Forum Aktuell

Aktuelles und Neuigkeiten

Fotogalerie

Redaktion

 

von Leena  am 19.01.2019, 10:37 Uhr

Von welchem Ende will man das Pferd denn aufzäumen..?

Geht es um Vermieter, die mit Fördermitteln sozialen Wohnungsbau erreichten / renovieren, dann 10 Jahre Mietpreisbindung haben - und dann aber endlich "das große Geld" sehen wollen? Teilweise sind es ja auch Immobilienfirmen, die unter entsprechenden Bedingungen Wohnraum schaffen - und den dann halbwegs zeitnah als Eigentumswohnungen wieder verkaufen, zum Teil an Leute, denen noch nicht mal bewusst ist, dass diese Mietpreisbindung besteht - und dann entsetzt sind, dass ihre Eigenbedarfskündigung in diese Zeitraum nicht so glatt läuft, wie sie sich das vorgestellt hatten. Schon mal eine große Baustelle, ein schwieriger Themenkomplex.

Geht es um Vermieter, die schäbige Bausubstanz mit finanzschwachen Mietern kaufen, diese dann - Stichwort Gentrifizierung etc. - kräftig umbauen und modernisieren und hinterher von neuen Mietern exorbitant hohe Mieten kassieren können..? Müsste man da darüber diskutieren, ob es sinnvoll wäre, die Umlagen auf die Mieter und die Mieterhöhungen zu begrenzen..? (Was ich eigentlich unter sozial-gesellschaftlichen Aspekten grundsätzlich vertretbar fände. Aber so einfach ist die Thematik natürlich auch nicht.)

Geht es um (alte) Mieter, um Menschen, die vor Jahrzehnten noch zu günstigen Bedingungen große Wohnungen in begehrter Wohnlage angemietet hatten - damals als junge Familie im Zweifelsfall, und jetzt im Alter zu zweit oder irgendwann dann alleine in großen Wohnungen sitzen und diese "blockieren", obwohl sie eigentlich so viel Wohnraum gar nicht mehr bräuchten - bzw. andere eigentlich dringender. Muss man als alter Mensch regelmäßig sagen, ich zieh um und verkleinere mich, ist doch unsozial, wenn ich so eine große Wohnung in guter Lage okkupiere?

Wie gesagt - meine Mutter hatte auch so einen "Altmietvertrag" von 1973, damals hatten meine Eltern die Wohnung gemietet, das Haus war Anfang 50 Jahren nach Bombenschäden wieder hochgezogen worden, damals mit dem billigsten vom billigsten an Baumaterialien, und ich glaube, bis meine Eltern einzogen, war da auch nichts renoviert worden. Und seitdem wurden einmal doppelt verglaste Fenster eingebaut, aber sonst nichts - die Stromleitungen sind noch fast alle über Putz, der Putz bröckelt schon lange von den Wänden, … Die anderen Wohnungen im Haus wurden, im Laufe der letzten gut 20 Jahre, sukzessiv alle sehr aufwändig saniert. Mieterhöhungen gab es allerdings, aber (natürlich) zahlte meine Mutter weniger Miete als die Mieter, die in gleichgroßen, aber renovierten Wohnungen wohnten. Ich muss jetzt zeitnah die Wohnung komplett auflösen und aufräumen (das ist noch ein Berg, der mir persönlich bevorsteht, aber sowas ist natürlich wieder ein anderes Thema).

Ich bin mir ja nicht sicher, ob wir nicht auch von einer "Immobilienblase" reden bei der Preisentwicklung der letzten 10. 15 Jahre... Mir ist letztens bewusst geworden, dass unser Haus (gekauft 2004) mittlerweile locker für 150 - 200 % von dem wegginge, was wir seinerzeit gezahlt haben. Das finde ich schon sehr krass - zumal das Haus ja 15 Jahre älter geworden ist seitdem...

Es ist irgendwie ein furchtbar komplexes Thema, und egal, von welcher Seite man sich ihm nähert, es ist grässlich kompliziert, weil es immer so ein "ja, aber... und müsste nicht... aber was ist denn mit..?" ist.

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.