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Geschrieben von einöde am 27.12.2009, 4:15 Uhr

@Elisabeth

Hallo Elisabeth,

ich denke da hast Du was falsch verstanden wenn Du meinst ein viertes Kind wäre ein "Rachekind". Ich denke nur, das alle Erfahrungen im Leben auch einen Sinn haben und man daraus lernen sollte: Es mag vielleicht im Moment einfacher und bequemer sein auf ein weiteres Kind zu verzichten, aber dies wird sich in einigen Jahren (dann wenn es nicht mehr möglich ist) rächen. Und ich möchte ein viertes Kind weil ich das Gefühl habe wir sind noch nicht komplett, es fehlt noch was. Ich wollte -seit meiner eigenen Kindheit- immer drei Kinder aber dann hielt ich mein drittes Kind im Kreissal im Arm und ich dachte mir "der beraucht auch noch eine Spielgefährten".

Ich denke, es gibt Wünsche/Vorstellung die man gerne im Leben umsetzen möchte, aber es nicht so tragisch ist wenn es dann nicht klappt, man passt sich dann halt an. Ich wollte nie in der Stadt leben in welcher ich nun sitzte (Job vom Partner spüllte uns hier her), aber es ist auch kein grösseres Problem für mich, ich fand eine für mich akzeptable Lösung. Ich wollte immer, dass wir Beide halbtags arbeiten und uns Beide halbtags dann um die Kinder kümmern, wollte mein Partner nicht, fand ich dann auch nicht so schlimm.

Aber manche Vorstellung sind eben sehr zentral/wichtig und ein davon ablassen würde einen auf Dauer unglücklich machen. Es macht auch durchaus einen Unterschied für mich, ob es dann einfach nicht so eintritt (manchmal wird man halt einfach nicht schwanger) oder ob man sich die Möglichkeit "verbaut".

Ich sehes es gerade bei einer Bekannten: Verzichtete auf ein "zweites" Kind aus wirtschaflichen Gründen (da die Eltern ihren sehr hohen Standart halten wollen) und nun ist sie bei einem Psychologen....gut kann man natürlich sagen "liegt nicht daran muss andere Gründe haben" ....ich denke aber genau DAS ist der Grund für ihre Probleme (nun zu alte für Kind).

Ich denke, irgendetwas sollte ich doch auch aus meiner ganz persönlichen Tragödie lernen: Ich habe immer gemeint, man müsst alle Entscheidungen gemeinsam und in Übereinstimmung (nach längerer Diskussion bei verschiedenen Ansichten) treffen. Und war jedesmal enttäuscht wenn dem nichts so war: Entweder es lief dann halt so wie mein Partner es wollte oder so wie ich es wollte. Und wenn ich da "aufrechnen" würde hätte mein Partner was gut ;-) also DAS ist es sicher nicht!

Mit dem Resultat an sich konnte ich immer ganz gut leben, nur nicht damit dass wir uns nicht GEMEINSAM darauf geeinigt haben durch Disskussionen. Ich habe es nie richtig "begriffen" wenn man Partner dann meinte "ich habe da keine so genauen Vorstellungen bzw. habe darüber nicht so nachgedacht.... es hat sich halt so ergeben".

JETZT begreiffe ich eben, dass er seine Entscheidungen nicht nach meinem Muster (also Vor- und Nachteile abwägen für den Andern, für sich, für andere Beteiligte, nachforscht WARUM es einem so wichtig ist etc,) trifft, und somit ich ihn mit verbalen Entscheidungen überfordert habe. Er will eben im Endeffekt selbst keine Entscheidungen treffen, sondern möchte immer alles den "Experten" bzw. der "allgemeinen Meinung" überlassen. Ja und vier Kinder sind halt nicht der Standart.......


Vielleicht brauchte ich einfach nun die Erfahrung, dass ganz viele Entscheidungen getroffen werden mussten und sich dieses Muster immer wiederholte, damit ich es ENDLICH begreiffen konnte. Vielleicht waren die vielen Entscheidungen einfach dafür notwendig um es zu erkennen.

Der Vergleich mit den Jahren (2 und 40) sehe ich auch nicht als "Kuhandel", sondern als Erkenntnis dass es aufgrund der verschiedenne Wahrnehmung und Persönlichkeit eines Menschen ein Verzicht ganz andere Auswirkungen haben kann.

Ich ärgere mich z.B. manchmal über eine Entscheidung die sich im Nachhinein als "falsch" rausgestellt hat (ohne Vorwurf da wir es beide aufgrund der Sachkenntnis nicht besser wissen konnten) und mein Partner kann sich nicht mal mehr daran errinern, dass da eine aktive Entscheidung stattfand und schon zweimal nicht weshalb er/ich mich so entschieden habe.....relativiert so etwas nicht die "Aussagekraft" einer Meinung?

Und wegen Egoismuss:
Egal ob man Kinder will oder nicht es stecken immer egoistische Gründe dahinter.
Und egal ob man beim Partner bleibt oder nicht, auch da stecken egoistische Gründe dahinter denn man trifft Entscheidungen die (so hofft man) für einen gut sind. Und das ist ja "Egoismuss"; Auf seinen Vorteil bedacht!
Manche mögen es dann ja rechtfertigen mit "nur den Kinder zuliebe", aber dann sieht man auch da SEINEN eigenen Vorteil, denn wie sollte man den denn Vorteil/Nachteil der Kinder objektiv beurteilen können?
Ich denke Aussagen wie "du bist egostisch" etc.sind nur "Totschlagargument" aber setzen sich nicht mit den Dingen auseinander die dahinter liegen!

Und sei mal ehrlich: Weshalb hast Du Kinder? Um die Renten sicherer zu machen?

Liebe Grüsse
karin

 
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