habt Ihr auch manchmal keine Kraft mehr

Ich hatte früher, als jüngere Frau, auch diverse Male mit Angstzuständen zu tun - sicher auch mitbedingt durch meine nicht sehr positive Kindheit und die zerstörerischen Beziehungen, die ich jahrelang einging. Ich habe viele Jahre Therapie hinter mir, erst kognitiver, dann tiefenpsychologischerer Art (katathymes Bild, Phantasiereisen). Kognitiv habe ich damit vieles bewältigen können, emotionale Blockaden gelöst hat bei mir eine homöopathische Konstitutionstherapie. Inzwischen geht's mir gut, auch bei realen Problemen - aber letztendlich hat mich vor allem meine Lebenserfahrung gelehrt, dass ich auch schwierige Phasen überlebe und gestärkt daraus hervorgehe - und dass ich mich auf jeden Fall auf mich selbst verlassen kann.

In ganz stressigen Phasen hilft es mir, mich auf meinen "inneren Rückzugsraum" zu besinnen - das ist ein Kraftbild, das sich irgendwann mal im Rahmen der KT-Therapie ergeben hat und das mir bleibt, egal, was außenrum alles zusammenbricht.

Außerdem hilft es mir in unguten Phasen, viel zu lesen, mich bewusst zu ernähren, ganz bewusst nicht direkt ins Bett zu gehen und mich zum Schlaf zu zwingen, sondern mich langsam mit Ruhe und Entspannung auf den Schlaf einzustimmen. Ich hatte allerdings auch nie Panikattacken mit körperlichen Symptomen wie Schwitzen oder Herzrasen - in dem Fall sind sicher Ablenkung und körperliches Auspowern eine gute Idee.

Was mir früher oft geholfen hat, wenn ich mir die schlimmsten Sachen ausmalte (und mich damit selbst total wuschig gemacht habe): Die Frage, was im schlimmsten Fall passieren kann. Wenn ich mir dann eine Strategie überlegt habe, mit diesem schlimmsten Fall umzugehen, hat die vermeintliche Gefahr extrem an Schrecken verloren.

LG

Nicole