Die Geburt

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Geschrieben von Esmeralda am 12.09.2018, 23:58 Uhr

Freundin traumatisiert wegen Frühchen-Untersuchung?

Hallo.

Ich würde gern einfach mal über etwas sprechen, an das ich ab und zu denke und über das ich mit niemandem sprechen kann.


Eine Freundin von mir, die bekam ihr (erstes und einziges) Kind einige Wochen zu früh.
Also kein Extremfrühchen, aber sie musste schon in ein Krankenhaus mit Frühchenstation statt dorthin, wo sie eigentlich entbinden hatte wollen.

Im Krankenhaus meinten die Krankenschwestern noch zu ihr, das würde ja noch lange dauern bei ihr als Erstgebärende.
Aber dann ging es, tja, wirklich sehr schnell und es gab auch keine Zeit mehr für PDA oder irgend so etwas. Ihre eigene Hebamme konnte auch nicht rechtzeitig da sein.

Das Baby wurde sofort von Schwestern und Ärzten mitgenommen und untersucht, ich denke einfach, weil es ein Frühchen war. Ob es auch Anzeichen gab, dass es dem Kind nicht gut ging, weiß ich nicht.

Auf jeden Fall war mit dem Kind letztlich alles in Ordnung, es gab keine schwerwiegenden Folgeprobleme oder so etwas. Das ist auch schon einige Jahre her jetzt.


So, wie ich meine Freundin verstanden habe, hatte es ungefähr eine halbe Stunde gedauert, bis sie nach der Geburt das Baby bekam.

Trotzdem erzählt sie mir heute noch mit Tränen in den Augen, dass sie weinen muss, wenn sie im Fernsehen eine Szene sieht, wo die Mütter das Neugeborene auf den Bauch gelegt bekommen.

Ihr Gynäkologe hat meine Freundin bei einer Vorsorgeuntersuchung vor kurzem darauf angesprochen, ob sie denn nicht ein zweites Kind möchte. Meine Freundin möchte das nicht unbedingt, und hat gegenüber dem Frauenarzt bei der Gelegenheit auch mal die geschilderte Situation mit Bedauern erwähnt.
Darauf hat der Frauenarzt recht harsch reagiert, was sie denn wolle, ob sie etwa ein Geburtstrauma hätte - andere Frauen würden doch viel Schlimmeres erleben!
Meine Freundin hat dann natürlich nie wieder etwas gesagt.


Ich kann die Gedanken des Frauenarztes ein Stück weit verstehen. (Nur wie er meiner Freundin gegenüber reagiert hat, finde ich falsch.) Ich habe mich selbst bei der Erzählung meiner Freundin gewundert, dass ihr die halbe Stunde Untersuchung des Babys so nahe ging.

Sie hatte eine völlig unproblematische Schwangerschaft, es ging ihr gut, sie ist extrem sportlich und konnte auch lange noch viel machen.

Ich selbst habe eine sehr schwere Schwangerschaft, mit chronischer Krankheit und vielen Beschwerden, zuvor eine Fehlgeburt, Kaiserschnitt ist geplant.
Ich möchte vor allem, dass es dem Baby und mir hinterher möglichst gut geht.
Natürlich denke ich jetzt ab und an an meine Freundin, da ich durch den Kaiserschnitt mein Baby auch erst nach ca. 45 min zu mir bekommen werden. (Vorher die Ärzte im Nebenraum, dann mein Mann.)


Da ich nicht verstehe, wie die emotionale Verletzung meiner Freundin zustande kam, frage ich mich, wie ich diese 45 min Trennung verkraften werde. So vom Kopf her kommt mir das zunächst nicht dramatisch vor, aber wenn das andere so sehr mitnimmt...?

Ich möchte meiner Freundin ihre Gefühle keineswegs absprechen oder diese entwerten!

Ich vermute, jeder erlebt solche Ausnahmesituationen sowieso völlig anders. Vielleicht war es auch eher die schnelle "Sturzgeburt", die sie so verletzlich gemacht hat. Kann man nicht wissen, nur vermuten.

Ich weiß auch nicht genau, was ich mir von diesem Thread erwarte.
Einfach nur anonym ein Gedankenaustausch dazu.

Vielleicht hat ja jemand ähnlich empfunden und das überwinden können.

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Ich bitte auf alle heftigen Reaktionen zu verzichten. Bitte keine Beschimpfungen meiner Freundin, was sie für ein undankbares Weichei sei, und kein Erstellen eines negativen 3-min-Persönlichkeitsprofils von mir, weil mich das ein wenig beschäfigt.

Ja, es gibt Frauen, denen das Kind in den Armen gestorben ist. Es gibt auch Menschen, deren ganze Familie im KZ ermordet wurden. Es gibt auch Menschen, die unglücklich sind, weil die neuen Küchenfronten beim Einbau zerkratzt wurden. So ist das Leben und man darf darüber sprechen, aber das Recht auf Gefühle, egal wie sie sind, hat jeder!

Leute, die mit Imperativen und Frage-/Ausrufezeichen um sich werfen, sind unerwünscht.
Das brauch ich echt nicht.
_____________________________________________________________________

Danke für euer Verständis. Halbwegs "normale" Beiträge und subjektive Erfahrungen sind willkommen. :)

Esmeralda

 
16 Antworten:

Re: Freundin traumatisiert wegen Frühchen-Untersuchung?

Antwort von Ale27 am 13.09.2018, 8:37 Uhr

Ich schätze der Grund ist nicht die Trennung per se. Man fühlt sich bei einer Geburt immer etwas ausgeliefert, da man eigentlich nichts selbst in der Hand hat. Dann wird einem das Kind genommen, man selbst bleibt so verletzlich zurück und hat 45 min. lang (die einem bestimmt ewig vorkommen) schreckliche Angst um das Baby.
Manche Frauen haben auch Probleme einen Kaiserschnitt zu verarbeiten, das kann ich weniger verstehen, erlaube mir aber kein Urteil da ich eine Spontangeburt hatte (übrigens auch keine einfache.. )
Bei einem normalen Kaiserschnitt weißt du das es dem Kind gut geht und zu es zu Papa kommt und nicht zu Ärzten. In unserem Krankenhaus kommt es dann zu Papa auf der nackten Brust. Sobald du wach bist, kann dein Mann dich freimachen und dir das Baby auf die Brust legen. Danach hast du alle Zeit der Welt dich mit dem Baby bekannt zu machen und zu kuscheln.
Meine Schwester hatte übrigens eine wirkliche schreckliche Geburt und schreckliche Schmerzen, da wirklich alles gerissen ist das nur reißen kann... Papa hat dann das Baby bekommen und sie wurde sehr lange genäht. Sie hatte so schreckliche Schmerzen dass sie nicht ein Mal einen Gedanken dafür übrig hatte wie es dem Baby geht.
Insofern dachte ich mir nach der Geburt meines Sohnes, die fast ein Notkaiserschnitt wurde, es hätte ja können schlimmer kommen. Zu knabbern hat natürlich trotzdem etwas, aber das verbuch ich als normal. Einzig wenn ich von manchen Frauen höre was für einfache Geburt sie doch hatten, oder von welchen die trotz einfacher Geburt meckern, könnt ich kurz 'abkotzen'. Aber das ist glaub ich auch nur menschlich

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Re: Freundin traumatisiert wegen Frühchen-Untersuchung?

Antwort von Felica am 13.09.2018, 9:39 Uhr

Das Problem sind die völlig unrealistische Vorstellungen die viele heute haben. Sie malen sich ihre Traumwelt aus, wie alles wäre und was passiert und dann kommt die Wahrheit. Mit dem entsprechend harten Aufprall.

Wenn ich mir deine Beiträge so lese deucht es mir, das du ähnlich hart aufknallen wirst. ihr plant, ich macht, ihr malt euch aus. Damit weckt ihr extrem hohe Erwartungen, die so nicht zu erfüllen sind. Hört damit auf, lasst es auf euch zukommen. Ihr müsst eh nach dem gehen was die Gegebenheiten her geben. Sonst wird es dir kaum besser ergehen wie deiner Freundin.

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Re: Freundin traumatisiert wegen Frühchen-Untersuchung?

Antwort von Jomol am 13.09.2018, 14:08 Uhr

Ich glaube, Deine Freundin war einfach von der Situation total überfahren- eben noch alles in Butter, dann Kind da, viel zu früh, viel zu schnell (ist glaube ich fûr viele Mütter schwerer zu verkraften als ein bissel länger), dann die (wenn auch nicht besonders lange) Ungewißheit. Vielleicht sollte sie einfach nochmal mit einer Hebamme oder Psychologin darüber sprechen. Es klingt nicht, als hätte sie es je verarbeitet. Der Gynäkologe qualifiziert sich, wenn das so stimmt, sicher nicht für den Einfühlsamkeitspreis.
Zu Dir selbst: entspann Dich so gut es geht. Freu Dich auf Dein Baby, koch Essen für hinterher und frier es ein, häkele eine Decke, was auch immer. Versuch Dir nicht alles genau vorzustellen und alles minutiös zu planen. Es läuft nie nach Plan, besonders nicht mit Kindern. Man muß nicht naiv sein, aber ein gewisses Urvertrauen, daß es die Welt gut mit einem meint, hilft ungemein.
Laß es Dir gutgehen und brüte schön,
Grüße,
Jomol

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Re: Freundin traumatisiert wegen Frühchen-Untersuchung?

Antwort von Maroulein am 13.09.2018, 15:59 Uhr

Huhu
Mir ging es bei drei KS so dass die Kinder erst auf Intensiv mussten,die Jüngste war nach zwei Stunden bei mir um dann am nächsten Tag komplett in die Kinderklinik verlegt werden zu müssen wegen gefährlich hoher Biliwerte(sie lag 7tage unter der Lampe,war danach immer noch quietschegelb,aber dann ist es nicht mehr schädlich für das Gehirn,weil sich die Schranke gebildet hat)

Ja es ist mir schwer gefallen,Grade bei der Kleinen,da sie nur zum Wickeln und Füttern kurz raus konnte,dann klappte das Stillen obendrein nicht.....

Die Frage ist aber glaube ich immer wie man es betrachtet,ich bin wahnsinnig froh in einem Land zu leben in dem man auch drei Kaiserschnitte überlebt,ich hätte schon bei der Großen nicht überlebt da ich eine Präeklampsie hatte,unsere Kinder werden bestmöglich medizinisch versorgt,wenn man nicht stillen kann ist die Milch erschwinglich und sicher(siehe Milchskandal in China ),man darf nicht allen verpassten Dingen hinterher trauern,sondern sollte sich an allem positiven freuen.Und ich Versuche eigentlich mir nichts so feste vorzunehmen dass eine "Planänderung" mich eben nicht aus der Bahn wirft,das Leben bietet so viele Variablen,man kann Bindung auch ohne Stillen wunderbar aufbauen,ich habe mir und der Mini den Luxus gegönnt dass sie tagsüber auf mir schlafen durfte, ich habe diese besondere Zeit immer sehr genossen,wir haben alles verpasste Kuscheln irgendwann wieder nachgeholt


Das das ganze bei manchen Frauen nicht so einfach abfällt liegt zum einen bestimmt an der besonderen Hormonellen Umstellung nach der Geburt,das ist wie kalter Entzug(selbst ich die eigentlich eher Taff ist hatte arge Heultage nach allen Entbindungen),zum anderen ist es wahrscheinlich aber auch arg Typabhängig,auch vor Postnatalen Depressionen sind die emotional stärksten nicht sicher.Viele Frauen haben auch Bindung Schwierigkeiten wenn der erste Kontakt fehlt,zu realisieren ja das ist wirklich mein Kind.

Deine Situation ist sicher anders als bei deiner Freundin,du hast Zeit dich auf die Geburt einzustellen ,du weißt wie die Situation danach ist.....
Auf jeden Fall sollte dich das nicht so sehr beeinflussen dass du jetzt ängstlich an deine Entbindung gehst,jede Geburt ist anders,wenn man es zulässt kann aber auch eine Sectio prima sein,ich bin dreimal sehr liebevoll und angstbefreit betreut worden,selbst im OP war die Stimmung prima,und trotz der Angst um unser beider Leben kann ich nach 16 Jahren positiv auf die Geburt meiner Großen zurück blicken, ebenso an die meiner anderen Kinder vor 14 und 2 Jahren

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Re: Freundin traumatisiert wegen Frühchen-Untersuchung?

Antwort von Itzy am 14.09.2018, 7:18 Uhr

Ich glaube auch es war vorallem das vorzeitige Ende. Kein langsames oder geplantes "es geht los",sondern eher wie ein Unfall wo im KH einem alles aus der Hand genommen wird.
Bei meinem 1.Kind wurde ich mit Verdacht auf zuwenig Fruchtwasser ins KH eingewiesen. Ab da lief nichts mehr wie ich es vorher geplant und mir gewünscht hatte. Ich hatte danach lange dran zuknabbern, dazu noch ne blöde Nachsorgehebi und Aussagen im KH "Stillen wird bei Ihnen nicht funktionieren, kaufen Sie besser Pulver"...
Ich habe mich echt als die dümmste Erstimutter gefühlt.
Bei Kind 2 bin ich mit deutlich weniger Erwartungen an die Geburt gegangen, mir ein anderes KH gesucht und - was mir als Kopflastigen Menschen besonders schwer fällt - es laufen zu lassen. Ich bin ziemlich gerissen, die Plazenta kam nicht von alleine, Zwerg war lange bei Papa. Ja, bestimmt nicht ideal, aber ich trauerte dem nicht nach. Gönnte ihm das Glück und nach 30 Minuten hatte ich sie ja auch. Man muss versuchen irgendwie seinen Frieden damit schließen zu können. Dann kann man sich auch wieder öffnen und die Situation neu angehen und ggf. beim nächsten Mal anders angehen. Und du hast Recht, für die eine ist es ein Trauma, für die andere nicht. Wie bei frühen FG, keinem steht es zu da Trauer abzusprechen.

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Re: Freundin traumatisiert wegen Frühchen-Untersuchung?

Antwort von KeiKeiKei am 14.09.2018, 15:05 Uhr

Wie viele andere auch sehe ich das Problem eher bei dem plötzlichen Ende. Ich erwarte noch mein 1. Kind aber bis vor kurzem sah es bei mir auch nach Kaiserschnitt aus.
Der Kleine lag lange in BEL und hat sich dann aber um die 35. SSW gedreht. Alles gut. Plötzlich drehte er sich aber wieder in BEL und die Ärzte meinten, "nächste Woche Kaiserschnitt, der dreht sich nicht mehr".
Sofort nach der Nachricht wurde ich zu weiteren KS Voruntersuchungen geschickt und ich wurde darüber aufgeklärt, dass mein Ehemann bei der OP nicht dabei wäre und ich das Baby erst nach 1 bis 2 Stunden zu halten bekommen würde. Ich hatte mich gefühlt, als ob ich vom Auto überrollt worden wäre und habe zwei Tage lang geheult.
Der Kleine hat sich kurz vorm KS wieder gedreht und nun warte ich darauf, dass er so kommt. Evtl. werde ich immer noch einen KS benötigen. Kann ja immer passieren. Aber jetzt hatte ich einige Wochen Zeit mit darüber Gedanken zu machen (1 - 2 Stunden sind auch nicht die Welt und auf unsere Mutter-Kind-Bindung wird das wohl kaum einen Einfluss haben. Und die OP ist kurz und mein Mann muss das ja auch nicht mitkriegen wie ich aufgeschnitten werde).
Wenn man die Möglichkeit hat sich darauf einzustellen, geht vieles einfacher. Ich kann die Gefühle deiner Freundin somit schon nachvollziehen. Ich habe mich auch kurzzeitig gefühlt, als ob die mir beim KS plötzlich das Baby wegnehmen wollen. Jetzt wo ich weiss wie es ablaufen würde, habe ich kein Problem mehr damit. Aber man muss Zeit haben es sacken zu lassen.

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Re: Freundin traumatisiert wegen Frühchen-Untersuchung?

Antwort von Kathy75 am 15.09.2018, 15:20 Uhr

Ich kann es etwas verstehen. Bei meinem mittleren Sohn war die Geburt auch nicht leicht. Nach 8 Stunden Wehen u PDA wollte er trotzdem nicht raus. Ich war den Ärzten komplett ausgeliefert, habe wehenfördernde u abwechselnd wehenhemmende Mittel bekommen u Ich habe selbst gedacht, dass mein Herz gleich aufhört zu schlagen. Der Arzt meinte, jetzt versuchen wir es noch einmal, wenn er dann nicht kommt gibt es ein Notkaiserschnitt. Der Arzt legte sich bei der nächsten Wehe auf mein Bauch u schob mit.
Das Resultat war, dass mein Sohn hiervon einen Oberarmbruch hatte u ich ihn nur ganz kurz halten durfte, bevor er in die Kinderklinik verlegt wurde.

Ich durfte erst am nächsten Tag zu ihm u musste so weinen. Er war dort vororgehalber am ganzen Körper an Geräten angeschlossen. Ich konnte erst richtig stillen, als er nach einer Woche nach Hause durfte.,

Ich vergesse es bis heute nicht, wie er im KH von den Sanitätern für die Fahrt fertig gemacht wurde u ich nicht mit durfte. Es ist ein schlimmes Gefühl. Nein, ich brauch kein Psychologe für die Aufarbeitung. Habe danach auch eine wunderschöne 3. Geburt erlebt, trotz Einleitung.

Aber vergessen tu ich dies nie....

Bin nun übrigens wieder kurz vor der Geburt u lasse einfach alles auf mich zukommen.

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Re: Freundin traumatisiert wegen Frühchen-Untersuchung?

Antwort von drosera am 19.09.2018, 8:19 Uhr

Hallo!
Eine Frau, die eine natürliche Geburt mit halbwegs eigenen Wehen hat, erfährt eine Hormonausschüttung - da ist man im Kopf einfach anders. Bei einer geplanten, primären Sectio gehst du ja mit deinem normalen Hirn hinein.
Ich hab mein Kind im OP kurz gesehen und wusste, dass er nebenan untersucht wurde.
Die etwa 30 min Trennung fand ich nicht belastend, insbesondere, weil mir mein Kind auf diese Art noch fremd war.

1 Tag später (die Hormonlage änderte sich schon) hat sich mal eine Krankenschwester ohne zu fragen mein Kind geschnappt und ist ab zu einer Untersuchung. Ich komme von der Toilette und steh vor dem leeren beistellbettchen...... uiuiui...da spielen die Muttergefühle aber Panik.

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Re: Freundin traumatisiert wegen Frühchen-Untersuchung?

Antwort von Esmeralda am 20.09.2018, 2:38 Uhr

Hallo.

Ich konnte leider nicht eher mich wieder melden, mir ging es in letzter Zeit nicht so gut. Vor allem eine irrsinnige Erschöpfung und Müdigkeit hat sich meiner bemächtigt. (Dauernd müde und trotzdem Ein- und Durchschlafprobleme.)

Mit dem Baby ist alles top! Nur bei mir nehmen die Schwangerschaftsbeschwerden überhand.

Vielen Dank für eure Erfahrungen.
Über die werde ich bestimmt noch ein wenig nachdenken.

(Kein Danke an felicia. Den Beitrag kann jeder vernünftige Mensch für sich selbst bewerten. ich habe schon genügend Forenerfahrung, um über sowas nur noch lächelnd den Kopf zu schütteln.)


Zwei Dinge spontan dazu:

Ich denke, meine Freundin ist grundsätzlich jetzt sehr zufrieden mit ihrem Leben und das kleine "Trauma" belastet jetzt nicht ihren Alltag. Von daher braucht sie in meinen Augen nicht unbedingt eine Therapie. Oder zumindest würde ich ihr die nicht anraten, die sollte sie wenn lieber aus eigenem Antrieb suchen. Vielleicht ist das ja auch ihre Verarbeitung, dass sie mit mir und anderen Freundinnen darüber spricht.

Aber ja, ihr Leben verlief recht gut und sie hat immer viele Ziele erreicht, wie sie es wollte. Da hat sie diese Art von Geburt vielleicht besonders überrascht. Wobei mir bewusst ist, dass das nur eine Unterstellung ist, die ich vielleicht mache, weil ich ein wenig neidisch auf ihre Gesundheit und Fitness bin. Man könnte auch sagen, starke Menschen mit viel Reserven verkraften eher mal eine kurze Extremsituation, dann ist meine "Hypothese" wieder dahin.


Ich weiß nicht, wie meine Geburtserfahrung sein wird.
Ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass ich Bindungsprobleme haben werde. Egal, wie lange ich von meinem Baby getrennt sein werde, selbst falls es länger auf die Kinderstation müsste.

(Wobei abgesehen von der Bindung dass sicher eine seeeehr belastende Situation ist, wenn das Kind medizinische Probleme hat und alles anfänglich so ungewiss und risikoreich scheint! :( Die Sorge muss furchtbar sein.)

Dadurch, dass ich eine Risikoschwangere bin, haben wir viele Ultraschallbilder.
Mein Baby ist im Bauch so deutlich tastbar, macht schon lange so viele spürbare Bewegungen und reagiert gut auf mich oder auch auf meinen Mann, wenn wir mit ihm sprechen / singen oder den Bauch streicheln - seit der 16. SSW nennen wir sie bei ihrem Namen.

Es ist fast, als wäre sie schon da. Wenn ich die Hände um den Bauch lege, ist es als halte ich sie, so spüre ich ihren Po und Rücken. Oder ihre gar nicht mehr so kleinen Füße. :)

Meinem Mann vertraue ich sehr und ich habe den Eindruck, er sieht das jetzt als seine Kernaufgabe, das Baby nach dem KS zu betreuen. :) Er war schon fast "beleidigt", als ich andeutete, es wäre blöd, dass ich das Baby nicht im OP auf die Brust bekomme. :)
Er hat sogar schon vom Baby geträumt. Also von seiner Seite aus existiert "Bonding"! ;)
Sollte ich postnatale Depressionen bekommen oder wegen Komplikationen unter starken Schmerzmitteln stehen, dann wird er dem Baby viel Nähe geben. Da sorge ich mich tatsächlich inzwischen nicht.

Aber es bleibt eine unbekannte, spannende, risikoreiche Erfahrung! Wie nahe der Temrin schon ist, muss ich die meiste Zeit verdrängen, weil ich sonst total aufgeregt werde. ^^

Jetzt starte ich wieder einen Schlafversuch.

Viele Grüße

Esmeralda

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Re: Freundin traumatisiert wegen Frühchen-Untersuchung?

Antwort von Jomol am 20.09.2018, 9:28 Uhr

Dauermüde und nicht schlafen können ist normal gegen Ende der Schwangerschaft. Hatte ich bei beiden. Böse Zungen könnten behaupten, daß der Körper für hinterher übt. Gestillt habe ich ca. alle 2-3h am Anfang. Da wußte ich, wie wenig müde ich vorher war. Man gewöhnt sich aber an alles.
Alles Gute,
Jomol

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@Jomol

Antwort von Esmeralda am 20.09.2018, 17:01 Uhr

lol da hast du leider bestimmt recht! ^^

Wahrscheinlich schlaf ich mit dem Baby an der Brust ein, und das soll man ja eigentlich nicht wegen SIDS, jaja...

Danke für die guten Wünsche. :)

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Bonding/Bindungsstörung

Antwort von Lina301 am 20.09.2018, 22:39 Uhr

Ich möchte dir kurz vor der Geburt keine Angst machen, aber weil es mir wichtig ist, muss ich etwas zum Thema Bindungsstörung erklären.

Bindungsstörungen nach der Geburt haben selten etwas mit fehlender Bindung vor der Geburt zum ungeborenen Kind zu tun. Die meisten Mütter, die so etwas erlebt habe, hatten sich aus tiefsten Herzen auf das Kind gefreut und konnte sich auch "beim besten Willen nicht vorstellen, Bindungsprobleme zu bekommen".
Es ist dabei nicht so, dass man sein Kind nicht liebt, sondern dass man das Kind, das einem irgendwann nach der Geburt (vielleicht mit Verzögerung, gewaschen und angezogen und nicht mehr "neugeboren") gezeigt wird, nicht als das eigene geliebte Kind wiedererkennt. Ein Gefühl als ob dein geliebtes Kind aus deinem Bauch entführt wurde, aber statt dass man nach ihm sucht bekommst du ein vollkommen fremdes Kind in den Arm gedrückt, dass du babysitten sollst. Dein Verstand weiß zwar, wie unwahrscheinlich Babytausch heutzutage ist, aber dein Herz kann mit dem Kind einfach nichts anfragen und sucht stattdessen völlig verzweifelt nach DEINEM Baby.
Als ob du nach Hause kommst und plötzlich sitzt ein völlig fremder Mann am Küchentisch, der behauptet dein Mann zu sein, und alle erwarten, dass du verliebt bist, aber es ist halt nicht dein Mann.

Im Laufe der Zeit macht es dann vielleicht doch irgendwann Klick und die Hormone setzen ein oder das Kind wächst einem durch die gemeinsam verbrachte Zeit nach und nach ans Herz wie bei einem Stiefkind oder Pflegekind. Aber es ist ein gigantischer Unterschied zu der überwältigenden Liebe auf dem erste Blick mit Glücksgefühlgewitter, wie man sie im besten Fall nach einer Geburt erleben kann.
Dabei ist das natürlich nicht nur von der Geburt abhängig. Viele Frauen haben trotz langer Trennung eine Bindung vom ersten Augenblick an, andere tun sich mit den Muttergefühlen trotz objektiv problemloser Geburt sehr schwer. Da gibt es diverse Faktoren. Aber man kann definitiv ein heiß ersehntes absolutes Wunschkind im Arm halten und keinerlei Muttergefühle haben und dabei können durchaus die Abläufe bei der Geburt und dabei oft vermeindlich kleine Details, wie z.B. wann das Kind angezogen wird, oder auch z.B. die Brille, die man aufbehalten darf um das Kind zu sehen und sich direkt nach der Geburt einzuprägen (daher gut, dass du das durchgesetzt hast) eine Rolle spielen. Wie gesagt, es muss keinen Effekt haben, aber es kann.
Und ganz ehrlich das Argument "Bonding durch den Papa ist auch schön" finde ich zwar bei einer unvermeidbaren Trennung tröstlich aber im Zusammenhang mit völlig unnötigen Trennungen wegen "das machen wir immer so, weil das haben wir immer schon so gemacht" geradezu absurd. Es gilt doch nicht "entweder oder". Man sperrt doch auch nicht die Braut direkt nach der Trauung ins Hinterzimmer, damit der Bräutigam feiern kann. Natürlich kann auch der Papa mit dem Kind kuscheln, vielleicht auch vor der Mama, aber während die Mama dabei ist! Früher hat man die Männer bei der Geburt rausgeschickt und hinter die Glasscheibe verbannt, jetzt lässt man die Frauen -genauso sinnlos- alleine im OP oder schiebt sie gar (schlimmstenfalls stundenlang, falls gerade mal keiner Zeit hat sie abzuholen) in den Aufwachraum. Der schönste Start für eine (neue) Familie ist, wenn alle drei zusammen sind, egal wer wann das Kind auf dem Arm hat, aber halt alle zusammen! So wunderschön es ist, seinen Geliebten zum ersten Mal mit dem gemeinsamen Baby auf dem Arm direkt neben sich zu sehen, so schlimm ist es, die eigentlich schönsten ersten Momente seines Kindes damit zu verbingen, irgendwo alleine einen Uhrzeiger anzustarren. Erst recht wenn man weiß, dass das ganz einfach nicht hätte sein müssen.

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@Ale27 @Jomol @Maroulein @Keikeikei @drosera @Lina301

Antwort von Esmeralda am 21.09.2018, 2:29 Uhr

Hi Ale27.

Das schlimme Geburtsereignis deiner Schwester tut mir leid.
Ich kann das absolut verstehen, dass sie vor lauter Schmerzen erst mal keinen Gedanken für das Baby hatte.

ich hatte leider auch schon extreme Schmerzen im Leben und dahinter verschwindet einfach alles, das ist existentiell. Man hat keine Chance.
Mit Folter kann man ja auch aus jedem Menschen alle Geheimnisse herausholen und ihn andere verraten lassen.


Ich hatte extreme Schwangerschaftsübelkeit lange Zeit ohne Pause, mit 15 % Gewichtsabnahme.
Die Intensität der Übelkeit hatte nichts mit dem zu tun, was man im normalen Leben an Übelkeit erlebt.
Da gab es auch Stunden, in denen ich nur sterben wollte oder mir eine Fehlgeburt gewünscht habe.
Inzwischen weiß ich, dass es tatsächlich Fälle solcher Übelkeit gibt, in denen Frauen deswegen abgetrieben haben. Ich verurteile sie nicht!! Die sind einfach arm dran und wer das nicht erlebt hat, kann die leicht als Monster bezeichnen und sich auf die Schulter klopfen.

Also in der Situation hatte ich keine positiven Gefühle gegenüber dem Fötus und ich fühle mich absolut nicht schuldig deswegen.

Aber auch hier war an meinen Gefühlen teilweise auch das Gefühl des Ausgeliefertseins und des Verlassenseins mitschuld. Was du ja auch beschreibst.
Ich bin heute noch wütend auf die Pharmaindustrie und die Ärzte, die mit den Schultern zucken, und denen es vor allem wichtig ist, dass sie hinterher nicht verklagt werden für denkbare Fötusschäden. Es gäbe durchaus mehr medizinische Möglichkeiten als das bisschen Vomex, das fast keine Wirkung bei mir hatte. (Die in anderen Ländern teilweise auch besser ausgeschöpft werden.) Letztlich interessiert sich einfach niemand für das Leid der Hyperemesis-Schwangeren und m.E. forscht auch niemand für bessere Behandlungen.

Im Übrigen liebe ich mein Baby jetzt trotz des Erlebnisses sehr.

@Jomol
Ja, du hast recht, sie hat sich bestimmt überfahren gefühlt. Ich fühle mich jetzt zumindest sehr gut aufgeklärt über die Vorgänge bei der geplanten Sectio und damit empfinde ich die Situation sehr viel selbstbestimmter. Deswegen ist etwas Vorausdenken und Informationen einzuholen für mich wichtig.
Aber natürlich, bei vorzeitigen Wehen oder einer Notsituation kann es anders kommen, das ist mir klar. Dann wird es mir ganz sicher ohnehin nur wichtig sein, dass das Baby da schadlos durchkommt!

Aber schade, dass hier ganz schnell unterstellt wird (meine nicht dich), man würde nicht mit Unvorhergesehenem rechnen, nur weil man sich vorbereitet. Wer lieber gar nichts weiß und damit aufgrund seiner Persönlichkeit gut fährt, sollte nicht zu schnell über andere urteilen und Extremes unterstellen.
Es geht doch darum, die Situation einschätzen zu können, zu priorisieren und Handlungsoptionen zu haben.

@Maroulein
"man darf nicht allen verpassten Dingen hinterher trauern, sondern sollte sich an allem positiven freuen."
Da hast du völlig recht. Ich möchte nur vermeiden, dass es lediglich aufgrund mangelndem Plan überhaupt zu verpassten Dingen kommt, denn das würde mich hinterher ärgern und mich verfolgen.
Wenn ich mich einigermaßen informiert habe und ein paar einzelne Prioritäten vielleicht erreichen konnte, dann lebe ich sehr viel besser mit Unvorhergesehenem. Dann ist es halt so und war nicht zu ändern. :)


Mein Mann und ich haben schon darüber gesprochen, dass ich eine postnatale Depression bekommen könnte. Dann werden wir mich nicht mit (Selbst)Vorwürfen unnötig zusätzlich quälen, sondern das eben einfach aushalten und irgendwie durchstehen.


",ich bin dreimal sehr liebevoll und angstbefreit betreut worden,selbst im OP war die Stimmung prima,"
Das ist toll, vielleicht habe ich ja auch dieses Glück! :)


@Itzy
Ich kann deine Schilderung nachvollziehen, unsensibles Personal, das dumme Sprüche ablässt, macht leider eine negative Situation erst richtig schlimm. Und das ist echt so unnötig. :(

"Und du hast Recht, für die eine ist es ein Trauma, für die andere nicht. Wie bei frühen FG, keinem steht es zu da Trauer abzusprechen."
Danke für diese Worte.


@Keikeikei
Das Hin und Her bei dir tut mir leid. Mit den ganzen Schwangerschaftshormonen macht einen das ja noch mehr fertig.
Ich wünsche dir das Allerbeste und drücke dir alle metaphorischen Daumen für ein gutes Geburtserlebnis und Gesundheit für dich und das Kind!

"Wenn man die Möglichkeit hat sich darauf einzustellen, geht vieles einfacher."
Ja, das macht für mich halt auch einen großen Unterschied.

@Kathy75
Auch für dich die besten Wünsche für die baldige Geburt!!
Puh, wenn dem kleinen Baby, das man beschützen möchte, der Arm gebrochen wird - das kann sicher nötig sein und heilt wieder, aber wie brutal ist da doch die Welt und wie schwer muss es als Mutter sein, das mitanzusehen. :(
Aber Hauptsache, du hast deinen Sohn heute in deinem Leben! :)

@drosera
Da bin ich gespannt, ob ich das auch so wahrnehmen werde, mit den Hormonen.
Insofern verhindert da ja der eigentlich noch schwächere Hormonstatus, dass die kurze Trennung traumatisiert. Hmm, interessant.

@Lina301
Da muss ich jetzt aber schon mal fragen, was du denn erreichen möchtest, außer mir Angst zu machen. ;)
Das Risiko bist du ja eingegangen.

Klar, Gefühle sind körperliche Zustände, Transmitter, Neurologie...
Man hat sie nicht im Griff und jeder Mensch reagiert individuell.
Ich hatte auch schon Gefühlsextreme während der Schwangerschaft.
Während der wochenlangen extremen Hyperemesisphase hatte ich keine positiven Gefühle gegenüber dem Fötus. Ich hab mir stundenweise eine Fehlgeburt gewünscht oder meinen eigenen Tod.
Aber deswegen mache ich mir keine Vorwürfe. Und liebe jetzt trotzdem das Ungeborene.

Ich finde es aber ein wenig problematisch, wenn du pathetisch von unvergleichlichen Gefühlsgewittern und unwiederbringlichen ersten Minuten schreibst. Du entwertest ja positive Erlebnisse von Müttern, die ganz andere Momente mit ihrem Kind als die schönsten empfanden. Für noch Schwangere kann das auch in einer selbsterfüllenden Prophezeiung münden, so dass diese es wirklich als unerträglich empfinden, einige Minuten vom Kind getrennt zu sein, was sie ohne diese Worte vielleicht kaum wahrgenommen und vergessen hätten.

Mütter sind auch nur Menschen und abseits aller Klischees schwimmen sie nicht andauernd oder ein Leben lang in rosaroten Gefühlen gegenüber ihren Kindern.
Ich denke, es wird immer wieder Entfremdungsphasen geben, z.B. in der Pubertät.

Ich stimme dir schon zu, wenn Institutionen mit dem "machen-wir-immer-so" argumentieren, ist das ätzend und verwerflich. Man darf sich aber auch nicht daran aufreiben, die Gesellschaft und die Welt komplett umkrempeln zu wollen.
Für meinen Fall hab ich mit für mich noch vertretbarem Aufwand ein paar Prioritäten durchsetzen können und ansonsten lebe ich mit den Rahmenbedingungen, die vor Ort in dieser Zeit eben so gegeben sind.
Mehr Druck möchte ich mir nicht machen. Wenn ich im OP energiegeladen bin und Sehnsucht nach dem Baby, dann kämpfe ich noch mit Generve und Diskussion um noch mehr Baby-Zeit bei mir - aber wenn ich einfach nur erleichtert und müde oder in Schmerzen bin, dann erlaube ich mir auch, mich den Krankenhaus-Routinen zu überlassen. Dann mach ich eben später das Beste aus der Zeit mit dem Baby.
Es ist eine schicksalsreiche Zeit.


Grüße

Esmeralda

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@Esmeralda

Antwort von Lina301 am 21.09.2018, 12:57 Uhr

Mir geht es um Aufklärung über das Problem und vorallem um Verständnis für Frauen mit Bindungsstörungen, weil das doch oft ein Taboo-Thema ist. Gerade so Aussagen, wie "mir kann das nicht passieren, weil..." kann ich schlecht unkommentiert lassen. Das Thema geht mir nämlich aus eigener Betroffenheit sehr nah, wobei ich zum Glück aber auch die überwältigende Liebe auf den ersten Blick im Glückgefühlgewitter genauso aus eigener Erfahrung kenne. Ich habe zwei (Wunsch-)Kinder in zwei Geburten mit sehr ähnlichen Ausgangssituationen bekommen und wegen unterschiedlicher Krankenhäuser komplett unterschiedliche Erfahrungen gemacht und kenne daher beide Extreme auf der Gefühlsachterbahn und weiß daher auch, dass die Probleme beim ersten Kind definitiv nichts mit mir zu zun hatten (wie ich anfangs gegrübelt hatte) sondern wirklich ausschließlich an der Geburt und dem Drumherum dabei.

Wie gesagt, dass heißt nicht, dass alle Frauen automatisch oder auch nur wahrscheinlich Bindungsprobleme bekommen, nur weil das Kind nicht ununterbrochen bei ihnen war oder dass du Angst vor der Geburt und der Trennung danach haben solltest. Wahrscheinlich wird alles gut gehen und du bist am Ende auch im Reinen. Meine Kaiserschnittgeschichte ist zum Glück auch nicht repräsentativ, zum einen war der KS ungeplant und ungewollt war, zum anderen, weil da für einen nicht-eiligen, komplikationsfreien KS obendrauf doch einiges falsch gelaufen ist- gerade auch in den kleinen aber manchmal halt doch superwichtigen Details.

Aber ich finde, dass man das Thema Umgang mit Mutter und Kind bei der Geburt und auch Trennung nach der Geburt wichtig nehmen soll. Das ist kein Klimbimm und es geht dabei leider auch nicht unbedingt nur um ein paar Minuten sondern indirekt um Wochen, Monate und manchmal Jahre, die ein fehlender Kontakt von ein paar Sekunden oder manch eine Unachtsamkeit des Klinikpersonals nachwirken kann. Und bitte hab Verständnis für Frauen (auch deine Freundin), die Probleme mit der Geburt haben, und nein, das nicht wegen zu hoher Erwartungen oder sonst einen Quatsch. Wahrscheinlich muss man das erlebt haben um es zu begreifen. Ich hätte vorher auch nie gedacht, dass eine Geburt (eines absoluten Wunschkindes! und ohne wirkliche Komplikationen!) so schrecklich sein kann und wie lange das nachwirken kann, und anderseits auch nicht wie beglückend eine Geburt sein kann.

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Re: @Jomol

Antwort von Jomol am 25.09.2018, 14:08 Uhr

Da gibt es derzeit ziemlich viel Forschung. Solange man nicht raucht (auch der Partner), nichts Schlafveränderndes einnimmt (Alkohol, Antidepressiva) und kein Wasserbett und extraflauschige Decken hat, scheint es gar nicht so ein Problem zu sein. Die Empfehlungen hat das (noch) nicht erreicht. Auf Rückenlage und Schlafzimmertemperatur (16-18 Grad) muß man trotzdem achten. Es gibt sogar Stimmen die behaupten, daß die fragliche Gefahr für das Kind im ELTERNBETT durch den relativ klaren Schutzfaktor "länger Stillen durch die große Nähe von Mutter und Kind" aufgehoben wird. Das gilt nur für das Elternbett, nicht für die WoZiCouch oder Bett der Großeltern oder wenn ein Geschwisterkind neben dem Baby liegt. Auf Rausfallschutz achten!!!
Ja, Du wirst mit Kind an der Brust einschlafen. Früher oder später passiert das. Aber man muß deswegen keinen Herzinfarkt kriegen.
Grüße,
Jomol

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@Lina301

Antwort von Esmeralda am 11.10.2018, 1:35 Uhr

Tja, letztendlich ist der Effekt bei mir jetzt trotzdem der, dass ich Angst bekommen habe und mir Sorgen mache.

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