Die Geburt

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Geschrieben von Esmeralda am 12.09.2018, 23:58 Uhr

Freundin traumatisiert wegen Frühchen-Untersuchung?

Hallo.

Ich würde gern einfach mal über etwas sprechen, an das ich ab und zu denke und über das ich mit niemandem sprechen kann.


Eine Freundin von mir, die bekam ihr (erstes und einziges) Kind einige Wochen zu früh.
Also kein Extremfrühchen, aber sie musste schon in ein Krankenhaus mit Frühchenstation statt dorthin, wo sie eigentlich entbinden hatte wollen.

Im Krankenhaus meinten die Krankenschwestern noch zu ihr, das würde ja noch lange dauern bei ihr als Erstgebärende.
Aber dann ging es, tja, wirklich sehr schnell und es gab auch keine Zeit mehr für PDA oder irgend so etwas. Ihre eigene Hebamme konnte auch nicht rechtzeitig da sein.

Das Baby wurde sofort von Schwestern und Ärzten mitgenommen und untersucht, ich denke einfach, weil es ein Frühchen war. Ob es auch Anzeichen gab, dass es dem Kind nicht gut ging, weiß ich nicht.

Auf jeden Fall war mit dem Kind letztlich alles in Ordnung, es gab keine schwerwiegenden Folgeprobleme oder so etwas. Das ist auch schon einige Jahre her jetzt.


So, wie ich meine Freundin verstanden habe, hatte es ungefähr eine halbe Stunde gedauert, bis sie nach der Geburt das Baby bekam.

Trotzdem erzählt sie mir heute noch mit Tränen in den Augen, dass sie weinen muss, wenn sie im Fernsehen eine Szene sieht, wo die Mütter das Neugeborene auf den Bauch gelegt bekommen.

Ihr Gynäkologe hat meine Freundin bei einer Vorsorgeuntersuchung vor kurzem darauf angesprochen, ob sie denn nicht ein zweites Kind möchte. Meine Freundin möchte das nicht unbedingt, und hat gegenüber dem Frauenarzt bei der Gelegenheit auch mal die geschilderte Situation mit Bedauern erwähnt.
Darauf hat der Frauenarzt recht harsch reagiert, was sie denn wolle, ob sie etwa ein Geburtstrauma hätte - andere Frauen würden doch viel Schlimmeres erleben!
Meine Freundin hat dann natürlich nie wieder etwas gesagt.


Ich kann die Gedanken des Frauenarztes ein Stück weit verstehen. (Nur wie er meiner Freundin gegenüber reagiert hat, finde ich falsch.) Ich habe mich selbst bei der Erzählung meiner Freundin gewundert, dass ihr die halbe Stunde Untersuchung des Babys so nahe ging.

Sie hatte eine völlig unproblematische Schwangerschaft, es ging ihr gut, sie ist extrem sportlich und konnte auch lange noch viel machen.

Ich selbst habe eine sehr schwere Schwangerschaft, mit chronischer Krankheit und vielen Beschwerden, zuvor eine Fehlgeburt, Kaiserschnitt ist geplant.
Ich möchte vor allem, dass es dem Baby und mir hinterher möglichst gut geht.
Natürlich denke ich jetzt ab und an an meine Freundin, da ich durch den Kaiserschnitt mein Baby auch erst nach ca. 45 min zu mir bekommen werden. (Vorher die Ärzte im Nebenraum, dann mein Mann.)


Da ich nicht verstehe, wie die emotionale Verletzung meiner Freundin zustande kam, frage ich mich, wie ich diese 45 min Trennung verkraften werde. So vom Kopf her kommt mir das zunächst nicht dramatisch vor, aber wenn das andere so sehr mitnimmt...?

Ich möchte meiner Freundin ihre Gefühle keineswegs absprechen oder diese entwerten!

Ich vermute, jeder erlebt solche Ausnahmesituationen sowieso völlig anders. Vielleicht war es auch eher die schnelle "Sturzgeburt", die sie so verletzlich gemacht hat. Kann man nicht wissen, nur vermuten.

Ich weiß auch nicht genau, was ich mir von diesem Thread erwarte.
Einfach nur anonym ein Gedankenaustausch dazu.

Vielleicht hat ja jemand ähnlich empfunden und das überwinden können.

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Ich bitte auf alle heftigen Reaktionen zu verzichten. Bitte keine Beschimpfungen meiner Freundin, was sie für ein undankbares Weichei sei, und kein Erstellen eines negativen 3-min-Persönlichkeitsprofils von mir, weil mich das ein wenig beschäfigt.

Ja, es gibt Frauen, denen das Kind in den Armen gestorben ist. Es gibt auch Menschen, deren ganze Familie im KZ ermordet wurden. Es gibt auch Menschen, die unglücklich sind, weil die neuen Küchenfronten beim Einbau zerkratzt wurden. So ist das Leben und man darf darüber sprechen, aber das Recht auf Gefühle, egal wie sie sind, hat jeder!

Leute, die mit Imperativen und Frage-/Ausrufezeichen um sich werfen, sind unerwünscht.
Das brauch ich echt nicht.
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Danke für euer Verständis. Halbwegs "normale" Beiträge und subjektive Erfahrungen sind willkommen. :)

Esmeralda

 
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