Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Butterflocke am 20.06.2009, 12:41 Uhr

natürlich gab es Unterschiede!

...und zwar große, zumindest nach meinem Empfinden.
Dabei spreche ich eher nicht von der Erziehung in den Familien, sondern von der Erziehung in Kindergärten und Schulen. Obgleich das natürlich auch immer Auswirkungen auf den privaten Bereich hat!!!
Wenn ich selbst eine strenge Erziehung in Kindergarten und Schule (und diversen Nachmittagsbetreuungen) genossen habe, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich das auch auf meine eigenen Methoden meinen Kindern gegenüber auswirkt. Umgekehrt natürlich auch!

Ich habe in der DDR knapp 9 Schuljahre absolviert, dann sind wir (vor der Wende) in einer Nacht-und Nebel-Aktion geflüchtet, so dass ich im Westen Deutschlands die restlichen Jahre meiner Schulzeit erlebt habe.
Ich möchte jetzt nicht über die Anforderungen in beiden Ländern sprechen, die auch sehr unterschiedlich waren (das Thema hatten wir aber schon im Aktuell, also laß ich es jetzt aus guten Gründen weg), sondern nur von der Pädagogik (Unterrischtsführung, Disziplin usw) an den Schulen sprechen.

Und hier habe ich einen wirklich gravierenden Unterschied festgestellt. Der Unterricht und auch die Anforderungen an Disziplin und Leistung wurden in der DDR sehr viel strenger durchgesetzt!
Was mich hierbei wundert (viell. ist es aber auch nur logisch) und was ich bis HEUTE (zumindest in meiner Generation) beobachten kann: das Selbstbewußtsein der Schüler im Westen war bei (maximal) gleicher Leistung sehr viel ausgeprägter und besser!!!!!
Ob das nun gut oder schlecht ist, möchte ich nicht beurteilen. Ich bin mir nicht sicher.
Ich möchte nicht einmal behaupten, dass die strengeren Methoden an den Schulen in der DDR "besser" waren, was ja bedeuten würde, dass sie im Westen "schlechter" waren/sind.
Aber sie waren ANDERS!!! Und sie brachten andere Menschen und andere Charaktere hervor.
Denn nicht nur die Erziehung im Elternhaus ist von Bedeutung. Gerade in der DDR hatte die Fremdnbetreuung in jedem Alter großen Einfluss. Es arbeiteten meist BEIDE Elternteile VOLL, es bestand kein Mangel an Betreuungsplätzen usw.
Logisch, dass da ein großer Einfluss stattfand!

Wenn ich zurückdenke und ganz subjektiv aus meinen Erinnerungen schöpfe, dann denke ich an ganz bestimmte Empfindungen zurück: meine Schulzeit im Osten war von Strenge, Respekt, fast von Angst geprägt. Ein ständiges "unter Strom stehen", Schule bis einschließlich Samstag, Sonntag VOLL mit Hausaufgaben, fast keine Zeit zum Aufatmen...
Vielleicht spielten aber auch meine relativ strengen Eltern hierbei zusätzlich eine Rolle, indem sie die Sache durch ihren Erziehungsstil noch verstärkten, statt mir ein wenig Last von den Schultern zu nehmen(?)!

Hier im Westen habe ich dann lediglich Erinnerungen an einen vergleichsweise lockeren Umgang mit Disziplin und Leistung. Eine schöne Umstellung, wie ich für den Moment fand....:-)
Ich habe/hatte hier eher den Eindruck, dass jede kleine Leistung im Übermaß honoriert wurde (so empfand ich es zumindest, als ich ganz frisch hier auf die Schule kam). Aus jeder noch so dusseligen Antwort wurde das Positive gezogen, der Schüler wurde gelobt, was natürlich weiter ermutigte.
Das spielerische Lernen stand/steht in den ersten Klassen der Grundschule im Vordergrund, wärhend in der DDR mit der Schule der unwiderrufliche Ernst des Lebens begann. Spielerische Unterrichtsführung? Nein! Das gab es nicht.....
Spiel und Lernen waren zwei verschiedene Dinge und in der SCHULE keineswegs miteinander vereinbar.

Besser oder schlechter.....pah....es wäre anmaßend und müßig zugleich, da in irgend eine Richtung eine Behauptung abgeben zu wollen. Zudem wäre es sinnlos, da DDR-Methoden Vergangenheit sind und bleiben. Ob sie nun gut oder schlecht waren.....

Und schließlich muss man immer in die Zukunft sehen/denken....
Anders machts ja keinen Sinn!
Ich bin zwar keineswegs glücklich und zuversichtlich, wenn ich an die Schulzeit meiner eigenen Kinder denke, aber ich fühle mich deshalb nicht veranlasst, an DDR-Zeiten zurückzudenken. Diese Zeiten sind vorbei und es ist aus vielerlei Gründen gut so!

LG

 
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