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von spiky73  am 03.07.2018, 6:09 Uhr

Es gibt doch kein richtig oder falsch...

Irgendwie schießen hier einige ziemlich übers Ziel hinaus.

Wir haben hier ein Paar mit aktuell konträren Bedürfnissen.
Aber seien wir mal ehrlich - während der männliche Beitrag zum Kinderkriegen sich darauf beschränkt, für ein paar Minuten den Wiener in den Senftopf zu tunken, hat die Frau neun Monate lang mit großen körperlichen, psychischen und emotionalen Veränderungen VOR der Geburt zu tun - und DANACH bestimmt ebenso lange, bis sie körperlich, psychisch und emotional wieder halbwegs "normal" ist. Da wäre auf männlicher Seite schon ein bisschen mehr Verständnis angebracht als quasi ständig mit einer Dauererektion herum zu wedeln.

Ich selber habe beide Geburten und die Zeit danach ohne die Präsenz eines ewig willigen Partners erlebt, und zumindest beim ersten Kind war der Vater während der Schwangerschaft noch präsent - und auch danach gab es für acht, neun Monate noch in Ansätzen eine Beziehung.
Während der Schwangerschaft war ich eigentlich dauerwillig, fand es aber zumindest gegen Ende der Schwangerschaft ziemlich mühsam und wenig befriedigend. Ständig war der Bauch im Weg.
Das erste Mal nach der Entbindung war dann nach 16 Wochen etwa. Ich bin ehrlich - zu dem Zeitpunkt hätte ich es noch nicht unbedingt haben müssen. Da ich noch stillte, lief dann oben die Milch weg, das war wenig erotisch. Und vom Gefühl her - äh, da hatte sich unten was verändert durch die Geburt. Das Empfinden war anders und es dauerte lange, bis ich das für mich einsortiert hatte.
Zu dem Zeitpunkt als ich abstillte und die Hormone mal wieder in Aufruhr waren, war ich so willig, dass es körperlich weh tat. Das war zu einem Zeitpunkt, als die Beziehung geendet hatte und kein Partner zur Verfügung stand. War auch nicht einfach...

Beim zweiten Kind war ich während und nach der Schwangerschaft unbemannt. Hatte ich vorher immer mal wechselnde Partner, wollte ich danach von *piep* gar nichts mehr wissen. Es war nicht so, dass ich keine Lust gehabt hätte, aber ich bin ehrlich: Es war für mich wesentlich einfacher, ganz auf Sex zu verzichten als gelegentlich mal einen Mann zur Befriedigung zu organisieren, im Zweifelsfall hat der nämlich auch nix getaugt und der Frust danach war größer als davor...
Im übrigen durfte ich mir dann oft von den Sackträgern anhören, dass "das" (dass ich?) nicht normal sei, aber für mich war das jahrelang die erträglichste Lösung (ok, ein paar Quotenausrutscher waren dazwischen, das waren Männer, von denen ich mir "mehr" erhofft hatte, wo sich dann aber keine Beziehung ergab). Aber Phasen (und ja, eine Phase kann auch länger als Tage oder Wochen dauern!), wo ich mindestens 1-2 Jahre eben nicht *pieppiep* waren normal.

Jetzt bin ich Mitte vierzig und habe einen festen Partner an meiner Seite.
Und ich musste feststellen, dass mein Empfinden, meine Lust und all das sich wieder verändert hat - es ist einfach anders als mit 20/30/40... Nicht schlechter, aber anders wie gesagt. Und ich bin immer noch dabei, mich da einzufinden. Und: Weder mein Mann noch ich müssen wie Teenies von morgens bis abends durch die Kissen toben. Und manchmal ist einfach die Gelegenheit ungünstig, denn auch mit halbwüchsigen und frisch-volljährigen Kindern hat man nicht immer den Raum, die Zeit und den Rückzugsort dazu (das ist mit kleinen Kindern in der Tat wesentlich einfacher...)...

Irgendwie sind das Dinge, über die man nicht spricht, wie mir scheint. Es wird ja auch immer suggeriert, dass man ein Kind bekommt und nach ein paar Wochen ist da unten bei der Frau alles wieder gut und genauso wie vorher. Tut mir leid, wenn ich in diesen Chor nicht einstimmen kann.

Wäre der Ausgangsposter mein Mann und würde mich mit seinen Erwartungen derart überfahren, dann würde sich bei mir vermutlich so lange nix mehr tun, bis man mich mit dem Austernmesser da unten wieder frei kratzen kann.
Ich bin mir nicht sicher, ob es die Aufgabe der Frau ist, sich - neben sich selbst und dem Kleinen - noch über eine dritte Person einen Kopf zu machen, nämlich den erwachsenen Mann. Der sie mit seinem allgegenwärtigen mimimi auch noch gehörig unter Druck setzt.
Vermutlich kann sie ihre derzeitige Verfassung gar nicht groß artikulieren oder erklären, oft werden einem selber doch Zusammenhänge erst im Rückblick klar.

Mein Rat daher wäre, einfach Geduld zu haben. Nicht auf dem Thema herum prügeln wie auf einem toten Gaul. Einfach mal nett zu der Frau sein und abwarten was passiert.

 
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