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Geschrieben von Hase67 am 24.03.2013, 11:44 Uhr

ALF, das ist ja schön, dass es bei euch andersherum ist...

Alf, ich bin keine Steuerberaterin, aber euer Fall ist auch ein besonders spezieller, wenn ihr jetzt keine Steuern zahlt. Selbst 200 Euro Steuerzahlung im Monat sind ein sehr geringer Betrag, aber natürlich ist es ein Unterschied, ob man 200 Euro hat oder nicht hat, das liegt aber an eurer Spezialkonstellation, dass dein Mann eben berufsunfähig ist und nur auf Minijobbasis arbeitet.

Was die Aufteilung 3/5 und die Verteilungsgerechtigkeit innerhalb der Ehe angeht, rede nicht von der Theorie, sondern von der Praxis, natürlich hat der Gesetzgeber es so vorgesehen, dass bei einem Ehegattensplitting idealerweise auch komplett gemeinsam gewirtschaftet wird, der Steuervorteil also beiden zu Gute kommt. Das läuft aber in vielen Familien, von denen ich weiß, anders. Auch hier las ich schon öfter Beschwerden von Frauen, die meinten, der Steuerbescheid sei gekommen, und nun sei von dem wenigen, was sie unterm Jahr verdient hätten, der letzte Rest auch noch weg, weil sie die Steuernachzahlung davon leisten müssten. Und dann kommt die Klage: Wofür arbeite ich überhaupt? Dabei wird aber übersehen, dass der geringere Steuersatz für den Besserverdienenden unter dem Jahr ein Vorteil für die GANZE Familie ist, dass also beide Verdienste im Prinzip zusammengerechnet werden müssen. Viele sehen aber nur die jeweiligen Nettoeinkommen.

Es ist übrigens auch Quatsch zu behaupten, dass es nie ein Familiensplitting geben würde, wenn/falls das Ehegattensplitting gestrichen wird. Das ist eine fatalistische Pauschalaussage auf Stammtischniveau. Es gibt in Europa andere Modelle, die gut funktionieren, und ob vergleichbare Modelle hier zur Anwendung kommen, darüber entscheidet allein der politische Wille, wenn der da ist, ist die Voraussetzung grundsätzlich gegeben, dass hier auch etwas in die Richtung geht. Natürlich orientiert sich die amtierende Bundesregierung, die ja in der Wählergunst bleiben will, dabei an dem, was große, zahlende und einflussreiche Mehrheiten im Wahlvolk wollen, an dieser Stelle hakt es dann in der Regel. Und außerdem mahlen die politischen Mühlen extrem langsam, und meist reicht eine Legislaturperiode nicht aus, um sinnvolle Veränderungen nicht nur anzustoßen, sondern auch in die Tat umzusetzen. Es hat sich ja schon eine Menge in Sachen Vereinbarkeit von Beruf und Familie getan, aber eben noch nicht genug, und es gab auch völlig kontraproduktive Entscheidungen aus extrem konservativen politischen Lagern.

LG

Nicole

 
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