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Geschrieben von IngeA am 30.06.2017, 15:27 Uhr

Schule und Therapien

Ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass jedes Kind das nicht der Norm entspricht von Erziehern und Lehrern sofort als pathologisch eingestuft wird.
LRS ist eine Erkrankung, "anders sein" als andere Kinder halt nicht. Aber "anders sein" ist verboten. Nur gibt es für "anders sein" keine Diagnose und dann is es sehr schnell aus mit dem Verständnis. Da kann was nicht stimmen sonst wär das Kind ja NORMal. Nur sind Menschen keine Normteile.

Es gibt keine lebhaften, verträumten oder schrulligen Kinder mehr, es gibt nur noch Kinder mit ADHS, ADS oder Autismus.
Mir ist klar dass es diese Erkrankungen gibt und für die betroffenen Kinder Therapien ein Segen sind. Die Frage ist nur wie viele Kinder wirklich therapiebedürftig betroffen sind und wie viele Kinder nur therapiert werden, weil die Schule/ die KiTa das so will, das Kind also so wie es ist nicht annehmen möchte.

Meinen Sohn hat die Lehrerin der ersten Klasse nach 5 Wochen zur Ergo geschickt, weil er nicht auf den Zeilen schreiben konnte. Der KiA hat kein Rezept ausgestellt, weil die Feinmotorik meines Kindes absolut im Rahmen war.
In anderen Klassen war es ähnlich (auch bei meiner großen Tochter schon).

Im Kiga meiner Großen und in den Klassen meiner beiden älteren Kinder gab es kaum ein Kind das nicht wg. irgendeinem Defizit von Erzieherinnen/ Lehrerinnen zur Therapie geschickt wurde. Ich finde es richtig und normal behandlungsbedürftigen Menschen egal welchen Alters Therapie zukommen zu lassen. Ich finde es nicht normal wenn fast jedes Kind angeblich therapiebedürftig ist. Da muss ich mich dann fragen ob die angesetzten Maßstäbe stimmen.

Auch nett: Entsetzen der Schule, dass die Kinder aus dem Kiga meines Sohnes nicht das Vorschul-Sprachprogram XY und das Vorschulmathe YZ gemacht haben sondern "nur" normale Grundschule mit ein bisschen Mengen, Anlauten und ansonsten Schwungübungen, Ausmalen und ganz viel Gruppenspiele. Ganz schlecht, die Kinder tun sich dann so schwer.
Mein Sohn (und ein anderes Kind aus seinem Kiga) war dann eher einer der sehr schnellen, sowohl in Deutsch als auch im Rechnen. Da bekam ich dann zu hören, dass man in der Vorschule mit den Kindern nicht den Schulstoff vorweg nehmen soll, weil sie sich sonst langweilen. Ach ja, alles klar.

In meiner Klasse damals waren wir 34 Kinder. Und trotzdem hat es die Lehrerin geschafft jedem Kind bei jedem neuen Buchstaben die Hand zu führen. Die Kinder die sich schwerer getan haben, haben halt öfter und länger ihre Hilfe bekommen.
Die Zappelphilipps aus meiner Klasse hätten sicher heute auch ADHS, die Lehrer hatten Geduld mit ihnen, waren halt lebhaft, das wars. Jeder von denen hat seinen Abschluss gemacht und einen Beruf erlernt.

Sorry für das Durcheinander, aber bei dem Thema kochts bei mir hoch.

LG Inge

 
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