Das ist aber nicht nett!

Ich finde es recht unhöflich, diese Gelegenheit nicht zu nutzen, dann aber Extratermine haben zu wollen. Klar, wenn es was Ausführlicheres zu besprechen gibt, dann braucht man sowieso mehr als dieses Kurzgespräch. Aber um sich wenigstens mal einen kurzen Überblick zu verschaffen, kann man sich wohl zweimal im Jahr auch in das Gedränge begeben.

Aus Lehrersicht: Wir müssen an jeweils zwei Nachmittagen der gleichen Woche nach dem Unterricht von 14 bis 19 Uhr in der Schule hocken und im 10-Minuten-Takt den Eltern Kurzüberblicke über die Noten, Chancen, Probleme, Besonderheiten ihres Kindes im Unterricht Meldung machen. Damit kein oder möglichst wenig Unterricht dafür ausfällt, ist es für uns selbstverständlich, dass wir das an den Kurztagen machen, d.h. an den anderen drei Schultagen ist auch Unterricht bis 15:30 Uhr.
Das ist superanstrengend und wir bereiten die Elternsprechtage gut vor, indem wir ein umfassendes Notenbild für das Kind erstellen, wofür wir im Vorfeld alle Fachkollegen über alle aktuellen Stände aller unterrichteten Kinder informeiren und uns die Infos einholen. Ein Lehrer unterrichtet locker schon mal in 6, 7 oder 8 verschiedenen Kursen, je nach Fächern und Wochenstunden des jeweiligen Faches.
Da es immer mehr berufstätige Eltern gibt, muss das bis so spät abends sein, denn viele können ja z.B. erst ab 16 oder sogar ab 18 Uhr. Dann kommen 10 nicht und verlangen aber anschließend Sondertermine, weil sie gern möglichst ohne Wartezeiten 30 Minuten mit der Lehrerin klönen wollen.
Bedeutet für uns: an zig Extratagen wiederum ab 18 Uhr zu Verfügung stehen? Ehrlich gesagt, nö.