn von 3 Jahren und habe mich total in einen anderen Mann verknallt:-(

Eigentlich passen mein Partner und ich überhaupt nicht zusammen...andere Interessen und Hobbies...andere Mentalität und Sinn für Humor usw.

Unser Kind war nicht geplant (nicht falsch verstehn, ich liebe es über alles!), aber wir waren erst 3 Monate zusammen als es passierte.

Mein Problem ist, dass ich für meinen Mann nicht mehr die Gefühle aufbringe, die eigentlich sein sollten:-(

Und nun habe ich mich Hals über Kopf verknallt..er hat auch ne Beziehung..ist genauso unglücklich wie ich...und er empfindet genauso wie ich.

Bitte was soll ich machen? Meinem Kind den Vater nehmen? An mich denken und mich von ihm trennen?

Ach..ich wollte nicht, das das passiert..

Liebe Grüße
Schattenfell

 
6 Antworten:

Re: Ich kann nicht mehr!

Antwort von Anny am 31.03.2004, 20:39 Uhr

Hallo,

was du tun sollst musst du selbst wissen.

Aber denk doch mal nach, was ist das für eine Familie, in der sich Mama und Papa nicht lieb haben? Du nimmst deinem Kind nicht den Vater, wenn er interesse dem Kind hat, dann wird es dein Kind sehen können!!! Für Kinder ist es immer schlimm, wenn sich die Eltern trennen. Ich hatte glück, mein großer war erst fast 5 MOnate alt und für ihn ist Marc einfach sein Papa, er kennt es nicht anders. Dein Kind weiß wer sein Papa ist und das wird auch immer so bleiben.

Wenn du dich trennst, denkst du nicht nur an dich sondern auch an dein Kind. Wenn du unglücklich bist, was hat es für einen Sinn mit deinem Mann zusammen zu bleiben?

Wenn du ein schlechtes Gewissen oder Angst vor gerede hast, fals du mit dem Mann in den du verliebt bist zusammen kommst, dann kann ich dir nur sagen, bei mir war es auch übergangslos, seit dem 8.08.01 mit meinem Mann zusammen und am 13.08.01 zog mein Ex erst aus.

Mir konnte nichst besseres passieren, ich hab auch gedacht ich dürfte meinen Sohn nicht den Vater nehmen und dachte ich würde mit Kind auch keinen mehr finden. Mit der Trennung habe ich meinem Sohn erst einen Vater gegeben!

Du solltest mit deinem Mann klar abmachen wann er das Kind zu sich holt, ich glaub das ist Gesetzlich alle 2 Wochen das We, kannst dich aber mit deinem Mann auch auf mehr Kontakt einigen, wie es halt klappt.

Ich wünsch dir alles Gute.

lg.

Anny

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Re: Ich kann nicht mehr!

Antwort von frauausaustria am 31.03.2004, 20:54 Uhr

Hallo!

Du bist frisch verliebt... da sieht man die Fehler des "alten" Partners auf einmal alle ohne rosa Brille. Hattest du auch schon (bevor du den Neuen kennengelernt hast) das Gefühl das es Zeit wäre sich zu trennen?

Wenn es Zeit ist sich zu trennen sollte man das glaube ich tun. Man tut dem Kind nichts gutes wenn man in einer Beziehung bleibt die man nicht mehr will. Bei einer Trennung muss es nicht so sein das man dem Kind den Vater nimmt.

Du solltest dich aber nicht wegen dem Neuen trennen.

Ich würde nicht von einer Beziehung in die nächste springen. Ich glaube man braucht Zeit um die Trennung zu verarbeiten. Erst wenn du innerlich frei bist solltest du eine neue Beziehung eingehen. Sonst belastet die alte Geschichte die neue Liebe.

Nun gut das sind meine Gedanken...

nur du selbst weist was für dich richtig ist. Ob du wirklich so weit bist ein neues Leben zu starten. Aber wie ja schon geschrieben... die Trennung sollte nichts mit dem Neuen zu tun haben.

ich wünsche dir viel Glück und einen klaren Kopf.

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Re: Ich kann nicht mehr!

Antwort von miro am 31.03.2004, 21:46 Uhr

Mir fallen da viele Sachen dazu ein aber um es kurz zu machen.

lass doch erstmal 3-4 Monate vergehn, bis du dich entscheidest, denn dann ist das ersteLiebesflimmer einigermaßen weg und du siehst den Mesnchen klarer.

Sei docheinfach verliebt und freu dich darüber aber mach nicht gleich alles nieder deswegen.

ich habe mich zwar auch von meinem damaligen Vater des Kindes getrennt aber ohne gleich in eine neue Bezeihung zu schlüpfen. ich glaube nicht, das es das Problem an sich behebt.

meine jetzigen Freund habe ich kennengelern, als ich schon in Trennung war.

Deswegen sollte die Trennung unabhänging sein, denn du willst doch letztendlich deine Freihiet und nicht wieder die Gefangenschaft.(Nur als krassen Gegesatz so geschrieben)

Frag dich doch mal, was du von deinem Leben willst und was du mit Kind in deinem Leben erwartest. Kennt der Neue überhaupt Kinder? Hat der einen draht dazu, wie verhält sich der wohl, wenn er
dann mit dir zusammen ist und ihr euch vielleict nicht mehr versteht, geht er dann wieder mit einer Anderen?

Naja, wollte dir auch mal die Andere Seite zeigen und zum Nachdenken anregen.

Versuche mit dir ins reine zu kommen und alles andere ergibt sich von selbst.

So war es bei mir und icj wünsche dir, das du die richtige Entscheidung findest.

Ah, da fällt mir noch ein, hast du dasmit eigentlich mit deinem Mann gesprochen, wäre sinnvoll. Villeicht tuen sich da auch Türen auf.

viele Grüße miro

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Re: Ich kann nicht mehr!

Antwort von Michi mit Luise am 01.04.2004, 19:47 Uhr

Also mit Deinem Mann würd ich erstmal nicht reden....
Meiner Meinung nach kann man sich erst in jemanden anders verlieben, wenn in der Beziehung irgendwas nicht stimmt. Darüber würd ich mir zuerst gedanken machen. (hab das grad hinter mir, hatte mich verknallt, weil in der Ehe gabs ein paar Probleme- mein Mann wird nie etwas davon erfahren, denn der "wachrüttler" hat unsere Ehe "gerettet")
Wenn Du zu dem Schluß kommst, daß Du die Ehe nicht mehr kannst/willst, dann zieh die Konsequenz! Deinem Kind kannst du versuchen, alles so gut wies geht zu erklären.
Mein Vater (der immernoch mit derselben Frau verheiratet ist wie vor 30Jahren, als er mit meiner Mutter fremdging) hat es bereut, sich damals nicht getrennt zu haben. Er ist unzufrieden in seiner Ehe, sagt selber, er sei ein Feigling, hat es nicht mal getraut, seiner Frau zu beichten! Er hat meine Mutter geliebt und sie doch alleingelassen mit dem gemeinsamen Wunschkind (mir), nur aus Feigheit bzw. Unentschlossenheit. Einer Seite wirst Du in jedem falle wehtun, deinem Mann oder Deinem Freund, oder vielleicht sogar beiden. Du solltest also eine Entscheidung treffen, auch wenn sie schmerzt. Bleib Dir selbst treu!

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Nachtrag

Antwort von Michi mit Luise am 01.04.2004, 20:00 Uhr

Versuch doch mal, dich neben dich zu stellen, vielleicht ne positiv-negativ-Liste machen oder so. Denn wenn Du eine Entscheidung triffst, ist diese endgültig! Kannst Du Dir vorstellen, mit deinem Freund zusammenzuleben, will er das überhaupt? Wie ist es da mit gemeinsamen Interesen? Oder hast Du dich nur aus Frust verknallt, weil Dein Mann dich vielleicht grad nicht so versteht. Vielleicht mal ein paar Tage ins Land gehen lassen...
Was Dir am wichtigsten ist, dafür solltest Du dich entscheiden. Wenn Du dich für deinen Mann entscheidest, würd ich ihm an Deiner Stelle nichts von erzählen, wenn die Entscheidung gegen ihn ausfällt, dann nicht, weil man sich "Hals über Kopf" in jemand anders verknallt hat.
Laß Dir Zeit für Deine Entscheidung!
Viele gute Nerven und einen ungetrübten Blick wünscht Michi

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Hallo Schattenfell!

Antwort von KleinerStern70 am 02.04.2004, 11:42 Uhr

Hallo Schattenfell,

Du bist tatsächlich in einer sehr schwierigen Situation und es ist nicht leicht „gute Ratschläge“ zu geben.

Aber ich will es mal versuchen und Dir verschiedene Seiten, Probleme und Möglichkeiten aufzeigen.

Trenne Dich nicht von Deinem Mann wegen einem anderen oder weil Du gerade frustriert bist und der andere Dir schöne Augen macht, das ist nicht gut!
Wenn Du Dich von Deinem Mann trennst, dann NUR, weil Du ihn nicht mehr liebst und die Trennung sowieso wolltest. Und nicht, weil Du Dich jetzt gerade verliebt hast und Dir Dein Ehemann schon länger auf den Wecker geht und der neue Mann ja so „super toll“ ist (auch er hat seine Macken, die Du aber erst im Laufe der Zeit herausfinden wirst).

Bedenke auch (muss ja nicht so kommen, aber könnte), dass alles nach hinten los gehen könnte und Du dann vielleicht plötzlich ganz alleine da stehst. Auch darüber solltest Du Dir im Klaren sein und dann mit den Folgen leben können.
Wenn sich z.B. heraus stellt, dass die Beziehung zu dem Neuen im Alltag (der ja bekanntlich irgendwann einkehrt) dann doch nicht so gut funktioniert und ihr Euch trennt oder aber er Dich sitzen lässt, weil Du doch nicht die Richtige für ihn bist oder er sich schon wieder in eine andere verliebt hat (Du weißt ja noch nicht, was er wirklich für ein Typ ist).
Dann bist Du völlig niedergeschlagen, weil Du Dich von Deinem Mann getrennt hast, um für Deinen neuen Freund frei zu sein. Du fühlst Dich dann genau so verlassen und deprimiert, wie Dein Mann sich jetzt fühlt, wenn Du ihn verlässt.
Du bist enttäuscht, hast Deinen Ehemann im Stich gelassen und das schöne Familienleben, was sich wohl jeder wünscht, ist auch dahin – alles war umsonst und es gibt nur Verlierer!
Dann merkst Du vielleicht, dass Deine Ehe doch gar nicht so schlecht war?! … und das vielleicht auch nichts besseres nachkommt …
Dessen musst Du Dir bewusst sein!
Natürlich muss es ja nicht so kommen und vielleicht wirst Du ja auch in einer neuen Beziehung/Ehe viel glücklicher, aber vorher weiß man das leider(!) NIE und zumindest solltest Du Dir darüber Gedanken machen, um später auch wirklich nichts zu bereuen bzw. mit einer eventuellen Fehlentscheidung leben zu können.

Die andere Seite ist, wenn ich lese, dass Dein Mann und Du eigentlich keine Gemeinsamkeiten habt, sehe ich dies auch nicht gerade als vorteilhaft für eine gute Beziehung/Ehe.
Mal so gefragt:
Was hat Dich denn früher an ihm fasziniert?
Warum habt Ihr denn geheiratet, wenn Ihr doch keine gemeinsamen Interessen und Ansichten habt?
Warum hast Du überhaupt JA gesagt?
Nur, weil Du schwanger warst und vielleicht mit Kind nicht allein da stehen wolltest?
(Kann ich gar nicht verstehen, käme für mich keinesfalls in Frage!)
Man heiratet doch nicht aus Vernunft, sondern aus Liebe!

Ich finde es sehr schön, wenn man mit seinem Partner vielleicht zumindest ähnliche Interessen oder Hobbies hat (wobei Abweichungen in dieser Hinsicht nicht so tragisch sind, denn jeder darf auch ruhig sein Hobby und somit auch etwas Freiraum allein genießen, wenn man das denn möchte).
Die Mentalität sollte nach meiner Meinung auf jeden Fall übereinstimmen (die stimmt ja bei Euch auch nicht), da es sonst immer wieder zu Konflikten kommen kann. Es sei denn, einer von beiden sagt sowieso zu allem immer nur „Ja und Amen“. Aber das finde ich persönlich total öde und macht einen Menschen auch „uninteressant“, denn eine eigene Meinung ist doch wichtig!!!
Und der Sinn für Humor stimmt bei Euch auch nicht? Schade, wirklich! Und dabei ist Lachen so wunderschön und tut unheimlich gut. Es ist schön, wenn man auch mal Scherze machen kann und der andere diese auch als solche versteht.

Mein Partner und ich lachen sehr viel, wir blödeln auch mal rum und das macht super viel Spaß und tut auch der Beziehung gut, trotzdem führen wir selbstverständlich auch sehr ernste, sachliche und niveauvolle Gespräche. Obwohl unser Alltagsleben mit 5 Kindern (er hat 3, ich 1, und nun unser gemeinsames Baby) recht stressig ist und auch immer wieder Probleme auftreten, haben wir unseren Humor nicht verloren und sind auch beide gewillt, unsere Beziehung trotz einiger Hürden aufrecht zu erhalten (mindestens für die nächsten 50 Jahre!).
Wir haben schon sehr schwierige Situationen durchgemacht und das war manchmal zum Verzweifeln, aber wir lieben uns – und nur das zählt und macht uns stark!!!

Aber eine Ehe aufrecht erhalten, nur wegen dem Kind, ist nicht richtig. Kinder spüren die Unstimmigkeiten der Eltern und ich denke immer (mein Motto): Lieber glücklich getrennt, als unglücklich verheiratet!
Deswegen bin ich auch schon seit über 6 Jahren von meinem damaligen Mann getrennt und inzwischen auch längst geschieden. Für mein Kind tat es mir aufrichtig leid, aber mit einer Lebenslüge wollte ich auch nicht leben. In unserer Ehe (wir waren damals über 10 Jahre, schon seit der Schulzeit, zusammen!) war leider die Luft raus und wir waren nicht clever genug (zu jung und zu unerfahren), dies wieder in den Griff zu bekommen. Da fehlten die Erfahrung, die Geduld, die Ausdauer und wohl auch der nötige Wille.
Heute lebe ich in einer glücklichen Beziehung, mit 2 eigenen Kindern und 3 Stiefkindern, mit großem Hund und viel Arbeit in einem Chaoten-Haus (grins), und ich kann es mir ohne meinen wundervollen Partner gar nicht mehr vorstellen!!! Respekt, Achtung, Ehrlichkeit, Rücksicht, gegenseitige Hilfe und Aufmerksamkeit spielen bei uns beiden eine sehr große Rolle und wir wissen das zu schätzen. (Leider vergessen das so manche und nehmen vieles als selbstverständlich hin.)

Den Kindern ist wichtig, dass sie ihre Eltern regelmäßig sehen können (egal, ob sie bei der Mutter oder beim Vater leben)! Der regelmäßige Kontakt ist für eine gesunde Entwicklung wichtig (aber natürlich nur, wenn er auch gut tut und das Kind nicht schlecht behandelt wird).
Dein Kind kann seinen Papa jederzeit sehen, wenn Du das möchtest. Laut Gesetzt steht dem Vater jedes zweite Wochenende mit seinem Kind zu. Oder aber sogar mehr, wenn Ihr Euch einig seid, z.B. mal eine Woche über Ostern/Pfingsten oder Sommerurlaub mit dem Vater usw. – halt besondere Feiertage abklären oder dann aber auch die Ferien- und Urlaubsplanung regeln.
Bei uns läuft das ganz gut und mein Sohn hat auch schon sehr schönen Urlaub mit seinem Vater und dessen neuer Frau verbracht. Er freut sich, wenn er von ihm abgeholt wird (Fr, 17 Uhr bis So, 19 Uhr – alle 14 Tage) und er freut sich, wenn er wieder zu mir/uns nach Hause kommt.

Probleme bei den Erziehungsmethoden bringt es aber (vermutlich zwangsläufig) mit sich:
Mein Sohn lebt bei mir (und etwas anderes käme für mich auch überhaupt nicht in Frage!) und wir erleben den ALLTAG zusammen, also schöne Tage, stressige Tage, Freude, Ärger … wie es halt so ist.
Mein Ex-Mann hingegen hat ihn ja nur am Wochenende (wenn seine Wohnung gerichtet ist, er nicht arbeiten muss, keine Hausaufgaben mehr anstehen, nichts üben, keine Termine – er als Vater folglich relativ relaxt ist) und so kann er eben auch immer den „tollen Papa“ spielen, der dem Kind so gut wie alles erlaubt und immer Zeit für das Kind hat.
Das war schon immer ein Streitpunkt und ist es auch noch heute manchmal in Abständen.
Also ICH soll das Kind bestrafen, wenn es nicht hört, doch mein Ex-Mann spielt den Super-Papa, der immer mal ein Auge zudrückt und sich das Wochenende mit seinem Sohn nicht versauen möchte.
Na, das geht natürlich nicht und das habe ich ihm auch erst kürzlich wieder erklärt! Er muss genauso konsequent sein wie ich und darf nicht immer nachgeben, nur weil er ihn ja nur am Wochenende hat. Schließlich soll aus dem Jungen ein anständiger Kerl werden und kein verzogener Rotzlöffel. (So sehe ich das.)
Aber im Allgemeinen einigen wir uns dann und wir gehen alle recht friedlich miteinander um.

Aber solche Probleme lassen sich meist leider nicht vermeiden. Und oft ist es auch so, dass die Ex-Partner/in (oder dann auch deren neue/r Freund/in!), die das Kind ja viel seltener sehen, meist das Kind „kaufen“ wollen, indem sie es immer wieder mit Geschenken überhäufen oder regelmäßig zu McDonald’s gehen, oder lauter Dinge machen, für die man als (allein erziehende/r) Mutter/Vater im Alltag leider nicht immer die Zeit hat oder auch leider nicht immer die finanziellen Möglichkeiten vorhanden sind. Das kommt natürlich bei den Kids immer verdammt gut an!
Mein Sohn ist nun schon über 9 Jahre alt, mit ihm kann ich darüber reden und er versteht das inzwischen sehr gut.
Ich lebte einige Jahre mit meinem Sohn allein (aber nicht weil ich hässlich wäre und keinen „abbekommen“ hätte, nein, „Bewerber“ gab es einige, aber ich hatte einfach Angst vor einer neuen Beziehung und vor einer eventuellen Enttäuschung) und musste mich somit um alles selber kümmern. Ich konnte nur einen Halbtagsjob antreten, da es in der Stadt keine Ganztagesstätte für meinen Sohn gab (und eine teure Tagesmutter hätte sich nicht rentiert)und somit war der Geldbeutel fast immer leer. Wobei mir aber die Zeit mit meinem Kind wichtiger war, als ein Vollzeitjob und viel Geld, somit habe ich meine Wünsche/Ansprüche massiv heruntergeschraubt (und ich muss sagen, man lernt damit umzugehen).
Ich hatte zum Glück eine wunderschöne Wohnung, in der ich mich mit meinem Kind sehr wohl gefühlt habe. Urlaub konnte ich mir nicht leisten, auch nicht so viele Klamotten (wie „frau“ sie sonst so im Schrank hat) und ich hatte auch nur ein kleines altes Auto. Aber das war okay so und meinem Kind fehlte es an nichts. Mir war stets wichtig, dass mein Sohn (bis auf den Verlust des Vaters, der umgezogen war) ein ganz normales Leben führen konnte (und auch heute noch führen kann).

Ich habe meinem Sohn auch immer wieder gesagt, wie wichtig er mir ist und dass er mir so unheimlich viel bedeutet. Er braucht nicht eifersüchtig sein, weil ich einen neuen Partner habe (ich war ja all die Jahre allein mit ihm und nun muss er die Mama mit einem anderen Mann und weiteren Kindern „teilen“) und auch nicht auf seine kleine Schwester, denn ich liebe meinen Sohn unbeschreiblich und das wird sich auch nie ändern! Und die kleine Maus liebe ich ebenso!
(Es gibt da einen sehr schönen Vers: „Liebe ist das Einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt.“)
Es ist wichtig, dass man das einem Kind auch mitteilt, denn für Kinder sind solche Situationen nicht immer leicht, weil sie eben auch innere Ängste haben (was absolut verständlich ist).

So etwas oder ähnliches könnte dann auch auf Dich zukommen. Aber das soll Dich nicht erschrecken, sondern ich möchte Dir diese Dinge nur aufführen, damit Du auf solche Probleme besser vorbereitet bist (ich war das nicht und war damals viel zu naiv und blauäugig).

Was wäre, wenn Du nicht verliebt wärst?
Würdest Du Dich dann trotzdem von Deinem Mann trennen wollen und ganz allein mit Deinem Kind leben wollen?
Dann ist es okay und dann ist es auch besser, Du trennst Dich. Aber nicht wegen dem Neuen! Davon halte ich nichts!
Von einer Beziehung in die nächste zu stürzen, ist nicht gut. Vielleicht ist es für Dich okay, denn somit musst Du Dich nicht mit dem Alleinsein beschäftigen (denn das Alleinsein kann sehr deprimierend sein). Aber bedenke, dass Dein Kind diesen „schnellen Wechsel“ und das neue Leben vermutlich nicht verkraftet. Es weiß doch überhaupt nicht, was da überhaupt geschieht und wie es damit umgehen soll.

Dein neuer Freund ist genauso unglücklich wie Du und ihr meint, füreinander geschaffen zu sein? Ich wünsche es Euch, dass dies so ist, aber verlasse Dich am Anfang nicht all zu sehr darauf, denn das beweist sich erst im Alltag.
So gut kennt Ihr Euch noch nicht und kommt er denn dann auch dauerhaft mit Deinem Kind zurecht?
Viele Männer wollen zwar die Frau haben, aber nicht die bereits vorhandenen Kinder (die sind für manche Männer oft nur lästig). Sie wollen die Zweisamkeit mit der Frau, die kuscheligen Nächte und mehr…
Aber man muss bedenken, dass Kinder auch mal Probleme haben oder Probleme bereiten. Kommt der Neue dann damit klar und hat er Verständnis dafür? Ist er sauer, wenn Dein Kind nachts zu Euch ins Bett gekrabbelt kommt, weil es nicht schlafen kann, Angst hat oder krank ist?
Ist er eifersüchtig, wenn Du Zeit mit Deinem Kind verbringst?
Oder ist Dein Kind eifersüchtig auf Deinen neuen Partner? Dann musst Du auch Deinem Kind helfen, denn es hat vermutlich Angst, nun auch noch die Mama zu verlieren (denn der Papa ist ja schon weg).
Kann es Deinen neuen Partner leiden und kommen die beiden gut zurecht?

Also wenn mein Kind und mein Partner überhaupt nicht klar kommen würden, dann würde ich mich zwangsläufig trennen (auch wenn es schmerzt)! Ich kann für meinen neuen Partner mein Kind nicht im Stich lassen! Wobei man aber auch den Kindern klar machen muss, dass man auch ein Recht auf Liebe und auf eine neue Beziehung hat und somit die Kinder eben auch mithelfen müssen, dass die neue Familie funktioniert. (Das geht aber bei kleinen Kids noch nicht, dafür haben sie noch nicht den Geist und Verstand. Das verstehen sie erst, wenn sie größer werden.)

Also, nur aus Rücksicht, Vernunft oder Mitleid solltest Du nicht bei Deinem Mann bleiben, das ist keine Basis für eine Ehe. Du hast ein Recht auf Liebe, Glück, Ehrlichkeit und Zufriedenheit und aber Dein Kind auch … und natürlich auch Dein Mann.

REDE vor allem zuerst einmal MIT DEINEM MANN!!!
Sage ihm, dass Du so nicht mehr leben möchtest und dass Eure Ehe, wie sie momentan gerade verläuft, für Dich an Bedeutung verliert und Du die Kraft und das nötige Interesse dafür nicht mehr aufbringen kannst. Führe ihm die Gründe auf, was Dir in der Ehe oder an ihm nicht mehr gefällt. Vielleicht gibt es ja auch Dinge, die ER an DIR nicht mehr schön oder reizvoll findet? Vielleicht habt Ihr über Eure Probleme und Bedürfnisse zu wenig (oder nie?) geredet und es läuft deshalb nicht mehr so gut bei Euch???
Seid Ihr bereit, Euch zu ändern, um Eure Ehe zu retten (falls Du das überhaupt noch möchtest)? Dann ARBEITET BEIDE daran!!! Oder trennt Euch vorerst „auf Probe“, um zu sehen, ob ihr Euch vermisst und vielleicht doch noch Liebe da ist und ob es eine Möglichkeit gibt, dass Ihr wieder zueinander findet.

Suche Dir am besten eine schöne, bezahlbare Wohnung, in der Du Dich wohl fühlst und in welcher auch genügend Platz für Dein Kind ist. Oder aber Dein Mann ist bereit auszuziehen und Euch beiden die vertrauten Wände zu überlassen.
Klärt auch die finanzielle Situation. Er muss Unterhalt für Dich und Dein Kind zahlen! Hast Du selbst auch noch ein Einkommen? Wenn nicht, musst Du evtl. zum Sozialamt gehen und dort Unterstützung anfordern (denn der Unterhalt von Deinem Mann wird vermutlich nicht ausreichen, Euch beide durchzubringen, es sei denn, er verdient sehr gut).

Dann ordne Deine Gedanken und setze vor allem die rosarote Brille ab!!!
Es ist unheimlich schwer, mit so vielen Schmetterlingen im Bauch noch bei klarem Verstand zu bleiben. Man erhofft sich von der neuen Liebe so unheimlich viel und hat so viele Träume – aber ob sie sich dann tatsächlich erfüllen???

Am besten wäre es jetzt, wenn Du Abstand von beiden(!) Männern hast. So kannst Du im Laufe der Zeit herausfinden, was Dir wichtiger ist: das vertraute und sichere Leben mit Deinem Mann oder aber das Abenteuer (und vielleicht auch die große Liebe – wer weiß) mit Deinem Neuen?

Gib Deinem Kind vor allem ganz viel Liebe und Aufmerksamkeit, damit es nicht zu sehr unter der Trennung leidet.
Wenn Dein neuer Freund Dich dann irgendwann mal besucht, dann lieber, wenn das Kind gerade nicht da ist (im Kiga ist, beim Vater, der Oma oder wenn es schläft).
Das Kind soll nicht vom Papa getrennt sein und gleich den neuen Mann präsentiert bekommen. Das verkraftet die kleine Seele nicht (es sei denn, das Verhältnis zum Papa war sowieso schon schlecht). Da solltest Du besonders behutsam sein.

Vergiß nicht bei allen Gedanken an die neue Liebe, dass Dein Kind Dich nun ganz besonders braucht.
Auch Dein neuer Freund sollte unbedingt Verständnis dafür haben und die Sache ganz langsam und vorsichtig angehen. Wenn er Dich wirklich liebt, es ernst meint, Deinem Kind ein guter Freund sein möchte (einen Papa hat es ja schon!) und einen gesunden Verstand hat, dann wird er auch Verständnis und Geduld dafür aufbringen und Dir die nötige Zeit geben, die Du mit Deinem Kind brauchst.

Denke mal darüber nach und versuche, alles nüchtern zu betrachten. Ich weiß, dass das unheimlich schwer ist, weil man von seinen Gefühlen ja doch immer irgendwie beeinflusst wird. Aber bedenke immer, dass die rosarote Brille irgendwann verblasst und erst dann erkennt man den wahren Charakter des Anderen.

Es ist alles leichter gesagt, als getan, und ich möchte bestimmt nicht als superkluge Ratgeberin hier stehen und mit erhobenem Finger zurechtweisen. Nein, keinesfalls und ich hoffe, dass Du mir mein Statement auch nicht verübelst.
Ich weiß, wie schwer das ist und auch ich habe Fehler gemacht oder Dinge, die nicht gut waren, zu spät erkannt oder viel zu lange ertragen.
Heute sehe ich vieles klarer und nüchterner und würde vieles anders angehen … ich habe meine Erfahrungen gesammelt und die waren sehr schmerzlich!!! Aber ich bin froh, dass wir nach langer Zeit nun alles überstanden haben und ich bin sogar dankbar (trotz dass es zeitweise ein Horrortrip war), denn die gesammelte Erfahrung ist auch etwas, was ich inzwischen schätzen gelernt habe.
Heute bin ich äußerst vorsichtig und schaue mir die Menschen sehr genau an. Und das ist gut so, denn nicht alles, was sich vertrauensvoll anbietet, hat auch Vertrauen verdient.
Und mein neuer Partner war überaus ausdauernd und willensstark, mein Herz und mein Kind zu erobern. Er gibt auch heute noch alles (so wie ich auch) und unsere Beziehung hat sich in keinster Weise verändert. Wir lieben uns von Tag zu Tag mehr und wir sind uns dieser Kostbarkeit voll und ganz bewusst.

Ich wünsche Dir viele klare Gedanken, vernünftige Gespräche mit Deinem Mann und eine gute Lösung für Euch alle!

Auf jeden Fall solltest Du das Pro und Kontra abwägen, dies wird Dir helfen herauszufinden, was Dir wichtiger und wertvoller ist.
Du darfst Dir aber im Falle einer Fehlentscheidung auch bitte keine Vorwürfe machen, denn das macht Dich nur kaputt und bringt Dich auch nicht weiter. Verbuche es dann einfach unter der Rubrik „Erfahrung“ – und aus Fehlern lernt man ja auch.
Du wirst Deinen Weg gehen … mit viel Liebe und Kraft … auch für Dein Kind … und hoffentlich mit einem Happy End.

Sorry, dass ich nun so viel geschrieben habe, aber dieses Thema ist sehr komplex und man kann es nicht in drei Sätzen abtun.

Ich wünsche Dir ALLES ERDENKLICH GUTE!

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