Forum Aktuell

Aktuelles und Neuigkeiten

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Dots am 30.03.2024, 9:32 Uhr

Wirtschaftsstandort Deutschland

Ich glaube nicht, dass es um "Sozialismus" geht, aber irgendwann kann auch in einer sozialen Marktwirtschaft, die in einen größeren turbokapitalistischen, libertären Rahmen eingebunden ist (was für Deutschland ja gilt) ein Punkt erreicht sein, wo die Schere zu weit aufklafft. Und dieser Punkt ist meines Erachtens dann erreicht, wenn viele Menschen von dem Geld, was ihnen zum Leben zur Verfügung steht, ihre Grundbedürfnisse wie Wohnen, Essen, Kleidung und soziale Teilhabe nicht mehr decken können. Davon gibt es in Deutschland ja nun nicht gerade wenige, und das hängt in den seltensten Fällen daran, dass die Betroffenen "faul" wären. Das wird aber von vielen Parteien so suggeriert. Es liegt daran, dass die Sozialleistungen zu gering sind für den grundlegenden Lebensstandard, der sich in dem Land etabliert hat, und es liegt daran, dass Mindestlöhne zu niedrig angesetzt sind.

Irgendwie werden wir als Gesellschaft auch damit umgehen müssen, dass in einem Zeithorizont von vielleicht zehn Jahren ein großer Teil von Tätigkeiten, die heute noch von Menschen erledigt werden, durch intelligente Technik und generative KI erledigt werden. Wenn der Kapitalismus als System weiter funktionieren soll, dann brauchen auch die Menschen, die dann nicht mehr oder nur noch in Teilzeit gebraucht werden, Geld, um Kaufkraft zu behalten. Ganz abgesehen davon, dass Geld, um sich selbst versorgen zu können (und nicht Lebensmittelkarten oder Lebensmittelzuteilungen) ein ganz essentieller Aspekt für Selbstwert und Zufriedenheit ist. Deshalb wird eine Steuerreform kommen müssen, möglicherweise auch durch die Hintertür, damit Lindner das nicht als Steuererhöhung deklarieren muss (wenn er dann noch im Amt ist).

Es gibt auch eine Menge kluge Leute, die solche Szenarien gedanklich durchspielen und gute Vorschläge machen, nicht nur in Deutschland. Denn das ist ja ein globales Problem, das uns hier, mit unserem generell vergleichsweise hohen Lebensstandard, noch gar nicht so hart trifft. Was wir, die jetzt knapp 10 Jahre vor der Rente stehen, als Probleme sehen, werden unsere Kinder und Enkel noch um ein Vielfaches stärker sehen. Ich fände es deshalb sehr begrüßenswert, wenn Politik das mit-denken würde. Im Moment gibt es zwar ein paar zaghafte zukunftsoriente Ansätze, aber größtenteils wird doch immer noch Politik für die große Wählergruppe der Alten gemacht. Als Eltern und Großeltern sollte uns das nicht egal sein.

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.