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Mikrozensus 2. Teil

Thema: Mikrozensus 2. Teil

Nun habe ich meinen Ärger geschluckt u. brav am Telefon die Fragen beantwortet, immer schön versucht anhand des mir vorliegenden Formulars aus dem www nachzuvollziehen wo wir den gerade sein könnten. Und da kommen mir die Fragen doch auf einmal arg detailliert vor u. frage nach, wo wir denn jetzt gerade sind. Und da handelte es sich doch tats. um Fragen deren Beantwortung freiwillig ist. Wenn ich nicht so misstrauisch wäre hätte er stumpf alle freiwilligen Angaben eingeholt ohne einen einzigen Hinweis darauf, dass ich diese nicht machen muss. Ich wäre fast wie einst Rumpelstilzchen aus der Hose gesprungen. Was für eine Unverschämtheit! Super geschult die MA. So was geht doch überhaupt nicht. Werde jetzt noch eine Nacht drüber schlafen, ob ich mich über das Vorgehen des Drückers beschwere. Ich könnte wirklich platzen. So viel wieder da zu, wie ernst der Datenschutz so allgemein genommen wird.

von Ebba am 14.05.2013, 18:37



Antwort auf Beitrag von Ebba

hi, ich bin auch interviewer. wieso der dich tel. interviewen durfte, ist mir ein rätsel. es ist ausdrücklich nur im absoluten ausnahmefall möglich und eig. mit rücksprache zum amt - z. b. wenn der mensch zwar seinen hauptwohnsitz "hier" gemeldet hat, aber eig. das ganze jahr 500 km entfernt am nebenwohnsitz ist oder so und man nur per tel. die möglichkeit hat. ansonsten ist tel.interview absolut nicht erwünscht. ich musste auch schon mal eins per tel machen - es macht sich absolut bescheiden, weil teilweise die sprachqualität so mies ist, dass man sich dauernd falsch versteht (bei ähnlich klingenden bezeichnungen von berufen usw.), dass es eine qual ist. du musst den menschen ja nicht reinlassen, aber einen sicheren und trockenen platz für den laptop anbieten ... ja, es gibt einige freiwillige fragen. aber diese sollen bitte auch beantwortet werden, damit die statistik "vollständig" ist und die interviews auch voll verwertbar. so in der art wurde das uns gesagt. wir sollen aber die haushalte drauf hinweisen, WAS genau die freiwilligen fragen sind. kommt z. b. die freiwillige frage: haben sie in den letzten 12 monaten den beruf gewechselt sowie war der wohnsitz vor 12 monaten der gleiche wie heute und ich weiß das eh bereits (durchs gespräch bzw. vom vorjahr bzw. aus der liste - sehe ich ja, dass die leute da schon gewohnt haben) - dann trage ich das gleich selber ein, erwähne die frage nur kurz. die freiwilligen fragen, die dieses jahr neu sind, sind die nach gewicht, größe, raucher, behinderung, krankheit/unfall in den letzten vier wochen, ich glaub, ob man ne lebensversicherung abgeschlossen hat (und hier kann man wählen: keine angabe, auch bei der frage, was man bei seiner arbeit tut - beschäftigte beaufsichtigen/anleiten, arbeiten verteilen/kontrollieren) - so in der art. habe auch schon ne frau gehabt, die mir ihr gewicht nicht sagen wollte, also mach ich da ein fragezeichen rein und gut ist. ich sage immer ganz nett: ist ne freiwillige frage, deren antwort ich aber gerne hätte ... war nie ein problem und ich hab inzwischen 100 - 200 interviews gemacht. ich weiß ehrlich gesagt nicht, welche frage DER große aufreger bei dieser befragung sein soll, bis jetzt habe ich da nix außergewöhnliches feststellen können. auch die fragen nach gesundheit - die krankenkasse hat sie doch eh ... letztlich fast alles fragen, die sowieso auf irgendeinem amt vermerkt sind (vielleicht bis auf die evtl. zuwanderung der eltern) wenn du dieses jahr das erste mal dabei warst? dann wirst du ja wissen, dass diese befragung 4 jahre lang geht.

von sechsfachmama am 15.05.2013, 11:20



Antwort auf Beitrag von sechsfachmama

Auf der Frage nach der Staatsangehörigkeit meiner Eltern und ob sie schon wirklich immer Deutsche waren ist der gute Mann derart rumgeritten, dass ich kurz davor war, ihm anzubieten ich könne auch den Ariernachweis vorlegen. Aber so was macht man ja nicht. Ich habe auch kein spezielles Problem mit den freiwilligen Fragen, bin ich doch Quasi ein Musterbürger ohne Laster :-). Schlank und Nichtraucher. Aber, was interessiert es den Staat? Ebensowenig mit den Unfreiwilligen. Aber, ich mag mich an solchen Interviews nicht beteiligen, so lange man mir nicht haarklein den Sinn und Zweck nachvollziehbar erlautert. Basta! Nenn es von mir aus Aufsässigkeit :-). Solange ich nicht weiß, was genau mit meinen Daten bezweckt wird rücke ich sie nur raus, wenn es für mich vorteilhaft ist oder Zwang ausgeübt wird. Ob die Beantwortung der Fragen irgendwann einmal Nachteile für mich haben kann werde ich ja frühestens irgendwann erfahren, vmtl. aber nie. und wenn das Interview ohne Beantwortung der freiwilligen Fragen nur halb so brauchbar ist, um so besser. Bei sämtlichen Fragen zu meinem Mann habe ich, mal abgesehen vom Geburtsdatum übrigens völlige Ahnungslosigkeit durch blicken lassen, wobei ich diverse Fragen tats. nicht mit Sicherheit richtig beantworten kann. Meinem Vorschlag nochmal mit dem Gatten selbst zu telefonieren wollte der gute Mann dann aber auch nicht mehr folgen. Vmtl. denkt er sich jetzt einfach was aus. Wundert mich übrigens sehr, dass trotz deutlicher und ausdrücklicher Hinweise deinerseits alle Interviewten die freiwilligen Fragen beantwortet haben. Und dass Telefoninterrviews nur in Ausnahmefällen erlaubt sind ist mir auch neu. In dem Infoschreiben stand diese Möglichkeit gleichberechtigt neben persönlichem Interview und einer schriftlichen Beantwortung. Aber stimmt, die Sprachqualitat war bescheiden. Oft habe ich den guten Mann, auch dank ausgeprägter rheinischer Sprechweise nur sehr schlecht und nach mehrmaligen nachfragen verstanden.

von Ebba am 15.05.2013, 12:30



Antwort auf Beitrag von Ebba

allg. bekommen wir gesagt, dass diese ganzen befragungen eben der statistik dienen. und wenn man dann mal wieder in der zeitung liest: soundsoviele rentner gibt es in D oder im bundesland xy oder der altersdurchschnitt der bevölkerung in xy ist soundso oder die arbeitende bevölkerung fährt xy km auf arbeit (das war voriges jahr eine frage, genauso nach dem schulweg, mit was man zur schule/arbeit kommt usw.) dann sind das solche zahlen, die aus den erhebungen kommen. das ist sinn und zweck der übung. deine daten werden getrennt verschickt - also sobald die auf den rechnern im amt landen, kann keiner mehr nachvollziehen, welche daten von welcher person kommen. diese sicherheitsauflage muss gewährleistet werden, ansonsten dürfen die diese befragungen gar nicht machen. sprich - in einem programm landet deine adresse, name und im anderen programm deine kompletten sonstigen daten. (mal laienhaft ausgedrückt) wenn du für deinen mann die sachen nicht mit sicherheit beantworten kannst, dann muss der mensch deinen mann befragen, denn es wird ja gesagt, dass alle daten der wahrheit entsprechen müssen. gut - ganz ehrlich, wenn rentnerin x nicht mehr genau weiß, wann sie ihren beruf abgeschlossen hat, ob nun 1945 oder 46 ... da gebe ich dann auch ein, was etwa der zeitrechnung entspricht. betr. tel-interview ... da muss ich mir das schreiben doch mal zu gemüte führen, uns wurde das eben mehrfach gesagt, nur im absoluten ausnahmefall.

von sechsfachmama am 15.05.2013, 12:42