Die Geburt

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Geschrieben von Kacenka am 07.05.2021, 15:06 Uhr

Geschichten

ich habe nicht in Deutschland entbunden. Es gab eigentlich kein solches Gespräch vorher. Und als bei mir etwa eine halbe Stunde vor der eigentlichen Geburt das Fruchtwasser abging, hab ich erst mal gedacht: Hä? Was ist denn das nun wieder? Obwohl ich vorher natürlich gelesen hatte, dass das so vorkommen kann... Also die Grundlagen - Eröffnungsphase usw. hatte ich mir schon angelesen. Erst der trockene Kommentar der Hebamme - Das war das Fruchtwasser ... Uhr - hat mich wieder zurückgeholt und ich dachte - ok. dann ist das also in Ordnung.

Ich war bloß froh, dass mir keiner irgendwelche Fragen gestellt hat (allein schon die Aufnahme der Personalien hat mir gereicht, da war ich aber noch einigermaßen zurechnungsfähig) sondern mich mit einfachen, ruhigen Anweisungen "wir gehen jetzt da und dort hin, wir machen jetzt dies und das, nicht krampfen, hecheln" geerdet hat. Vorher hat mich mal eine Hebamme gefragt, wie oft die Wehen kommen - ich wusste es nicht. War gar nicht auf die Idee gekommen das zu verfolgen.

Vielleicht bin ich da ein bisschen komisch. Beide Geburten gingen eher schnell, ich habe tatsächlich erst hinterher in der Akte gesehen, was ich alles bekommen habe, obwohl man es mir immer gesagt hat, glaube ich. Und war beide Male ganz schön überrumpelt von diesem "Mechanismus", bei dem mein Körper irgendwas tut, ohne dass ich darauf gefühlt irgendeinen Einfluss hätte.

Und ich hatte vorher weder zum Kaiserschnitt noch zu anderen Eingriffen eine feste Meinung. Woher soll ich denn vorher wissen was ich brauchen werde, das hängt doch auch davon ab, wie sich die Geburt entwickelt? Ich hatte auch keine Ahnung, ob ich eine PDA will oder nicht. Ich hatte ein bisschen Bammel vor Geburtsverletzungen, aber nachher war mir das auch ziemlich egal - war auch nicht soo schlimm bei mir, insgesamt alles gut verlaufen bei beiden Kindern. Derartige Abwägungen fand ich vorher kaum möglich, unter der Geburt hatte ich dafür tatsächlich keine Kapazitäten frei.

Mag dumm von mir rüberkommen, aber ich hab mich tatsächlich darauf verlassen, dass die das richtige tun werden. Das hatte für mich aber auch einen großen Vorteil - ich konnte mich "fallen lassen", vielleicht ging es auch deshalb zügig voran? Keine Ahnung, angeblich habe ich ein ziemlich geräumiges Becken...

Ich finde schon, dass Euer Anliegen sehr wichtig und richtig ist, überhaupt ist der Umgang mit Patienten in Kliniken nicht immer respektvoll - das ist auch hier ein Problem. Aber was bringt es mir, wenn ich gegen die Menschen, die mir in so einer Ausnahmesituation helfen sollen, ankämpfe und ihnen mit Mißtrauen begegne von vornherein?
Lösung wäre für mich dann doch eine Patientenverfügung in Kombination mit einer Beleghebamme, eine andere Chance sehe ich nicht für dieses Problem. Also selber alles unter Kontrolle behalten und entscheiden - das wäre für mich garantiert nicht gegangen - und vor dem ersten Kind wusste ich das auch nicht. Deswegen habe ich protestiert :-)

Bei mir ging es auch ohne das, und mein Mann war übrigens auch nur die letzten 10 min. dabei bei beiden Kindern - lange vor Corona. Ich war trotzdem nicht allein und überhaupt auch total mit mir selber beschäftigt, hätte gar keinen Nerv gehabt, mich mit ihm irgendwie zu befassen (und seiner Angst, die er verständlicherweise ja auch hatte).
Aber da ist jeder anders, sowohl die werdenden Mütter als auch die Väter. Und wie gesagt - bei mir ging es schnell beide Male.

 
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