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Geschrieben von Dots am 29.03.2024, 12:54 Uhr

Wirtschaftsstandort Deutschland

Wer von den regierenden Grünen will denn ein "negatives Wirtschaftswachstum" für Deutschland? Du vermischst da ein paar Sachen.

Es gibt (übrigens globale, das ist nicht auf Deutschland beschränkt) Denkansätze, sich vom kapitalistischen "Höher, Schneller, Weiter" zu verabschieden, weil es für den Menschen und den Planeten irgendwann keinen Mehrwert mehr bringt, sondern nur das etablierte System am Laufen hält und Ressourcen erschöpft (Natur, Bodenschätze, aber auch Menschen).

Aber das hat doch nichts mit der aktuellen Wirtschaftspolitik z. B. von Habeck zu tun, der Realpolitiker ist und im Gegenteil ja derjenige ist, der einen Industriestrompreis gefordert hat, um eben die deutsche Industrielandschaft nicht zu gefährden oder noch tiefer in die Krise zu treiben. Er war es doch auch, der die schlimmsten Folgen der drohenden Energiekrise im Winter 22/23 abgewendet hat. Dass so viel Flüssiggas bezogen werden muss, hat doch nicht zuletzt damit zu tun. Er ist ja auch auf EU-Ebene einer derjenigen, der endlich mal an dieses Merit-Order-Ungetüm dran will. Und er ist permanent auf Tour in der Industrie und Privatwirtschaft, um mit den Firmen direkt zu reden und sich anzuhören, was sie brauchen und wo es klemmt.

Degrowth ist ein Denkmodell, das sicher nicht damit anfangen wird, dass der deutsche Wirtschaftsminister die heimische Wirtschaft zerschlägt. Aber wir haben in Deutschland eben verschiedene Probleme:
- Wir sind noch sehr von Energieimporten abhängig.
- Wir leben vom Export und haben lange von China als billigem Zulieferer profitiert, China hat aber in Windeseile eine sehr leistungsfähige Konkurrenz an Zukunftsindustrien aufgebaut, mit der unsere Produkte teilweise auch vom Qualitätsstandard und Komfort nicht mehr mithalten können.
- Wir haben hier schon kluge Köpfe, gute Ideen und ein gutes Bildungsniveau, aber ein eher verhaltenes bis bremsendes Innovationsklima und sehr viele bürokratische Abläufe.
- Wir haben eine lausige Verkehrs- und Digitalinfrastruktur.
- Wir gelten in der Welt als wenig weltoffen, tendenziell unfreundlich und verschlossen (und ausländerfeindlich)
- Wir sind an vielen Stellen recht überheblich und selbstgerecht, weil wir uns lange auf dem Status Quo ausgeruht haben und dachten, das geht jetzt immer so weiter. Das tut es aber nicht. Die Vorreiterrolle, in der Deutschland sich gern sieht, haben wir an vielen Stellen eben nicht mehr. Und wenn wir trotzdem ständig selbst beweihräuchern, wird das von außen natürlich auch als Arroganz bewertet.

 
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