Baby und Job

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Geschrieben von Sylvia1 am 23.05.2005, 13:58 Uhr

Umfrage an alle die arbeiten!!

1.Arbeitet ihr voll- oder teilzeit?
Seit der Geburt (nach dem Mutterschutz) habe ich in Vollzeit (37,5 Std./Woche) an meinem "alten" Arbeitsplatz weitergearbeitet und habe erst mit Eintritt meiner Tochter in die Schule meine Arbeitszeit (auf meinem vorherigen Arbeitsplatz) auf 30 Std./Woche reduziert, weil der zeitliche Umfang der Schulbetreuung (bis 16 Uhr) mir keine leider andere Wahl ließ. Aber es spielten auch noch ein paar andere (persönliche) Faktoren bei der Arbeitszeitverkürzung eine Rolle.

2. Wie viel Kinder habt ihr und wie alt sind die?
1 Kind, 7 Jahre, 1. Schuljahr

3. Sind eure Kinder in Kitas und wie schwer war es einen Platz zu finden?
Tochter war ganztags in der Kita in einer altersgemischten Gruppe, seit dem sie 8 Monate alt war. Sie blieb in der Gruppe bis zu ihrer Einschulung mit 6,5 Jahren im vergangenen Herbst. Natürlich war es ein Glücksfall (und lange Sucherei, mehrere parallel laufende Anmeldungen) für sie als unter 3jährige einen Betreuungsplatz in einer öffentlichen Einrichtung zu finden. Wir waren mit der Kita-Betreuung sehr zufriden. Seit der Einschulung ist sie in einer offenen Ganztagsgrundschule, auf der ich sie gezielt wegen der Betreuung anmeldet habe. Die Schule ist städtisch und wir kommen aus NRW. Die Schule garantiert die Betreuung von 08:00 Uhr bis 16:00 Uhr. Die Qualität der Betreuung ist sehr gut, nur der zeitliche Umfang hätte für mich etwas größer sein können (z. B. bis 17 Uhr).

4. Arbeitet ihr weil ihr euren Beruf nicht aufgeben wolltet oder weil das Geld nötig ist?
Beides! Aber auch wenn bei mir das Geld nicht nötig wäre, würde ich meinen Beruf und die damit verbundene finanzieller Unabhängigkeit niemals aufgeben! Außerdem macht es mir Spaß, zu arbeiten. Und ich kenne mittlerweile genug Frauen, die auch sehr gut ausgebildet waren und gute Arbeitsstellen hatten und die den Fehler gemacht haben, nach der Geburt von Kindern irgendwann ihre Arbeitsstelle zu kündigen. Oft auch im Glauben, schnell wieder was zu finden, wenn sie denn wieder arbeiten wollten. Die waren aber alle gewaltig auf dem Holzweg, denn die sind mittlerweile alle Stammkunden beim Arbeitsamt und werden aus dieser Tretmühle wohl nie wieder herauskommen. Sie können froh sein, wenn sie sich mit schlecht bezahlten stundenweisen Gelegenheitsjobs über Wasser halten können (wenn überhaupt). Von der späteren Altersversorgung, die damit auch weitgehend entfällt mal ganz zu schweigen. Dieses Schicksal möchte ich mir persönlich ersparen – egal ob ich nun "nur" 1 Kind habe oder 10 Kinder hätte! Ich würde immer arbeiten, solange ich gesundheitlich dazu in der Lage bin, und niemals kündigen.

5. Welchen Schulabschluß habt ihr?
Fachoberschulreife (10. Klasse Gymnasium) mit Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe

6. Wie seht ihr die Situation in Deutschland bezüglich Kinderbetreuung?
Beschissen!!! Ganz besonders für Kinder unter 3 Jahren und Kinder über 6 Jahren. Angebot deckt keinesfalls die Nachfrage.

7. Findet ihr, große Firmen sollten Kitas haben, damit man die Kinder mit zur Arbeit nehmen kann?
Ja, das wäre schon eine gute Sache, vor allem elternfreundlich, da lange Wege der Bringe- und Abholzeiten so verkürzt werden können oder entfallen.
Aber nicht desto trotz müssen auch genug Betreuungsplätze in öffentlichen Einrichtungen vorhanden sein, um den Bedarf zu decken!
Das Problem mit den Firmen-Kitas ist, dass die meisten Firmen ja gar kein Interesse haben, dass ihre Mitarbeiter bzw. meistens Mitarbeiterinnen nach Mutterschutz oder Elternzeit wieder an den Arbeitsplatz zurückkommen. Warum also sollte man es den Arbeitnehmer/innen dann also leicht machen, wieder die Arbeit aufzunehmen?

8. Wie reagiert euer Umfeld darauf, dass ihr arbeitet?
Teils-Teils. Manche finden das gut und sagen es mir auch. Aber sehr viele (eher die Mehrheit) reagieren negativ, weil sie im Grunde auf mich neidisch sind. Ich hatte immer die Kinderbetreuung, die die anderen (wenn sie ehrlich sind) auch gerne gehabt hätten. Und ich hatte immer die Möglichkeit, mein eigenes Einkommen zu erarbeiten, was ich auch getan habe, und war somit immer finanziell unabhängig und war nie auf die (finanzielle) Gnade eines Mannes (ich bin allein erziehend, und zwar gerne!) oder des Staates angewiesen.


9. Denkt ihr, eure Kinder leiden darunter, dass ihr arbeitet?
Nein, absolut nicht. Wenn die Betreuung gut ist, dann leidet kein Kind. Dann ist das immer ein Gewinn für das Kind. Die Betreuung meiner Tochter war immer gut, sowohl früher in der Kita als auch jetzt in der Schule. Es war mir allerdings immer sehr wichtig, mit den Erzieherinnen früher in der Kita und jetzt in der Schulbetreuung ein vertrauensvolles Verhältnis zu pflegen und mit ihnen zu kommunizieren, so dass die sehen, dass ich auch ein Interesse daran habe, wo und wie meine Tochter ihre Zeit dort verbringt. Aus diesem Grunde war ich auch jahrelang im Elternrat der Kita und bin auch jetzt in der Schulpflegschaft. Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus, ist meine persönliche Meinung (und meine Erfahrung). Und Beziehungen muss man halt pflegen, auch wenn es „nur“ geschäftliche sind (wie die Kinderbetreuung, denn die Erzieherinnen werden ja, nicht zuletzt auch durch meine Elternbeiträge mit bezahlt). Aber trotzdem freuen sich die Leute auch, wenn sie sehen, dass man ihre Arbeit unterstützt und sich dafür interessiert, und nicht einfach nur sein Kind dort "parkt". Mein Engagement in Schule und Kita ist ja letzten Endes auch im Interesse meines eigenen Kindes.

 
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