Die Geburt

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Geschrieben von Schniesenase am 30.04.2021, 23:22 Uhr

Geschichten

Liebe Frauen,

danke für all Eure Beiträge! Man sieht, die Meinungen sind sehr divers, aber man kann in jedem Falle erkennen, dass viel zu tun ist und dass der ohnehin schon holperige, zum Teil traumatisierende und zu wenig gewürdigte Übergang ins Leben durch Familien und ihre Neugeborenen in unserer Gesellschaft noch einmal extra verschärft geworden ist.

Ich möchte Euch Eltern ermutigen, für Euch und die Kinder einzustehen, wenn Ihr mit unmöglichen Bedingungen in Krankenhäusern zu tun habt, wenn es nicht menschenwürdig und freundlich zugeht, wenn Regeln unsinnig scheinen. Ich nenne ein Beispiel: Wenn der Mann erst hinzugerufen wird, sobald der Muttermund eine bestimmte Weite erreicht hat (7/8 cm, die Berichte der "Forderungen" sind verschieden), dann ist das unsinnig. Er ist dabei, so oder so. Er kann auch früher dabei sein. Es kann ein Schnelltest oder PCR-Test gemacht werden, sobald die Geburt sich ankündigt, Maske für den Partner usw. Mit passenden Maßnahmen ist das machbar. Es ist keine Frage des erhöhten Risikos, sondern der erhöhten Umstände und Kosten, die aber gezahlt und geleistet werden müssen, denn jegliche Angstsituation für die Frauen bedeutet komplikationsreichere Geburten, und das kann einfach so nicht akzeptiert werden. Wie oft soll die Frau während ihrer Eröffnungsphase denn vaginal untersucht werden, damit dann die richtige Weite für das Herbeirufen des Partners bestimmt werden kann? Schon da beginnen Eingriffe/Übergriffe, die nicht geschehen sollen, ohne medizinische Indikation.

Ich verstehe die Verunsicherung und Probleme des Klinikpersonals und auch die unmögliche Ausstattung mit Zeit und menschlichen Ressourcen in der Klinik, aber DAS ist kein Weg! So kann es nicht sein! Wie viele sehr engagierte und liebevoll agierende Hebammen, Krankenschwestern und Ärztenen reiben sich gerade genauso auf wie ihre Patientenen! Und dass es auch anders geht, haben uns manche geburtshilfliche Einrichtungen mit ihren dort arbeitenden Menschen schon längst gezeigt und tun das auch heute.

Für die aktuelle Pandemiesituation gibt es keine bestehenden Erfahrungswerte. Auch in Kliniken müssen neue Wege damit entwickelt werden. Sie müssen aber Sinn machen, und den Menschen, die dort Handelnde sind, muss die Notwendigkeit und Priorität des sehr sensiblen Umgangs mit den werdenden Müttern, Vätern und Babys vor Augen geführt werden. Coronaregeln dürfen nicht zum Selbstzweck oder Schutzwall werden, ohne wirklich fundiert zu sein. Wenn wir Mütter und Väter uns nicht stark machen und verweigern, bestimmte, unsinnige Regeln zu befolgen, nicht in die Diskussion eintreten, ob das sinnvoll ist, was gefordert wird, dann tut es niemand.

Und last but not least: Wenn Ihr auf zugewandte, liebevolle, Euch wunderbar begleitende Menschen trefft, lasst es sie wissen, wie viel Euch das bedeutet und wie hoch Ihr sie damit schätzt. Wertschätzung ist gerade jetzt für die Menschen, die sich täglich für das Wohl anderer mühen, so wichtig, und sie hilft weiter an den manchmal steinigen, freundlichen und liebevollen Weg zu glauben!

Herzliche Grüße

Sileick

 
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