Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Ebba am 19.06.2009, 16:09 Uhr

Schreien lassen?

Ohne Kommentar zu den Zitaten:

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Zu Beginn des Stillens ist es oft schwierig zu erreichen, dass der Säugling die achtstündige Nahrungspause während der Nacht einhält. Meist wird er um 2 Uhr nachst wach und schreit, da er an den vierstündigen Tagesrythmus gewöhnt ist. Wenn es sich um ein kräftiges Kind handelt, ist es das beste, es schreien zu lassen. (...)
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Mahlzeiten. Wie schon im Kapitel über die natürliche und künstliche Ernährung imemr wieder hingewiesen wurde, müssen die Nahrungspausen - am Tag vierstündig und nachts achtstündig - eingehalten werden. Nur so lassen sich, v.a. beim künstlich ernährten Kinde, Ernährungsstörungen, die wiederum das Gedeihen des Säuglings beeinflussen und viel Aufregung und Mehrarbeit für die Mutter mit sich bringen.
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Das Schreien. Am ehsten ist die Mutter versucht, den regelmäßigen Tagesablauf zu unterbrechen, wenn das Kind schreit. In der Regel schreit der gut gedeihende Säugling vor den Mahlzeiten, wenn er Hunger verspürt. Das ist natürlich, darf aber nicht dazu verleiten, die Mahlzeit früher zu geben. Es kommt selbstverständlich vor, dass das Kind zu ungewohnter Zeit anfängt zu schreien. Das beunruhigt die Mutter, und sie fragt sich, was die Ursache dafür sein könnte. Vorläufig ist das Schreien ja das einzige Ausdrucksmittel des kleinen Menschlein, womit es sein Unbehagen ausdrücken kann. [es folgt die Frage nach möglichen Ursachen wie volle Windeln, Blähungen, Überhitzung im Sommer etc] (...) Es gibt also eine Reihe von Ursachen, die das Kind zum schreien veranlassen. Mitunter lässt sich eine eindeutige Ursache nicht finden. Im allgemeinen aber lernt es die Mutter bald, herauszufinden, warum ihr Kind schreit. Es schreit anders, wenn es Schwerzen hat als wenn es hungrig ist. Manchmal schreit es aber auch nur, um seine Kräfte zu erproben. Beim Schreien werden die Lungen des Säuglings besonders ausgiebig durchatmet, was beim nicht schreienden, zunächst stets liegenden Säugling oft nur mangelhaft der Fall ist. Deshalb führen Erkältungen bei ihm auch so leicht zu Lungenentzündungen. Es schadet also nichts, wenn der gut gedeihende, kräftige Säugling am Tag oder in der Nacht einmal 1/2 - 1 Stunde hintereinander schreit. Es ist ganz verkehrt, den Säugling, der grundlos schreit, aus dem Bettchen herauszunehmen und herumzutragen oder im Wagen herumzufahren. Das Kind gewöhnt sich, besonders des Nachts, sehr schnell daran und verlangt immer wieder danach.
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Das gesunde Kleinkind
(...)
War die Verbindung von Mutter und Kind in der Säuglingszeit noch etwas Naturhaftes, so rückt diese Verbundenheit jetzt im Kleinkindesalter gleichsam in eine höhere, geistige Ebene. Das Kind ist sich seiner Liebe zur Mutter vor allen anderen Menschen bewußt geworden, und das Band zwischen Mutter und Kind wird dadurch noch fester geknüpft. Das Werden und Wachsen dieser innigen Verbundenheit während der Kleinkindzeit gehört zu den schönsten Erlebnissen der Mutter.
(...)
/Cit/
alle Zitate aus: "Mutter und Kind" Dr. med Hannah Uflacker, Bertelsmann Verlag, 18. Aufl. 1960 (Erstauflage 1956)

Mal abgesehen von vielen Dingen über die man heute vielleicht den Kopf schütteln mag stehen auch viele interessante Dinge in diesem Buch, zB Vorschläge für Spiele und Bastelarbeiten mit dem Kleinkind, Rezepte, Erkankungen des Kindes usw.

Wer's mal irgendwo antiquarisch sieht kann es sich ja mal anschauen :-).

Liebe Grüße
Ebba

 
7 Antworten:

Na ich weiß nicht...

Antwort von Hexe75 am 19.06.2009, 21:57 Uhr

... klingt für mich wirklich staubig und mittelalterlich. Ich würde zumindest zum Thema Schreien, keinesfalls danach handeln... Uaaahhh, das täte mir in der Seele weh, mein Kind/Säugling eine Stunde am Stück schreien zu lassen, weil ja dann die Lungen (angeblich) so gestärkt werden.

Mein Sohn hat die ersten Monate kaum Ruhe gegeben, habe mir sämtliche Tricks ausgedacht für nachts - hat kaum was geholfen. Ich war fix und fertig. Wäre mir trotzdem nicht in den Sinn gekomme,das Babyphon einfach auszumachen, damit ich auch mal ne Stunde Schlaf bekomme.

Aber gerade dieses Thema führt ja immer wieder zu heißen Diskussionen. Jeder wie er meint und es mit sich vereinbaren kann.

Basteltips etc. sind natürlich immer gut, aber nur deshalb würde ich mir dieses Buch nicht kaufen!

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Re: Na ich weiß nicht...

Antwort von Ebba am 20.06.2009, 10:47 Uhr

Das Buch soll ja auch nicht wegen der Basteltipps gekauft werden (streng genommen ist das jetzt auch keine Buchempfehlung), sondern weil es interessant ist mal zu lesen, was die Menschen so vor 50 Jahren als die richtigen Erziehungsmethoden ansahen und um festzustellen, dass sie diese uns nun brutal erscheinenden Methoden aus Liebe angewendet haben um ihren Kindern gutes zu tun.

Vielleicht aber auch um sich zu fragen, ob wir es heute wirklich besser wissen als die Menschen damals. Immerhin sind sowohl einst wie heute aus den meisten Kindern zufriedene Erwachsene geworden.

Liebe Grüße
Ebba

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Re: Na ich weiß nicht...

Antwort von Stryla am 20.06.2009, 12:19 Uhr

Ich kann da nur nach mir gehen und ich habe ein sehr gutes Langzeitgedaächtnis. Ich hatte als Kind zeitweise richtig Angst ( vor allem Möglichen, lauten Geräuschen, neuen Situationen oder wenn ich alleine mit mehreren mir nicht ganz vertrauten Leuten war). Und ich kann mich erinnern, dass wenn jemand da war, der mich getröstet hat und mich "geführt" hat, den ich kannte und lieb zu mir war, mir es sofort viel besser ging,als wenn man mich ignoriert hat.

Wenn das bei einer 8jährigen so ist, die eigentlich ja auch schon denken kann, wie ist das dann erst bei einem Säugling der noch nicht mal logisch an die Sachen rangehen kann?

Ich bin der Meinung Weinen hat immer einen Grund und solange der/diejenige den nicht rüberbringen kann, warum, tröste ich. Später, wenn man weiss, man brüllt aus Wut oder anderen Dingen , kann man ja entsprechend reagieren.

Aber jeder muss das selbst wissen. Man muss hinter dem Stehen was man tut ohne Zweifel. Bei Zweifel lieber nochmal überdenken.
Erziehung....ist sowieso niemals ganz richtig. Aber wenn man versucht nach bestem Gewissen ranzugehen, wirds wohl was werden. Hoffe ich :-)

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Re: Na ich weiß nicht...

Antwort von Abb am 20.06.2009, 12:47 Uhr

"Immerhin sind sowohl einst wie heute aus den meisten Kindern zufriedene Erwachsene geworden"

Das zeugt meiner Meinung nach eher von der wunderbaren Eigenschaft des Menschen an sich, Erlebnisse zu verdrängen. Viele Neurosen und Psychosen der heutigen (so zufriedenen) Erwachsenen haben ihre Ursachen in der frühen Kindheit, u.a. auch die Unfähigkeit, sich auf Beziehungen einzulassen.

Bitte Vorsicht mit mit Sätzen wie oben oder dem berühmten "hat mir ja auch nicht geschadet"...

Beste Grüße
Susi

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Re: Na ich weiß nicht...

Antwort von Ebba am 20.06.2009, 13:00 Uhr

Nur wissen wir nicht, welche Generation die schweren Neurosen zu verarbeiten hat :-).
Und ganz ehrlich, die meisten 40+ jährigen die ich kenne leben in ausgesprochen stabilen Beziehungen (aus meinem engeren Bekanntenkreis bzw hat sich noch nicht ein Paar scheiden lassen). Von der Unfähigkeit sich auf Beziehungen einzulassen kann keine Rede sein. Wie sieht's denn in den Beziehungen jüngerer aus?

Übrigens, damit das hier keiner in den falschen Hals kriegt. Ich bin auch ein Kind meiner Zeit und habe unsere Tochter nicht schreien lassen, zumindest nicht, wenn ich wußte, dass sie Trost und nicht Ruhe braucht. Dennoch sei es doch durchaus erlaubt darüber nachzudenken, ob wir heute auf dem richtigen Weg sind u. zu solchen Überlegungen regt auch die Lektüre solcher alter Schinken an.

Liebe Grüße
Ebba

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Re: Na ich weiß nicht...

Antwort von Mrs. Chocolate am 20.06.2009, 21:15 Uhr

Dann hattest du aber eine außergewöhnlich fein anmassende Ader herauszuhören, wann deine Tochter Ruhe und wann sie Trost gebraucht hat.
Wo machst du da eigentlich in der Praxis einen Unterschied?
Natürlich ist es jedem erlaubt über solch alte Schriftschinken nachzudenken wie du sie hier anpreist, aber glücklicherweise wissen die heutzutage aufgeklärten Menschen etwas mehr über das zustandekommen von sicheren Bindungen im Babyalter oder Kleinkindalter und wie sich dieses im weiteren Lebensverlauf auswirkt.

Solch antiquierte Lektüren halten uns den gemeinen Fortschritt bestens vor Augen.

Viel Spaß beim Lesen wünsch ich dir

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Re: Na ich weiß nicht...

Antwort von Ebba am 20.06.2009, 22:12 Uhr

Huch, mit dem falschen Fuß aufgestanden? Zitronen gegessen? Krach mit dem Gatten, mit den Kindern, mit den Schwiegereltern? Unzufrieden mit Dir selbst? Oder was ist los mit Dir?

Aber, mach Dir keine Sorgen. Ich wußte meist, was unsere Tochter hatte und brauchte, wenn sie weinte. Immerhin war ich Tag und Nacht mit ihr zusammen u. konnte sie gut kennen lernen. Mittlerweile kann sie es mir schon lange, lange sagen.
Und zum Lesen habe ich tatsächlich Zeit :-) Und über Dinge nachzudenken finde ich immer gut.

Und was die Wissenschaft und den aufgeklärten Menschen angeht - Puh. Jahrzehnte glaubte man Kinder müssten Spinat essen, weil es so viel Eisen enthielte. Generationen wurden damit gequält :-). Und dann hat sich vor einigen Jahren herausgestellt - ein Kommafehler war für den hohen Wert verantwortlich. Millionen Kinder umsonst mit Spinat vollgestopft. Pech gehabt.
Und Du glaubst, heute gäbe es keine Irrtümer? Na dann.

Liebe Grüße
Eba

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