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Geschrieben von Alhambra am 08.06.2017, 8:28 Uhr

der Syrer und das DRK

Ich kenne es seit den 80ern von Türken nicht anders. Meine damalige beste Freundin, die Türkin ist, hatte einen Bruder und der entsprechend Freunde. Sie fielen weiß Gott nicht unter Problem-Fälle oder waren irgendwie auffällig, gingen brav zur Schule oder machten eine Ausbildung. Ich kann mich noch daran erinnen, dass alle ausnahmslos im Karateverein waren und alle mit solchen Springmesser (die ich als Teenager damals sogar irgendwie cool fand) ausgestattet waren. Da ich sie kannte und auch nichts böses erwartet habe, habe ich wegen der Messer auch nichts schlimmes befürchtet. Ich hielt es für schlichte Angeberei. Wobei ich ganz klar sagen muss, ich kannte keinen einzigen deutschen Jungen, der mit Messer rumrannte. Das wäre mir merkwürdig vorgekommen, weil absolut unüblich und dem hätte ich dann eher etwas Negatives unterstellt.

Das erste Oha-Erlebnis hatte ich, als meine Freundin dann mal erzählte, dass damals ihrer Großmutter in der Türkei ein harmloser Streich gespielt wurde, die Oma aber darüber extrem sauer war und anschließend mit einen langen Messer (!!) hinter die streichspielenden Enkel hergerannt ist. Beim Erzählen der Geschichte, sind alle in Lachen ausgebrochen, während mir die Haare zu Berge standen. Omas und Messer kannte ich nur an der Sonntags-Braten-Front aber nicht hinter den Enkeln herrennend. Da war wohl der erste Knick in der Sicht der Dinge. Als wir älter wurden, meine Freundin auch zunehmend Probleme mit Vater Bruder bekam, hatte sich mein Eindruck dann auch geändert, die naive Wahrnehmung wurde langsam verdrängt. Die Messer wurden generell mitgeführt, falls sich mal Konflikte mit anderen ergaben. Das war einfach so, das war üblich und völlig normal - für die Türken zumindest.
Später gab es mal eine herbe Auseinandersetzung bei der Hochzeit der Schwester meiner Freundin, während man es hier kennt, dass auf Streihähne besonders im Hinblick auf Feierlichkeiten doch eher geschlichtet wird, war das ein Gewalt-Ausbruch, den ich auch über 30 Jahre später immer noch vor Augen habe.

Mit anderen Worten, in manchen Kulturen sind Messer völlig selbstverständlich und dienen auch dem Zweck, eingesetzt zu werden, wenn man sich weigert, ihren Forderungen nachzukommen. Hemmschwelle scheint dafür auch nicht vorhanden zu sein, weil es schon in Kindertagen vermittelt wird, dass Messer in Ordnung sind.

Es ist unumgänglich, dass Kontrollen durchgeführt werden müssen. Anders sehe ich da keine Chance.

Im übrigen stehen hier in der Tageszeitung inzwischen regelmäßig kleine Berichte, dass hier und da jemand niedergestochen wurde. Und auch hier ist schon ein gewisser 'Gewöhnungseffekt' eingetreten, mit dem ich nicht sonderlich gut klar komme.

 
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