Bei uns auch eher wenig...

Doch, Kälte führt sehr wohl zu Erkältungen. Denn es sind IMMER einzelne Bakterien und Viren im Nasen-Mund-Rachen-Raum. Bei Kälte funktioniert die Durchblutung in diesen Bereichen weniger, die Abwehr der Schleimhäute dort sinkt und die Viren oder Bakterien fangen an, sich fröhlich zu vermehren. Das geht locker inh. weniger Stunden nach der Verkühlung. Besonders heikel: Wenn Kinder (z. B. beim Sport) schwitzen und dann ein kühler Wind kommt. Die Verdunstungskälte des Schweißes wird durch den Windzug stark erhöht, der Hals wird richtig kalt - die Viren jubeln.

Mein Sohn (auch 13) erkennt leider auch noch nicht wirklich einen Zusammenhang zwischen unpassender Kleidung und Halsweh. Er hat ein sportliches Hobby, das draußen stattfindet (Paddeln plus Lauftraining). Er ist nach dem Sport nassgeschwitzt, zieht aber weder sein Halstuch noch seine Jacke an, sondern lässt sich fröhlich im T-Shirt im kalten Wind trocknen - weil das natürlich im ersten Moment angenehm ist. Vorletztes Jahr hat er sich auf diese Weise eine Lungenentzündung geholt, mit der er im Krankenhaus gelandet ist, weil sie komplizierter verlief.

Kinder und Teens reagieren offenbar immer noch sehr auf den Moment: Mir ist JETZT heiß, deshalb reiße ich mir alles vom Leib. Der Gedanke: Wenn ich mir JETZT alles vom Leib reiße, habe ich MORGEN Halweh, ist einfach zu weit weg. Was jetzt nicht weh tut, bleibt irreal. Es ist eigentlich wie bei jüngeren Kindern: Sie erkennen Zusammenhänge nur ohne zeitlichen Abstand. Nur etwas, das direkt auf eine Handlung erfolgt, wird in Zusammenhang mit ihr gebracht. „Spätfolgen“ werden noch nicht erkannt...

Kluger Rede kurzer Sinn: Ja, es nervt unheimlich, dass trotz 100 Erklärungen auch mein Sohn es einfach nicht kapiert. Nicht einmal die Lungenentzündung hat irgendetwas geändert. Er kriegt immer noch regelmäßig Halsweh nach dem Training, weil er wieder im Polyester-Sportshirt schwitzend bei nur 9 Grad im Wind gestanden hat, anstatt sich etwas überzuziehen, grrrrr...


LG