..... ohne Hoffnung und.....

.... ohne menschliche Nähe. Verständnis. Nenne es, wie Du willst.

Ich war vorgestern verbotenerweise bei meiner Nachbarin. Die hatte einen Zusammenbruch - und ich sehe durchaus einen Zusammenhang mit der erzwungenen Isolation. Die sitzt seit zwei Wochen mit sechs Schratzen - darunter ein Neugeborenes - in ihrer Bude und schaut zu, wie die Kleinen die Wände hochgehen.

Der von mir gerufene Bereitschaftsarzt war nach sechs Stunden Wartezeit keine zehn Minuten da, hat sich geweigert, sie zu berühren und war insgesamt eine Nullnummer. Ich denke, daß ich sie einfach - Scheixx auf Corona!! - in den Arm genommen habe, hat ihr mehr geholfen als sein achselzuckendes: "Corona ist es eher nicht, der Rest ist mir egal!"

Jetzt hatte mein Schwager noch einen Schlaganfall, meine Schwester sitzt alleine zu Hause, darf ihn nichtmal besuchen und hat keine Schulter zum Ausweinen. Meine Mutter heult jedes Mal, wenn ich mit ihr telefoniere - alle sind nur noch mit den Nerven runter.

Gibt es denn wirklich nichts zwischen Hundert und Null? Irgendwann haben wir ein paar tausend Leute vor Corona gerettet, dafür gehen alle an menschlicher Kälte ein.