Die Geburt

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Geschrieben von Mädelsmama86 am 14.07.2018, 18:40 Uhr

Zum Thema Gewalt bei der Geburt....

Hallo ihr lieben,


Ich möchte gerne etwas fragen und hoffe niemanden zu nahe zutreten....

Zuerst werde ich euch meine Geschichte erzählen:

Meine erste Schwangerschaft und Geburt:

Ich war recht jung und total unerfahren, habe leider (im Nachhinein leider) auch keinen Vorbereitungskurs gemacht, bzw. war ich zweimal dort und fühlte mich nicht wohl.

Bei mir wurde eingeleitet, ein Tag vor dem et, mit wehengel, es wurde abends um fünf gelegt und dann lies man uns erstmal alleine.
Die Hebamme (eine alte Dame, mit viiieel Erfahrung) schaute nur ab und am mal rein, wenn sie was für den anderen Kreißsaal brauchte...

Dann hatte ich ständig das Gefühl pinkeln zu müssen, und weil somit ständig das ctg abgemacht werden musste (aufdem keine Wehen zusehen waren, aber mittlerweile weis ich das es sowas öfters gibt), war die Hebamme richtig genervt und nicht freundlich. Allerdings war das auch meine erste Geburt und ich war jung und ja dumm. Beim nächsten aufstehen, habe ich mir in die Hose gemacht (dachte ich und zur Anmerkung ich wurde unter anderem wegen zu wenig Fruchtwasser eingeleitet) darauf hin sagte sie nur: das kann passieren, so ist das halt.
Von da an wurden die Wehen stärker und ich hatte das Gefühl „groß“ zu müssen.
Als die „freundliche Hebamme“ das nächste mal kam, schrie ich vor schmerzen und frage sie wielange es noch dauern könnte (ich sagte ja ein paar blöde fragen hatte ich auch)
Sie darauf : ja das kann gut noch 10 Stunden dauern beim ersten Kind.
Das war mir Zuviel und ich verlangte einen Kaiserschnitt, ich würde keine zehn Stunden mehr diese Schmerzen aushalten, darauf kam der Arzt und man machte mir ein wehenhemmer an die Nadel.
Dann endlich schaute mal jemand ( bis dahin nie passier, weil erstgebärende ja ewig brauchen) nach meinen Muttermund und dann hieß es auf einmal: Frau..... pressen ihr Kind kommt gleich....
Ich nur: neee vor fünf Minuten hieß es das dauert 10 Stunden und ich bekomme einen Kaiserschnitt....
ich war jung und total überfordert (ja hätt ich mal den vorbereitungskurs weiter besucht)
Darauf hin hat sich die Oberärzte auf meinen Bauch drauf gelegt mit ihrem ganzen Körper und gedrückt ohne irgendwas zu sagen und der Arzt hat, außerhalb einer wehe (na ich hatte ja auch nicht mehr soviel dank dem Hemmer) einen Dammschnitt gemacht und das sind schmerzen daran konnte ich mich lange erinnern.... und dann war unsere Tochter da.....

Dann schnauzt mich die Hebamme an als alle ätze weg waren, warum ich mich so Angestellt hätte und nicht pressen wollt: ich sagte nur ich war überfordert und hatte Angst das ich ihr hin scheiß (ja genauso hab ich es gesagt, sie war ja nicht freundlicher)
„Ja das haben sie und ich habe es weg gewischt“ dieser Spruch war für mich am schlimmsten.
Ich wurde um fünf eingeleitet und um zehn war die kleine da. Soviel zum Thema erstgebärende dauern ewig...

Dann hätt ich fast vergessen hatte die Hebamme mir (ich erwähnte sie war genervt von meinem ständigen aufs Klo gehen und ich hatte ja dann in die Hose gemacht) einen Latex Katheter gelegt gehabt. Als die Ärzte wegen dem Kaiserschnitt da waren, kam die Frage ob ich allergisch wäre und ich antwortet: wie auf meiner Akte stehen müsste, da wir es oft erwähnten, ich eine Allergie gegen Latex habe. Darauf wurde die Hebamme sehr aktiv und zog mir den Katheter. Ich hatte noch eine Woche nach der Entbindung Ausschlag.

Ich habe mich sowenig wohl gefühlt, das ich bei Nummer zwei und drei dann in ein anderes Krankenhaus bin... bei Nummer vier musst ich wieder in dieses Krankenhaus, hatte aber eine fantastische Hebamme und Geburt, ohne Arzt und ohne Stress....

Soviel zu mir, also ja ich hatte auch „Gewalt“ unter einer Geburt, aber und das ist jetzt das für mich wichtige, als unser Kind auf der Welt war und ich mich mit meinem Mann austauschte, sagte er mir das ich nicht pressen wollte (ich habe das so gar nicht realisiert) und das die Herztöne unsere Tochter total runter gefallen sind (ich habe das auch nicht mit bekommen) und deswegen so schnell reagiert werden musste... und damit war für mich dann die „Gewalt“ also der Kristeller Handgriff und der dammschnitt verstanden. Also für mich war es dann „in Ordnung“ weil ich weis das es zum Wohl unserer Tochter war.

Und ich dachte immer (aufgrund meiner Geburt) das wird nur gemacht wenn es von Nöten ist. Ist das nicht so??

Zu der Hebamme, unter aller Kanone und sie ist jetzt auch schon oder bald in Rente.... worüber man froh sein kann, aber sie war einfach unfreundlich und genervt was ja nicht als Gewalt zählt.

Also meine Frage einfach

Ist es den nicht auch mal von Nöten das gewisse Sachen gemacht werden müssen um die Gesundheit der kleinen Willen?

Ich will damit niemand absprechen das es bei ihm vielleicht nicht hätte sein müssen, sondern es interessiert mich wirklich


Bitte von Rechtschreibung und Fehlern ansehen, da ich mit Handy schreibe

Lg

 
21 Antworten:

Re: Zum Thema Gewalt bei der Geburt....

Antwort von mamavonbaby am 14.07.2018, 19:54 Uhr

"Also meine Frage einfach

Ist es den nicht auch mal von Nöten das gewisse Sachen gemacht werden müssen um die Gesundheit der kleinen Willen?"

Mag sein, das manche Dinge gemacht werden müssen, um ein gesundes Kind raus zu bekommen (was ich da ja auch ab und zu bezweifel, das mein Kind da gesund bei raus gekommen ist), aber
warum kann man das den Frauen nicht ehrlich vorher sagen? Warum muss man das beschönigen? Und warum kann man sie nicht aufklären und sie dann entscheiden lassen, ob sie das Risiko vaginal Geburt eingehen wollen, oder lieber das Risiko Kaiserschnitt eingehen wollen?

Was nutz eine traumatisierte Mutter einem gesunden Kind? Meinem Kind hat es nicht viel genutzt? Wär die Geburt mehr so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt hatte, dann wäre dem Kind damit mehr geholfen gewesen. (wär bei mir dann ein KS gewesen und zwar kurz nach Ankunft im KH).
Ich will jetzt nicht alles erzählen ist ja auch schon lange her. Aber nach der Ankunft dort, da wurde dann auf mich eingeredet, bloß kein KS, ist ja so schlimm und überhaupt, dann besser eine PDA, dem Arzt wurde nicht mal bescheid gesagt. Kristellert wurde dann bei mir auch plus Dammschnitt und sehr viel kaputt gemacht. Das war nciht nötig, ein KS wäre für mich und das Kind besser gewesen.

Achja, selbiges ist mir später beim 3. Kind nochmal unter gekommen, ( ich hatte das 2. Kind schon per KS bekommen) aber als ich dann mit dem 3. Kind im KH zu einem geplanten KS kam, da wollte die Hebamme auch über mich hinweg entscheiden, dass ich jetzt gefälligt sponten zu entbinden habe. Ein e Re-Sectio etc ist doch kein Grund. Und hat mit mir und meinem Mann rumdiskutiert. Ich habe dann sofort eine ander Hebamme verlangt und auch bekommen. Ich kann mich noch den letzten Satz der Hexe erinnern, als sie ging. Ganz patzig sagte sie, dass sie ja sowieso keine Kaiserschnitte begleitet. Was wollte sie also von mir? Ich war an dem tag da weil ich einen termin für einen geplanten Kaiserschnitt hatte.

Mich regt sowas auf. Lasst die Frauen so entbinden wie es wollen und nicht wie es fremde Menschen gerne hätten, das geht niemanden was an.
Und wenn dann etwas nicht so läuft wie man es sich ausgemalt hat, dann hat man sich aber wenigstens selber für diesen Weg entschieden und bekam ihn nicht von anderen aufgedrückt.

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Re: Zum Thema Gewalt bei der Geburt....

Antwort von Sommertag am 14.07.2018, 20:05 Uhr

@Mädelsmama86

ich will dir nicht zu nahe treten. Die erste Frage die sich mir da allerdings stellt ist, wieso bei dir ein Tag vor ET eingeleitet wurde. War dies wirklich medizinisch notwendig? Oft wird leider viel zu früh eingeleitet, wo man noch hätte warten können.
Dass bei schlechten Herztönen schnell gehandelt werden muss ist richtig. Die Frage ist nur, ob der Kristeller in der Art und Weise die geeignete Methode war. Normalerweise ist der Kristeller ein leichtes Schieben des Babys von außen nach unten. Nur leider wird dieser Handgriff viel zu oft mit voller Wucht durchgeführt, sodass oft mehr Schaden als nutzen entsteht. Wie es bei dir im einzelnen war, weiß ich leider nicht, ich sehe dies nur sehr kritisch.
Auch für Dammschnitte gibt es in seltenen Fällen wirklich medizinische Notwendigkeiten. Nur leider wird es heutzutage viel zu oft durchgeführt, einfach damit es schneller geht.

Jeder definiert den Begriff der Gewalt unter der Geburt anders. Auch das genervte Verhalten deiner Hebamme und das lange alleine lassen in der Situation würden sicherlich einige als Gewalt bezeichnen.

Mich freut es sehr, dass du mit der Geburt jetzt im Reinen bist. Ich will bei dir auch keine alten Wunden aufreißen. Und es wirklich schön, dass deine anderen 3 Geburten ganz anders verliefen.

Lg

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Re: Zum Thema Gewalt bei der Geburt....

Antwort von Mädelsmama86 am 14.07.2018, 20:23 Uhr

Hallo Sommertag,

Du trittst mir nicht zu nahe, wenn ich so eine Frage (mit eigenem Geburtsbericht) einstelle muss ich mich dem auch stellen können.

Bei mir wurde eingeleitet, weil ich zuwenig Fruchtwasser hatte und meine Plazenta nicht mehr so gut arbeitete.
Ja im Nachhinein kann schon sein das man noch nicht einleiten hätte müssen, aber da ich mittlerweile bei allen Kindern eingeleitet wurde (bei den drei letzen war es dann medizinische Notwendig) kenn ich es auch nicht anders.

Das ist ja auch das was ich sage, diese Hebamme war unter aller Kanone und nicht tragbar. Mir ging es jetzt speziell um den Griff und den Dammschnitt....

Ja bei mir lag die Dame (da normale Statur) und noch mehr Druck auszuüben mit ihrem kompletten Oberkörper auf mir drauf und der Arzt unten setze den Schnitt, es war heftig und ich fühlte mich elend. Allerdings sagte mir mein Mann dann, das es schnell gehen musst weil die Herztöne unseres Kindes abfielen. Und das war für mich dann „ok“.

Aber nur für diesen Griff und den Schnitt, mit der Unfreundlichkeit der Hebamme hatte ich lange zu kämpfen.


Danke mich freut es auch :)

Und ich will niemanden zu nahe treten, geschweige sagen das Hebammen sich alles erlauben dürfen, ich war einfach der Meinung das dieser Griff und der Schnitt nur gemacht werden wenn nötig.

Aber wie es scheint machen es doch Ärzte übereilt

Lg

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Re: Zum Thema Gewalt bei der Geburt....

Antwort von Mädelsmama86 am 14.07.2018, 20:28 Uhr

Hallo mamavonbaby,


Ja das stimmt schon, ich wurde auch nicht aufgeklärt über die Risiken der vaginalen Geburt, allerdings wollte ich ja eigentlich (bis auf kurz vor dem pressen, da hätte man beim besten Willen kein Kaiserschnitt mehr machen können) Vaginal entbinden.

Das man dich da überredet hat ist nicht in Ordnung.

Und auch die Hebamme bei deinem geplanten Kaiserschnitt wie können sie nur jemanden für einen Kaiserschnitt einteilen der nicht dahinter steht.

Ja natürlich sollten Frauen so entbinden dürfen wie sie wollen, bei mir allerdings war dann das Leben meines Kindes in Gefahr und so haben die Ärzte reagiert


Lg

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Re: Zum Thema Gewalt bei der Geburt....

Antwort von mamavonbaby am 14.07.2018, 20:43 Uhr

Das Leben meines ersten Kindes war dann auch in Gefahr, die Herztöne waren schlecht und es kamen nicht nur die Hebamme reingestürzt, sondern auch gleich mehrere Ärzte. Für den KS war es dann auch zu spät, also wurde kristellert und das Kind schnell rausgezerrt. Völlig unnötig finde ich das, weil sie hätten den KS von vornerein machen können ohne es überhaupt soweit kommen zu lassen.

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Gewalt erzeugt Gegengewalt - oder Kristeller und Gegenkristeller...

Antwort von und am 14.07.2018, 20:45 Uhr

Bei mir wurde auch "kristellert" und lange Zeit wusste ich noch nicht mal, dass dieser Handgriff einen Namen hat. Als schmerzhaft würde ich ihn nicht beschreiben, es ist ja "nur" ein kräftiges Schieben und Drücken auf die Eingeweide etwa in Magenhöhe, also im oberen Bereich der voll aufgeblasenen Gebärmutter. Das kann sich jeder vor Augen führen, wenn er sich nur mal vorsichtig aber kräftig gegen Magen und Lunge drückt. Also nicht unbedingt mit Schmerzen verbunden, sehr wohl aber äußerst unangenehm und das Schlimmste dabei: man bekommt KEINE LUFT MEHR! Und dass diese Atemnot der Mutter der Gesundheit des Kindes unter der Geburt förderlich sein soll, wage ich sehr zu bezweifeln.

Wenn der Kristeller wirklich nur für einen kurzen Moment angewendet wird und das Kind dadurch sogleich herausflutscht, wo man sich ansonsten noch stundenlang herumgequält hätte, dann kann ich die Maßnahme irgendwo noch verstehen. Aber bei mir war es zum Beispiel so, dass ich eh schon so flott im Zeitplan war, dass der Kristeller-Handgriff überhaupt keine wesentliche Zeit- und Müheersparnis darstellte. Bei dieser Geburt hatte ich es nämlich grade eben so an die Pforte des Kreißsaals geschafft, bevor die Presswehen einsetzten. Es blieb nurmehr Zeit, den verdutzten Hebammen unter Hecheln meinen Namen an den Kopf zu knallen, meinen Hintern auf die nächste Untersuchungsliege zu schwingen und mir die Hosen runterzureißen. Und 3 Presswehen später war das Kind da! In diesen sage und schreibe 10 (zehn! ) Minuten schaffte die Ärztin es tatsächlich 3x den Kristeller-Handgriff anzuwenden. War ihr das Tempo, das ich vorlegte, wohl nicht schnell genug??? Jedenfalls, nachdem ich sie 2x angebettelt hatte, nicht auf meinen Bauch zu drücken, schlug ich ihr beim dritten Mal einfach die Hand weg, und zwar gescheit! Das war eine absolute Reflexhandlung aus der Not heraus, nur wieder irgendwie Luft bekommen zu wollen. Allein die Tatsache, dass mein Kind dann auf der Welt war, verhinderte wohl weitere Handgreiflichkeiten meinerseits. So richtig bewusst wurde mir das alles aber erst hinterher.

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Re: Gewalt erzeugt Gegengewalt - oder Kristeller und Gegenkristeller...

Antwort von Mädelsmama86 am 14.07.2018, 20:58 Uhr



Ok entschuldigt vielmals das ich dachte sowas wird nur bei Dringlichkeit gemacht....

Das ist mehr als heftig, tut mir leid das du so eine doofe Ärztin hattest...

Ich dachte nur für mich einfach, weil bei mir Dringlichkeit war, das dies immer so gehandhabt wird, das Ärzte das aus Lust und Laune raus machen, wusste ich nicht und hätte das nie gedacht

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Re: Zum Thema Gewalt bei der Geburt....

Antwort von Senseo am 15.07.2018, 0:49 Uhr

Wie meint ihr das Aufklären über die Risiken einer vaginalen Geburt?

Ist damit gemeint, dass JEDE noch so unwahrscheinliche Komplikation mit deren möglichen Folgen besprochen werden soll?

Hört sich vielleicht doof an, aber eine vaginale Geburt ist letzten Endes doch etwas natürliches auch wenn es weh tut und gefährlich werden kann. Ich hatte in meiner zweiten Schwangerschaft zwar leider auch die ganze Zeit Angst, wie das Kind aus mir wieder raus kommen soll, aber eine Schwangerschaft an sich ist doch keine Krankheit?!

Aufklärung und zwar richtig ausführlich, sollte es zu jedem Eingreifen in den physiologischen Vorgang geben. Egal ob Einleitung, Schmerzmittel,....

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Senseo

Antwort von Mädelsmama86 am 15.07.2018, 2:20 Uhr

Nein natürlich soll nicht jede vielleicht entstehende Komplikationen erwähnt werden und das es weh tut und schmerzen sind, das sollte den meisten klar sein.

Ich meinte damit das wenigste solche Sachen wie dieser Griff mal erwähnt werden sollte, bzw. einen neben Satz wie: manchmal schiebt (was bei mir zwar untertrieben wäre) der Arzt zum helfen mit.

Ich zum Beispiel wusste nicht mal das es dafür einen speziellen Namen gibt.
Und denke das es an für sich schon gut gewesen wäre zu wissen, was auf einen zukommt.
Das die Ärzte in der Situation selber keine Zeit hatten auch nur zu sagen sie helfen jetzt mal mit, passiert anscheinend (hab nach diesem Thread einiges gelesen) öfters. Genauso wie das der Arzt zwar eigentlich (für Griff und schnitt) der Patientin sagen muss was er jetzt macht, wird anscheinend oft nicht gemacht und da waren viele Fälle dabei wo keine Gefahr drohte (wie bei mir).

So wüsste man schon was passieren könnte

Lg

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Gewalt ist niemals notwendig

Antwort von Lina301 am 15.07.2018, 9:44 Uhr

Ja es ist manchmal Nötig, dass "gewisse Sachen" gemacht werden müssen, weil sie notwendig sind.
Gewalt ist niemals nötig!

Es stört mich sehr, wenn man das nicht trennt und so tut als wäre jeder sinnvolle oder gewünschte und angemessen durchgeführte Eingriff Gewalt und Gewalt in der Gebursthilfe deswegen nicht so schlimm oder halt manchmal nötig. Das ist Quatsch. Nicht jedes Dammschnitt ist Gewalt, nicht jedes Mal Kristellern, nicht jeder Kaiserschnitt ohne lange Aufklärung, nicht jeder Wehentropf und was auch immer.
Der Unterschied zwischen Eingriffen bei der Geburt und Gewalt bei der Geburt ist ähnlich wie der zwischen Sex und Vergewaltigung, wenn ich etwas tue was gewollt ist (oder wo ich davon ausgehen kann, dass es gewollt ist) und wenn ich den anderen dabei gut behandle, ist eine ganz tolle Sache. Mache ich etwas was jemand nicht will oder behandle ich denjenigen dabei fürchterlich, ist es schrecklich.
In der Medizin kommen natürlich auch manchmal Situationen vor, wo man nicht mehr die Zustimmung des Patienten -hier der Mutter- abwarten kann und natürlich ist etwas was in der akuten Notlage gemacht wird auch keine Gewalt. Das ist aber weit seltener der Fall als man denkt.
Gewalt sind Maßnahmen, die gegen die ohne Zustimmung der Frau (nach ausreichender Aufklärung) UND ohne akute Notlage gemachte werden oder Maßnahmen die zwar sinnvoll sind, aber bei denen die Frau so schlecht behandelt wird, dass sie die Geburt in schlechter Erinnerung behält und vielleicht sogar traumatisiert wird. (Oder auch das Verweigern von nötigen/gewünschten Maßnahmen z.B. wenn OHNE Betäubung genäht wird, obwohl die Frau die gerne wollte).
Die exakt gleiche Kombination von Maßnahmen kann bei Frau A vorbildliche Geburtshilfe sein und bei Frau B Gewalt, je nachdem ob die Maßnahmen wirklich nötig waren, ob die Frauen dem zugestimmt haben und -ganz wichtig!- wie die Frauen dabei behandelt wurden.
Dammschnitt ist nicht gleich Dammschnitt, Kristellern ist nicht gleich Kristellern, ungeplanter Kaiserschnitt ist nicht ungeplanter Kaiserschnitt usw.

Ich selbst habe den Unterschied bei meinen Geburten am eigenen Körper erfahren.
Bei der ersten gab es einen Menge einschneidender Maßnahmen, die gegen meinen Willen durchgeführt wurden obwohl sie NICHT akut notwendig waren (wie mir nachher auch klar gesagt wurde) und dabei wurde ich von einigen der Handelnden auch noch sehr schlecht behandelt. Nach der Geburt ging es mir körperlich wie psychisch monatelang absolut beschi**en.
Bei der zweiten Geburt gab es auch eine Menge größerer Maßnahmen, die alle nach Absprache mit mir durchgeführt wurden, weil sie sinnvoll waren, und dabei wurde ich die ganze Zeit respektvoll und freundlich behandelt. Die Geburt war wunderschön!
Es kommt nicht auf die Maßnahmen selber an, sondern auf die Situation dahinter und auf den Umgang.

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Hier ein gutes Beispiel für den Unterschied zwischen Gewalt und guter Geburtshilfe

Antwort von Lina301 am 15.07.2018, 9:52 Uhr

https://sz-magazin.sueddeutsche.de/die-wehenschreiberin-hebammenkolumne/das-kind-muss-raus-84372

Wem den Unterschied zwischen Gewalt in der Geburthilfe und guter Geburtshilfe durch sinnvollen nötigen Maßnahmen nicht so klar ist, der sollte diesen Text lesen.
Ist von einer KH-Hebamme die zwei Geburten vergleicht: Ähnliche Situation, gleiche Maßnahmen, einmal gute Geburthilfe einmal absolut nicht.
Auch vergleichsweise kleine Details können entscheiden, ob sich eine Frau glücksstrahlenden an die Geburt als schönster Tag im Leben erinnert oder verzweifelt als ganz fürchterliche Erlebnis, was schlimmstenfalls noch die Anfangszeit mit Baby überschattet.

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Re: Zum Thema Gewalt bei der Geburt....

Antwort von Felica am 15.07.2018, 11:23 Uhr

Du sagst es. Für mich ist es eher so das viele Frauen da völlig falsche Vorstellungen haben und nicht die Möglichkeiten im Vorfeld nutzen sich umfassend zu informieren. dann kommt es anders wie in ihren Träumen gedacht und dann muss natürlich wer der böse sein. den vor sich selbst eingestehen geht nicht.

Ich wurde vor der Geburt umfangreich aufgeklärt, über Kaiserschnitt, seinen Vor- und Nachteilen, dann die ganzen Schmerzmittel wie PDA, was es bedeutet für eine Wassergeburt, welche Nachteile und Risiken eine natürliche Geburt haben kann. Das was fehlte und was dann unter der Geburt zum tragen kam wurde dann nach dieser mit mir aufgearbeitet. Bis ich es dann realisiert habe, es in den Zusammenhang gebracht habe, dauerte es Monate. Inzwischen weiß ich, das es so gelaufen ist wie es gelaufen ist war auch teils meine Schuld. Schuld ist zwar das falsche Wort, klingt negativ, was es nicht sein sollte, aber durch meine Handlungen haben ich es teils nicht leichter gemacht. Da es aber in der Situation auch nicht anders ging, auch wegen meinem trotzdem fehlenden Wissen, ist es einfach so. jetzt mit dem Wissen von der ersten Geburt bin ich mir sicher, bei der zweiten es anders zu machen und das es soweit nicht kommen wird.

Kenne übrigens einige Frauen die bei einer Geburt dabei waren um eine gebärenden zu unterstützen und die dann später nach der eigenen ersten Geburt sagen, wir haben viel von der zugeschauten Geburt mitgenommen. Es war einfach nicht mehr das große unbekannte.

Ich für meinen Teil bin verdammt froh das Ärzte und Hebammen in meinen Fall so gehandelt haben wie sie haben. Auch wenn ich sie unter der Geburt und die erste Zeit auch danach echt verflucht habe. Der Dammschnitt bei mir war richtig so, hat weiteres verhindert und mitgetragen dabei das mein Kind heute lebt. Das er nötig und richtig war haben einige Ärzte und auch 2 Hebammen im nachhinein bestätigt. Zumal der das kleinste Problem an allem war, der ist völlig komplikationslos abgeheilt und war im Gegensatz zum Rest der reinste Witz.

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Re: Senseo

Antwort von Felica am 15.07.2018, 11:25 Uhr

Langt doch wenn man es danach bespricht. Rest hat man selbst vorher im Griff indem man die Geburtsplanungsgespräche nutzt. Da dann aber auch fragen stellt. Viele sehen es aber nur als eine weitere Babyshow an.

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Re: Zum Thema Gewalt bei der Geburt....

Antwort von Felica am 15.07.2018, 11:30 Uhr

Auch wenn es oft den Frauen nicht bewusst ist warum und weshalb Ärzte und Hebammen in der Situation so handeln, glaube ich nicht das die das aus reiner Freude machen oder um Frau und Kind zu ärgern. Nur Laien wissen oft dann nicht warum und weshalb. Wichtiger ist es also, das dann danach darüber gesprochen wird. Heißt aber auch als Frau das man fragen muss warum und weshalb. Den ich denke, oft sind die Dinge dem Team derartig ins Blut übergegangen, das sie leicht vergessen das andere ja nicht wissen können warum und weshalb. Sie erklären es nicht aus Boshaftigkeit dann nicht, sondern eher aus Gedankenlosigkeit.

Bei mir hat man einen Teil erzählt und erklärt wie man mich am nähen war. hat gedauert und so war Zeit. Vieles aber erst beim Gespräch am Folgetag. Was mir dann noch unklar war habe ich Monate später erfragt nachdem ich mir den Geburtsbericht geholt hatte. Hat mir sehr geholfen.

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Re: Gewalt erzeugt Gegengewalt - oder Kristeller und Gegenkristeller...

Antwort von Felica am 15.07.2018, 11:32 Uhr

Da hätte ich dann auch zugeschlagen. Im nachhinein auch gefragt was das für einen Sinn gehabt haben soll und entsprechend Beschwere eingelegt.

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Re: Gewalt ist niemals notwendig

Antwort von Felica am 15.07.2018, 11:33 Uhr

Unterschreibe ich

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Felicia

Antwort von Mädelsmama86 am 15.07.2018, 12:07 Uhr

Ich war bei allen meinen Kindern beim Geburtsplanungsgespräch, da würde ich selbst über einen Not Kaiserschnitt aufgeklärt und musste das unterschreiben, für den Fall der Fälle (allerdings nur in dem Klinikum von meiner ersten und vierten Geburt)
Wenn sowas alles erklärt wird, hätte man darauf auch hin weisen können

Und im Nachhinein wurde mir das auch alles nicht erklärt, ich sah nur noch einmal den Arzt, weil er mich Nähte und das war es.

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Lina

Antwort von Mädelsmama86 am 15.07.2018, 12:10 Uhr

Wow, ich Danke dir erstmal für den link
Ich muss ehrlich sagen, ich hatte einen klos kn Hals beim lesen.
Ja mir hat auch niemand was gesagt oder geschweige den im Nachhinein, merke gerade das es mich schon sehr schockt.
Hätte mein Mann nicht mir einiges erklären können, im Nachhinein, dann hätte ich noch sehr viel zu knabbern. Ich habe mich halt damit abgefunden das es sein musste...

Ich überlege ob es nicht sogar mal Sinn macht den Geburtsverlauf mir anzufordern und durchzulesen

Allerdings verstehe ich jetzt den Unterschied

Danke dir
Lg

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Re: Gewalt ist niemals notwendig

Antwort von MaxiFünkchen am 15.07.2018, 14:31 Uhr

Danke Lina, du bringst es auf den Punkt.

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Re: Zum Thema Gewalt bei der Geburt....

Antwort von Esmeralda am 13.09.2018, 0:23 Uhr

Hallo.
Ich weiß, der Thread ist zwei Monate alt.

Trotzdem möchte ich mamavonbaby für ihren guten Beitrag danken.

Sommertag spricht auch etwas Wichtiges an: Unfreundlichkeit ist immer völlig unnötig und hilft niemandem.
Bei Lina301 musste ja auch viel gemacht werden, aber wenn man resprektvoll und freundlich behandelt wird, hat das ganz andere langfristige Auswirkungen.

Aus vielen anderen Erfahrunge mit Ärzten und Schwestern vermute ich: Es ist im Alltag einfacher, eine Patientin / Gebärende anzuherrschen und einzuschüchtern und einfach zu machen, was man will. Kostet weniger Zeit.


Senseo, tja, die Geburt ist etwas Natürliches, aber nicht alles Natürliche ist uneingeschränkt gut. Die Evolution hat keine perfekten Körper oder Vorgänge hervorgebracht, sie arbeitet damit, dass beim Hobeln halt immer Späne fallen und eine Schrotkugel schon das Ziel treffen wird.

Wenn man bedenkt, dass in Entwicklungsländern ohne wissenschaftlich-medizinische Hilfe jede siebte (!) Geburt mit dem Tod der Mutter endet... Jede OP-Methode oder Sportart oder Genussmittel mit so einer Quote würde verboten. Und das sind nur die zeitnahen Todesfälle, die langfristigen körperlichen Folgen für die Mutter nicht eingerechnet.


Also über Krankheiten und Eingriffe, die weit weniger gefährlich sind, bin ich besser aufgeklärt worden. Wenn ich Ärzten oder auch Hebammen konkrete Fragen zu problematischen Situationen oder Behandlungen bei der Geburt stelle (auch wegen meiner Vorerkrankung), wird mir ständig ausgewichen.
Es wird immer alles weichgespült, ach, ich solle abwarten, mich entspannen, Komplikationen kämen so selten vor...
Ich bekomme den Eindruck, ich soll möglichst unwissend bleiben, damit ich jetzt keinen Aufwand verursache und später bei der Geburt gut über meinen Kopf hinweg entschieden werden kann. Aufgeklärte Schwangere, die selbstbestimmt reagieren können, sind in meinem Umfeld leider unerwünscht.

Was kümmert es schon die Ärzte, wenn ich ein furchtbares Geburtserlebnis oder langfristige Schäden davon trage. Damit werden sie persönlich sich nicht mehr auseinandersetzen müssen, da sind dann andere Kollegen außerhalb des Krankenhauses zuständig oder die vielbemühten Psychologen, die verpfuschte Patienten mit Psychopharmaka ruhig stellen.

Grüße

Esmeralda

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Re: Zum Thema Gewalt bei der Geburt....

Antwort von Sannip am 03.10.2018, 23:44 Uhr

Da wünscht man der „netten“ Schwester doch später ein schönes Altersheim mit genau der selben Behandlung.

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